kapitel 5.

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Wie konnte er keine Angaben zu diesem Grab haben? Ich meine, jeder wirklich jeder hier muss eine Angabe zu dem Grab welches er bezahlt geben.
Ich verstehe es nicht, wirklich nicht.
Vielleicht wollen sie nicht, dass man weiß wer sie sind?

Ich lief auf das Grab von Travis zu, um meine ganzen Werkzeuge  abzuholen.
Ich stoppte und zog scharf die Luft ein als ich ein Mädchen, so um die 17-18 Jahre vor dem Grab knien sah.
Das musste sie sein.
Ihre langen Haare fielen ihr über die Schultern und ich fand sie schön, obwohl ich nicht viel von ihr sehen konnte.

Ich presste meine Lippen aufeinander und ging mit allen Mut den ich sammeln konnte auf sie zu.

Nun stand ich hinter ihr, unfähig einen ganzen und sinnvollen Satz zu sagen. Ich wollte, aber ich traute mich nicht.

Sie sah so zerbrechlich aus, ich wollte sie nicht weiter verletzen
Schon meine Worte hätten gereicht.

Ich nahm meine Schubkarre legte alles Werkzeug rein und machte mich auf den Weg zum Geräteschuppen.

Ich stoppte als mich eine helle, wunderschöne Stimme anspricht.
" Hast du diese Blumen hier gepflanzt?" fragte sie und ich sah nickend zu ihr "Ja, ich war das. Ich hoffe das waren die richtigen.." gab ich ihr als Antwort und stellte die Schubkarre vor mir ab.
Sie wendete den Blick von mir.
Es tat mir weh sie nicht lächeln zu sehen..
Nicht dass ich es schon mal gesehen habe, aber ich glaube, dass ihre Lippen noch schöner aussehen wenn sie zu einem Lächeln geformt sind.

Ich war nicht allzugeschockt als sie mir keine Antwort gab, ich wusste auch nicht ob es die richtige Situation war jetzt weiter auf das Thema einzugehen, aber ich hasste es wenn mich wer ignoriert. Das war schon immer so und wird auch immer so bleiben.

"gibt es ein Problem mit der Pflanze? Ich kann sie gerne wechseln" sagte ich etwas unbeholfen und machte mich auf den Weg zu ihr zurück.

Sie sah mich an, erst jetzt konnte ich ihre leeren traurigen Augen sehen, die dennoch wunderschön sind.
Sie hat nicht viel gegessen in letzter Zeit was man ihrem Körper sah.
Sie war zerbrechlich und klein.
Wie eine Glasscheibe.
Die schon lange nicht mehr ganz war.

Sie hatte einen Sprung.. Die Risse zeichneten sich auf ihrer Haut ab die sie sich mit einer Klinge zu gezogen hat.

Nicht aus Versehen.

Extra!

"nein, es gibt kein Problem" sie holte mich aus meinen Gedanken zurück.
"Sie sind wunderschön" lächelte sie jetzt ein wenig und mein Herz setzte für einen Moment aus.
Es tat mir weh, ich hätte sie gerne in den Arm genommen, aber meine Innere Stimme hielt mich davon ab.

"Das freut mich, wirklich" bringe ich nur zu stande und blickte sie weiter an.

Sie wusste dass ich sie ansah, das merkte ich an ihrer Anspannung.
Scheinbar mochte sie es nicht, aber ich konnte meine Augen nicht von ihr wenden.

Sie nahm den Brief den ich zuvor gelesen habe von der Erde und steckte ihn sich in die Jackentasche.
Sie nahm die Briefe also immer mit nach Hause?

Ich könnte wetten, sie behält sie.

Nein, stop Justin, wir wetten nicht! Erinnerte mich mein Verstand und ich nickte.

"Danke" sagte sie und ich zog die Augenbraue hoch.

"mh?" fragte ich sie stirn runzelnt während sie mich ansah.

"Das Glas Wasser" meinte sie.

Ich wusste nicht genau was sie wollte, aber ich sagte ihr dass ich gleich wieder da sei.
Ich lief zum Pausenraum, holte ihr ein Glas wasser und lief zurück.

Angekommen, war keine Spur von ihr.
Ich setzte mich seufzend vor travis und schüttelte das Wasser über die Pflanzen.

Caught in the Rain || Justin B.  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt