Auf Höhlenexpedition...

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Als Akafumi und Emilia den Laden wieder verlassen haben und Richtung Dorfausgang liefen bestaunte Emilia immer noch ihre neue Ausrüstung. "Ich denke nicht dass es all zu gut ist mit gezogener Klinge umher zulaufen Emilia." Mahnte Akafumi der das Schwert von sich weg drückte da es ihn in seiner Auffassung zu nahe kam. "Oh, entschuldigt Meister Akafumi! Das war nicht meine Absicht." Emilia steckte das Schwert schnell in die Scheide als sie darauf aufmerksam gemacht wurde. "Immerhin gefällt es dir. Als noch relativ billiges Schwert hat es leider keine beachtlichen Werte, aber plus zwei in defensive Beständigkeit klingt ganz gut. Immerhin sollst du ja keinen Schaden machen sondern mir die Gegner vom Leib halten." Akafumi legte bei diesen Worten seine Hand auf Emilias Kopf und wuschelte wieder durch ihre Harre. Dabei zuckten ihre Fuchsohren. "Meister Akafumiii, das ist mir peinlich! Was bedeutet das eigentlich? Und wo gehen wir jetzt hin?" Emilia versuchte sich mühevoll von Akafumi zu lösen während sie das sagte. Sie hatten das Dorf schon hinter sich gelassen. Gerade liefen sie einen verschneiten Pfad entlang. Vor ihnen waren die riesigen Berge der Phandra-Gebirgskette . "Das bedeutet, das du bei Paraden länger standhalten kannst. Zumindest denke ich das. Wir werden die Höhle aufsuchen von der die Wirtin sprach. Hier im verschneiten Gebieten werden kaum Tiere und Monster unterwegs sein. Also kannst du hier schlecht üben. Diese Monster werden sich bestimmt in die Höhle zurückgezogen haben da es dort wärmer ist." Während Akafumi relativ ruhig seinen weiteren Plan erläuterte bekam Emilia bei jedem weiterem Wort von ihm immer mehr Panik. "M-Meister Akafumi... Ich äh weiß nicht ob ich dafür bereit bin." Ein leichtes Zittern lag in Emilias Stimme während sie versuchte es ihrem Meister auszureden. "Ich weiß. Jedoch bekomme ich Angst wenn ich daran denke das ich in absehbarer Zeit gegen Dämonen kämpfen muss und null vorbereitet bin. Ich kann nicht seelenruhig durch dieses Land wandern verstehst du? Ich bin im Zugzwang. Eine bessere Lösung fällt mir nicht ein." Akafumi war durchaus verbittert von diesen Worten. Sie waren Gedanken die ihn schon die ganze Reise plagen. Inzwischen waren sie vor dem Eingang der Höhle. Akafumi war vorbereitet und holte eine Fackel und einen Feuerstein hervor. "Halte die Fackel bitte kurz." Wies Akafumi an und drückte sie Emilia in die Hand die sie Kommentarlos annahm. Akafumi rieb den Feuerstein an einer seiner Pfeile ruckartig sodass Funken entstanden. Nach wenigen versuchen entflammte die Fackel. Emilia zuckte kurz zusammen als sie in Flammen ging und hielt sie dann weit weg von sich. Akafumi nahm Emilia die Fackel ab, ging vor und rief: "Komm schon!" Emilia folgte und klammerte sich an Akafumis Umhang. "Es ist besser wenn du mich loslässt und dein Schwert ziehst." Riet Akafumi seiner Sklavin was sie sofort tat. Die Höhlenwände wurden, so tiefer sie vordrangen, immer bewachsener von Moos. Vereinzelt leuchteten Kristalle in hellblauen Schimmer. Als etwas weiter entfernt ein Stein herunter fiel zuckte Emilia zusammen und lies mit einem panischen, lauten und sehr hohen Schrei: "Ahhhh!" ihr Schwert fallen und versteckte sich hinter ihrem Meister. Akafumi musste ebenfalls erst mal durchatmen bevor er sich an Emilia wandte: "Du kannst doch nicht einfach deine Waffe fallen lassen! Schau eine Art Goblin oder so was. Er ist unbewaffnet. Nehm dein Schwert und kämpf!" Dieser Goblin hatte grüne Haut, gelbe spitze Zähne und schmale rote Augen. Seine Ohren waren groß und liefen Spitz zu. Seine Haltung war krumm und seine Körpergröße recht klein. Ein dünner Stofffetzen bedeckte seinen Unterleib. Das Sklavenmal fing an in einem rotem Licht zu leuchten. Es knisterte und kleine gleichfarbige Blitze sprangen heraus. Da Emilia zusammenzuckte und stark zitterte muss sie gerade deswegen Schmerzen haben. Sie hat einen Befehl ihres Meisters erhalten den sie am liebsten verweigern wollen würde. Bevor die Reaktion des Males schlimmer werden konnte griff sie nach ihrem Schwert und stellte sich vor den Goblin der dies aufmerksam beobachtete. Emilia atmete schwer und zitterte, ihr Herz schlug wie wild und ihre Augen waren weit aufgerissen. Mit beiden Händen umklammerte sie ihr Schwert und versteifte förmlich. Der Goblin hingegen bemerkte dass Emilia feindliche Absichten hatte und knurrte bevor er dann zum Sprung ansetzte. So schnell wie der Goblin war konnte Emilia nichts tun außer die Augen zusammenkneifen und sich das Schwert aus der Hand schlagen lassen. Emilia stolperte nach hinten, sah den Goblin an der nach ihr ausholte und schrie: "Ahhhhhhh!!" In dem Moment schoss ein Pfeil in die Stirn des Goblins. Emilia bekam etwas Blut ab als der Goblin Tod nach hinten kippte. Trotz das die Gefahr gebannt war hatte Emilia Schnappatmungen und zitterte am ganzen Körper. "An deiner Stelle wäre ich jetzt gestorben. Wenn du weiter an meiner Seite bleiben willst musst du nicht nur lernen mir zu vertrauen sondern auch dir selbst. Ich brauche keine Sklavin die mir nur mehr Arbeit einbringt. Ich brauche jemanden dem ich blind mein Leben anvertrauen kann und das kann ich dir derzeit nicht. Wenn wir hier fertig sind kannst du dich gern jemanden anderen anschließen. Auf meinem Weg lauern weitaus schlimmere Gefahren auf mich. Hol dein Schwert damit wir weiter können. Weißt du ich würde mich wirklich gerne auf dich verlassen können doch das kann ich gerade nicht und das macht dich wertlos für mich." Akafumi klang sehr monoton und dennoch enttäuscht mit einem hauch Traurigkeit in der Stimme. Was Akafumi nicht sah war, dass er Emilia mit seinen Worten zum weinen gebracht hat. Sie wischte sich die Tränen weg und tat was ihr Meister befohlen hatte. Nach diesem Goblin war es erstaunlich ruhig dafür, dass ihr Kampf ziemlich laut war. Je weiter sie in die Höhle gingen um so schlimmer roch es. Emilia musste sich mit einer Hand die Nase zuhalten da ihre sehr empfindlich war. "Ich hab ein ganz mieses Gefühl..." Flüsterte Akafumi zu sich selbst als sich dieses Gefühl schon bestätigen sollte. "M-M-M-M..." Stotterte Emilia vor Angst gelähmt. Als Akafumi die Fackel zu ihr schwenkte sah er warum Emilia noch panischer wirkte als bei dem Goblin. Es war ein großer Goblin. Ein vier Meter hoher Troll der durchaus stärker und mächtiger war als ein Goblin und gerade auch zwei Nummern zu groß für die beiden. "Emilia! Renn weg!" Schrie Akafumi dem der Schweiß von der Stirn tropfte. Doch genau so wie bei dem Goblin war Emilia vor Angst erstarrt und konnte nicht flüchten. Der Troll holte aus und schlug Emilia aus seinem Weg. "Ahh! Ah..." Sie schrie und stöhnte beim Aufprall gegen die Wand. Sie blieb regungslos liegen. "Emiliaa! Du dreckiger...!" Fluchte Akafumi, spannte seinen Bogen und schoss. Der Pfeil blieb im Arm des Trolls stecken, lies ihn sonst aber ziemlich kalt. Der Troll fokussierte nun Akafumi. Akafumi lief langsam nach hinten und stolperte über einen Stein. Der Troll stand vor ihm und hob seinen Fuß an um Akafumi zu zerquetschen. Emilia sah das Schauspiel regungslos mit an. In Emilias Gedanken hallten Akafumis Worte nach: "...Musst du nicht nur lernen mir zu vertrauen sondern auch dir selbst... Ich brauche jemanden dem ich blind vertrauen kann... Ich würde mich wirklich gerne auf dich verlassen können doch das kann ich gerade nicht... und das macht dich wertlos!" Emilia nahm all ihren Mut zusammen, nahm ihr Schwert und sprang auf um den Fuß des Trolles mit ihrem Schwert zu blocken indem sie zusätzlich die breite Seite der Klinge stützte. "Ich möchte weiter an deiner Seite bleiben Meister Akafumi! Ich möchte dir nützlich sein! Ich will deine Stütze sein! Ich möchte das du mir dein Leben anvertrauen kannst! Ich möchte nicht in deinen Augen wertlos sein Meister Akafumiii!" Emilia weinte bitterlich während sie alle Mühe brauchte um der Kraft des Trolles standzuhalten. Erst jetzt merkte Akafumi was er eigentlich zu diesem Kind gesagt hatte. Jedoch wusste er auch das gerade der falsche Zeitpunkt dafür war. Akafumi spannte seinen Bogen und zielte auf das Auge des Trolls. Dieser hielt sich schmerzwindend das Auge zu nachdem der Pfeil traf und stolperte zurück. Mit einem bodenerschütternden Knall kam der Troll auf. Nur hörte der Boden nicht auf zu beben. "Emilia! Nimm meine Hand!" Rief Akafumi mit weit aufgerissenen Augen. Gerade als sich ihre Hände trafen, brach der Boden entzwei und sie Stürzten in die Tiefe...

Die Croniken von Akafumi Zenbu in einer anderen WeltWhere stories live. Discover now