Die Variabel namens Vertrauen...

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"Ich hätte eine Frage werte Frau. In diesem Dorf wird eine allgemeine Abneigung gegen Sklavenhalter gehegt. Warum ist das so?" Neugierig, warum er so abwertend behandelt wurde, erkundigte er sich über die Gründe während er sich an den Tresen setzte und mit seiner linken Hand auf den Hocker neben sich klopfte um Emilia zu signalisieren, dass sie sich ebenfalls setzen sollte. "Ich nehme an ihr wollt etwas trinken?" Entgegnete die Wirtin die schon mal Gläser raus holte. Als Akafumi nickend zustimmte, goss sie den beiden Saft ein und erzählte den beiden die Hintergründe: "Alles wegen diesem blöden Tunnel! Den Befehl ihn zu bauen gab der König persönlich. jedoch gab der König auch ein ziemlich kleines Zeitfenster vor um diesen fertig zu stellen. Die Arbeiter brachen eines Nachts mit Waffen bestückt bei uns ein und meinten dass sie unsere Kinder als Arbeitskräfte brauchten. Um ihren Willen durchzusetzen versklavten sie alle von ihnen. Wir konnten nur zusehen wie unsere Kleinsten immer erschöpfter aus diesem Tunnel kamen. Bis sie nicht wieder kamen..." Die Wirtin war den tränen sehr nah. "Das tut mir leid. Keiner hat so ein Schicksal verdient. Sie sind jetzt an einem besserem Ort. Sie leiden nicht mehr unter den Fehlern anderer. Danke für den Saft. Hier, geben sie mir das Wechselgeld nachher wieder. Wissen sie, das Dorf ist so leer ohne Kinder. Das finde ich sehr schade. Hier kann man bestimmt super Schlitten fahren." Akafumi stand auf und legte eine Goldmünze auf den Tisch während er die Wirtin sanft anlächelte. Als Emilia zu Akafumi sah und daraufhin auch aufstand, nickte ihr Meister Richtung Tür und ging voran. "Held des Bogens,... haben sie die Fürstin ermordet?" Rief die Wirtin hinterher. "Nein. Habe ich nicht." Antwortete Akafumi ohne sich noch einmal umzudrehen und verließ mit Emilia das Gasthaus. Inzwischen war die Sonne komplett aufgegangen. Ihr Licht spiegelte sich Im Schnee, der auf den Bergen lag und blendete die beiden ein wenig. Nachdem sie in einem Warenhaus waren um einen Teil ihrer gesammelten Materialien zu verkaufen, gingen sie in einen Laden für Waffen und Rüstung. Als sie eintraten sahen sie verschiedenste Rüstung auf Puppenständer. Von leichten Lederrüstungen bis schwere aus Eisen war alles dabei. Dazu war auch jede Preisklasse von 'wir könnten uns schon etwas besseres leisten' bis ' Dafür müsste man ne Katze mit sieben Leben sein um so viel Goldmünzen zu verdienen' dachte Akafumi während er den Kopf von den Rüstungen aus bloßem Stahl zu den Rüstungen mit vielen Verzierungen schwenkte. "Wir müssen mir keine Rüstung kaufen Meister Akafumi. Ich kann eh nicht besonders gut kämpfen-" Emilia beobachtete eher Akafumi und dessen Reaktion als sich selbst ein Bild von der Ware des Schmieds zu machen und versuchte es ihren Meister auszureden wobei Akafumi ihr das Wort abschnitt: "Dann musst du es lernen. Ich habe dich nicht gekauft, um ständig auf dich aufpassen zu müssen. Allein ist es als Bogenschütze zu kompliziert. Ich brauche jemanden an meiner Seite der mir die Gegner auf Abstand hält, verstehst du?" Akafumis Unterton war streng und autoritär. "Ich verstehe Meister." Entgegnete Emilia wissend, dass es nur diese richtige Antwort gab. "Hallo, hallo werte Kundschaft! wie darf ich euch behilflich sein?" Fragte der Besitzer des Ladens der gerade aus der Hintertür kam, die hinter seinen Tresen war. Der Schmied war dunkelhäutig, hatte eine breite und große Statur und keine Haare auf dem Kopf. Er hatte stattdessen einen kleinen Ziegenbart der schwarz gefärbt war. Zudem hatte der Schmied eine platt gedrückte Nase und dunkelbraune Augen. Er trug ein weißes Hemd und eine Lederschürze sowie eine Schweißerbrille auf der Stirn. "Ich bräuchte für meinen Sklaven hier Ausrüstung. Bitte etwas im mittlerem Preissegment. Ach, und sie bräuchte ein Schwert in ihrer Größe, danke." Akafumi rechnete damit das er gleich abneigende Worte hinsichtlich seiner Sklavenhaltung bekommen würde und er sollte auch recht behalten. "Sklaven rüste ich nicht mit mittelmäßiger Rüstung aus. Dem Halter fehlt es wohl an Wertschätzung für seine Sklavin!" Mit abwertenden Blick sah er Akafumi an und zeigte auf Emilia. "Dann rüstet mich mit der schlechtesten Ausrüstung aus die ihr habt! Mehr trägt mein Meister nämlich auch nicht! Wenn ihr nicht bemerkt habt, dass mein Meister mein Leben über seines stellt dann seid ihr wohl kein all zu guter Schmied!" Emilia legte ihre Hand auf die Brust und strotzte voller Selbstvertrauen. "Du sollst nicht so frech zu fremden Menschen sein Emilia!" schimpfte Akafumi mit seiner Sklavin. "Entschuldige Meister Akafumi. Ich kann es nicht ausstehen wenn Leute Äußerungen tätigen die den ganzen Hintergrund nicht kennen. Entschuldigen sie meine vorlauten Worte Herr Schmied." Emilia senkte ihren Kopf und nuschelte diese Worte kleinlaut hervor. "Haben sie bitte Nachsicht, sie ist noch ein Kind." Bat Akafumi und legte seine Hand auf Emilias Kopf und wuschelte ihr durchs Haar. "Heeyy!" flüsterte Emilia weiterhin kleinlaut und befreite sich mit einem Schritt nach hinten aus Akafumis Wuschelangriff. "Ich verstehe. Die Schwerter da drüben sind mittelklassig. Als Rüstung empfehle ich nichts all zu schweres. Ich denke ein guter fest gewebter, stabiler, feuerfester und reißfester Stoff aus Astralelchseide mit eiserner Brust und Schulterpanzerung sollte auch nötig sein. Die Rüstung sollte ich schnell geschneidert bekommen. Dafür würde ich mir kurz deinen Fetzen an Kleid leihen kleines. Die Rüstung kostet dann 75 Goldmünzen." Der Schmied betrachtete Emilia genauer während er die Eigenschaften des benötigten Stoffes aufzählte und sich am Bart kratzte. "Ich vertraue dem Urteil des talentierten Schmieds der gleichzeitig ein noch begabterer Schneider zu sein scheint. Das Gold sollst du bekommen." Akafumi scherzte etwas darüber, dass der Schmied nur über Beschaffenheiten des Stoffes redete und lachte etwas nachdem er seinen Satz beendete worauf Emilia ebenfalls kicherte. "Heyhey! Ich mach gleich Witze auf deine Kosten Held des Mordes! Kleine, da im Nebenzimmer kannst du dich umziehen. Leg dein Kleid auf den Schreibtisch und gehe dann in den Raum dahinter und warte bis ich dich rufe." Der Schmied fand dies nicht sehr lustig. Nach seinem kleinem Seitenhieb bewahrte er jedoch seine Professionalität und wies Emilia mit dem Finger auf die Tür hinterm Tresen den Weg. Emilia wollte gerade Luft zum kontern holen als sie zu Akafumi sah, der seinen Kopf leicht schüttelte um ihr zu signalisieren, dass sie es lieber lassen sollte. "Ja Meister Akafumi. Bis gleich." Leise richtete Emilia diese Worte zu Akafumi der neben ihr stand und ging schnellen Schrittes durch die Hintertür. Der Schmied folgte ihr nach einer Weile. Akafumi vertrieb sich die Wartezeit indem er sich all die verschiedenen Waffen und Rüstungen ansah. Sein versuch eine der Waffen anzufassen missglückte jedoch wieder wie er es auch erwartet hatte. Die hier vorrätigen Bögen konnte er tatsächlich sogar berühren und anheben. Die Statuswerte dieser Waffen waren nicht alle unter seinen Bogen. Einige hatten mehr Schusskraft oder mehr Reichweite als sein Bogen des Helden. Das gröbste indem sie sich unterscheiden waren, dass die hier ausgestellten Bögen eine Haltbarkeitsanzeige unterschiedlichster Größe besaßen und Akafumis Bogen keine. "Da bin ich wieder! Schau mal Meister! Es sieht genau so aus wie mein altes Kleid!" Emilia kam voller Freude über ihre neuen Kleider aus der Tür getreten. Emilias Freude ließen Akafumi leicht lächeln. "Siehst super aus Emilia. Komm such dir ein Schwert aus damit wir gehen können." Antwortet Akafumi und zeigte auf die ausgehängten Schwerter. Während Emilia die Waffen betrachtete sprach Akafumi zu dem Schmied: "Es gefällt ihr sehr. Ich danke dir für deine Arbeit. Da die Schwerter alle 50 Goldmünzen kosten gebe ich dir schon mal 127. Ein kleines Dankeschön. Dafür bitte ich dich über weitere Aufträge unsererseits nicht gänzlich abgeneigt zu sein." Der Ladenbesitzer nahm das Geld entgegen und fragte nachdenklich: "Wieso bist du so nett zu deinem Sklavenmädchen? Ich kenne viele Geschichten von Andersweltlern, also Helden wie du es bist, die gerade solche Freiheiten, die es in ihrer Welt nicht gab, ausnutzten." "Ganz einfach, nicht alle Menschen sind gleich weißt du? Nicht alle erzählen dir lügen, weil es leichter ist die Wahrheit zu verstecken als sich ihr zu stellen. Manche stellen sich lieber der Wahrheit als die lügen zu ertragen, die sie dir auftischten um sich selbst zu schützen. Zu welcher Sorte Mensch gehörst du?" Akafumi machte ein paar Schritte weg vom Tresen und drehte sich zum Schmied um als ihm diese Worte über die Lippen kamen. "Ich weiß es nicht. Und du? Zu welcher Sorte gehörst du?" Entgegnete der Schmied nachdenklich und verfolgte Akafumi mit seinem Blick. "Weder noch. Es gibt Menschen die dir jede Lüge glauben werden. Menschen die keine deiner Lügen durchschauen können oder es überhaupt möchten. Es wird aber auch Menschen geben denen jede deiner Wahrheiten wie Lügen vorkommen werden. Menschen die dir nicht mal glauben werden das der Himmel blau ist. Weist du warum das so ist? Es hängt alles von nur einer Variabel ab und genau auf dieser Variabel soll mein und Emilias Verhältnis beruhen." Dem Schmied war es sichtlich ins Gesicht geschrieben dass er Akafumi nicht ganz folgen konnte. "Und was ist diese Variabel von der du sprichst?" Fragte der Schmied verdutzt worauf Akafumi wie folgt antwortete: "Vertrauen..."

Die Croniken von Akafumi Zenbu in einer anderen WeltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt