Woche 3, Donnerstag - Eierwärmer

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"Okay, Leute: die Aufgabe für heute ist, einen Eierwärmer zu häkeln. Dazu habt ihr bis fünfzehn Uhr Zeit. Wer nicht häkeln kann, für den startet um elf ein Häkel-Grundkurs."
Häkeln? Wenn es weiter nichts ist. Ich kann häkeln, meine Mum, Petunia und ich haben es früher immer in den Weihnachtwochen gemacht. Mützen, Schals und Handschuhe, ja sogar Pullover habe ich gehäkelt.
Um fünfzehn Uhr habe ich die Jungs seit vier Stunden nicht gesehen und gehe mit einer Plastiktüte voller kleiner, knubbliger Eierwärmer und einem und einem halben Topflappen zurück in den Saal, wo ich auch Remus, James und Sirius wieder antreffe, mit sehr interessanten Ergebnissen.
"Sirius hat allein gearbeitet", sagt James sofort und Sirius hält stolz etwas in die Höhe.
"Tauscht euch in der Gruppe aus, was man noch verbessern kann. Immer vier Personen in eine Gruppe."
Ich packe meine Eierwärmer aus.
"Was ist das?", fragt Sirius entsetzt und Remus und James blicken beschämt zu Boden.
"Das sind Eierwärmer", erkläre ich verwirrt. "Und das hier ist ein Topflappen."
Mit verlegenem Blick legen Remus und James ihre Ergebnisse auf den Tisch.
Remus' Gehäkeltes sieht zwar aus, wie ein Eierwärmer, allerdings eher für ein Straußenei, als für ein Hühnerei.
James hat wohl etwas zu viel gerade nach unten gehäkelt und es sieht aus wie...
"Oh!", meint Sirius entzückt. "Ein Wollkondom!"
"Da kann man halt gleich mehrere Eier mit wärmen", verteidigt sich James. "Zeig doch mal deins!"
Sirius hält etwas merkwürdiges in die Höhe. Es besteht aus etwas länglichem, was James' Teil zum Verwechseln ähnlich sieht und rechts und links zwei "normalen" Eierwärmern. Außen hat er ein Bändel befestigt.
"Was ist das?", fragt Remus.
"Ein Eierwärmer. Da kannst du im Winter deine Eier mit wärmen", meint Sirius, wie selbstverständlich und deutet auf das längliche Teil in der Mitte. "Und damit deinen..."
"Sirius!", unterbreche ich ihn, da ich diese Diskussion nicht weiter ausführen möchte. "Es ging um Hühnereier."
"Aber Hühner haben doch gar keine Eier!", protestiert Sirius. "Die legen nur welche und die kann man dann kochen und...oh..."
"Fail." James kriegt einen Lachflash. Auch Remus grinst.
"Ich glaube, du hast die Aufgabe falsch verstanden", sagt er trocken.


Zwei Stunden später sitzen wir in James' und meinem Zimmer und spielen Mau-Mau.
"Mau", sagt James und legt seine vorletzte Karte (eine Kreuz-Sieben) auf den Stapel. Remus legt eine Herz-Sieben oben drauf und erklärt ebenfalls.
"Mau."
"Das ist unfair", protestiert Sirius und zieht vier Karten, die er bei seinen geschätzten fünfzehn anderen einsortiert. Ich glaube, er hat in diesem Spiel noch nicht einmal etwas abgelegt.
"Ich wünsche mir Herz", sage ich und lege einen Buben auf den Stapel.
"Mau-Mau!", ruft James und reißt die Arme in eine Siegerpose. "Danke Lily!"
"Ich habe heute irgendwie einen schlechten Tag", grummelt Sirius. Heute war wieder die "Donnerstagszauberei" da und die Liste mit den Toten war noch länger, als beim letzten Mal. Es stand allerdings niemand darauf, den wir persönlich kennen, zumindest nicht bei den Opfern.
Die Eule hat die anderen Schüler übrigens noch mehr verwirrt, als die aus der ersten Woche und letzte Woche war wohl bei der Zustellung etwas schiefgelaufen. Das Tier hatte zu folgendem Gespräch zwischen Sirius und einem Mädchen namens Suzy geführt:
Suzy: Warum kommt eine Eule und bringt euch eure Post?
Sirius: Eulen sind kluge Tiere.
Suzy: Ja, wenn sie euch die Post bringen...
Sirius: Ich mag Eulen.
Suzy: Ich mag sie auch.
Sirius: Und ich mag Feuerwehrautos. Die großen roten.
Das Gespräch war nicht sehr aufschlussreich für Suzy, aber sehr witzig für Remus, James und mich. Danke für das Amüsement!

Unter Muggles - Die Rumtreiber im MugglecampWhere stories live. Discover now