Woche 1, Mittwoch - Fußball

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Heute klappt das Aufstehen besser, da ich meinen uralten Wecker gestellt habe, der um 7 Uhr losrasselt. Da ich gestern geduscht habe, mache ich heute nur Katzenwäsche. Ich schreie Potter und Black zusammen, weil sie sich prügeln, wer in die Dusche darf. Letztendlich huscht Remus an uns vorbei und verbarrikadiert sich im Bad. Potter und Black sind beleidigt.

Beim Frühstück hat Mr. Ludwig eine Ankündigung:
"Der Plan für die erste Woche steht. Heute werden wir Fußball spielen."
Die meisten Jungs jubeln.
"Morgen Volleyball"
Die meisten Mädchen jubeln.
"Und Freitag sportliche Ballspiele."
Alle jubeln. Alle außer den Rumtreibern.
"Und Quidditch?", schreit Potter. "Das ist immerhin der Nationalsport!"
Ich muss sagen "verwirrt" ist ein Wort, dass auf die Leute hier definitiv zutrifft.
"Entschuldigung", versuche ich laut, die Situation zu retten. "Die drei hier sind kulturell etwas anders erzogen."
"In Ordnung, danke für den Hinweis,...?", sagt Mr Ludwig und lässt am Ende ein Fragezeichen.
"Miss Evans", stelle ich mich vor. Dann fällt mir ein, dass die Muggel alle Leute unter achtzehn duzen. "Äh, Lily, meine ich."
Während der Leiter weiterredet, grummelt Potter leise:
"Ach, er darf Lily sagen."
"Das ist hier so üblich", zische ich ihm zu. Sein Gesicht hellt sich auf.
"Okay, Lily."
Stöhnend lasse ich meinen Kopf auf den Tisch sinken.

Als wir wenig später auf dem Weg zum Sportplatz sind (ich bin mit den Nerven am Ende, nachdem ich für alle drei Jungs ein Sportoutfit zusammengestellt und sie gezwungen habe, es anzuziehen) und momentan läuft Carole neben mir.
"Ihr seid irgendwie komisch, du und die Jungs", sagt sie. "Aber du scheinst normaler zu sein, als sie."
"Wir kommen aus einer anderen Kultur", erkläre ich. "Meine Familie hat sich nicht so viel daraus gemacht, weshalb ich, naja, normal aufgewachsen bin."
"Und woher kennst du sie?", hakt Carole nach.
"Wir gehen auf dieselbe Schule, in der eben diese Kultur ausgelebt wird. Es ist ein Internat und das einzige seiner Art in England, deshalb kennen wir uns, obwohl wir von unterschiedlichen Orten kommen", erzähle ich ihr. Eigentlich entspricht das ja der Wahrheit. Größtenteils. "Dort sprechen wir unsere Lehrer mit 'Professor' und 'Sir' an, im Gegenzug sind wir 'Mr' und 'Miss' und werden von ihnen gesiezt."
"Okay, das könne ich glaube ich nicht", meint sie beeindruckt.
"Man gewöhnt sich dran. Viel schwieriger war es für mich, die anderen Schüler zwar zu duzen, aber mit Nachnamen anzusprechen. Potter, Black und Lupin also. Mit Vornamen spricht man sich nur an, wenn man befreundet ist."
"Deshalb spricht dich James auch immer mit 'Evans' an", stellt sie fest. Ich nicke.
"Oh, Merlin, ich glaube ich sollte jetzt zu den Jungs, bevor sie irgendetwas anstellen", stelle ich dann fest, da die ersten stehen bleiben. Darunter die Jungs, die den Sportlehrer vollquatschen.

Dort angekommen höre ich Potter fragen:
"Und wie viele Bälle gibt es bei dem Spiel?"
"Einen?", antwortet der Mann, sichtlich überfordert.
"Und wie viele Spieler sind in einer Mannschaft?", ergänzt Black.
"Elf."
"Und welche Positionen?", will Remus interessiert wissen.
Ich erlöse den Mann.
"Potter, Black, Remus, kommt her." rufe ich und höre einige andere murmeln:
"Na, die hat die Jungs ja voll im Griff."
"Passt auf, das kommt jetzt vielleicht überraschend, aber das Spiel wird auf dem Boden gespielt. Ohne Besen", erkläre ich.
"Keine Besen?", fragt James entsetzt.
"Es gibt nur einen Ball, keine Klatscher und keinen Schnatz."
"Keine Klatscher?", empört sich Black. "Und was machen dann die Treiber?"
"Es gibt keine. Es gibt nur einen Hüter und zehn Jäger", erwidere ich.
"Keinen Sucher?" Remus hebt erstaunt den Kopf. "Wann endet denn dann das Spiel?"
"Nach 90 Minuten. Gewonnen hat, wer die meisten Tore geschossen hat."
Der Lehrer unterbricht mich.
"Hallo, ihr seid Gruppe eins, richtig?"
Wir wurden vorhin noch einmal in drei Gruppen eingeteilt, da man mit über siebzig Schülern schlecht Fußball spielen kann. Die anderen nicken.
"Ihr seid 26 Schüler, korrekt?"
Wieder ein Nicken.
"Dann bilden wir jetzt zwei Mannschaften mit je dreizehn Leuten", befiehlt er.
Die Gruppe teilt sich und er erklärt noch einmal detaillierter die Regeln.
Aus unserer Mannschaft werden zwei Mädchen als Auswechselspieler benannt und wir spielen drauf los.
Die Jungs schlagen sich überraschend gut, auch wenn Potter nicht ganz versteht, dass ein Tor nicht zehn Punkte gibt und man den Ball nicht mit den Händen berühren darf, Remus sich als fast so inkompatibel mit Bällen herausstellt, wie ich und Black ziemlich egoistisch spielt, zumindest am Anfang.

Abends fallen wir völlig fertig in unsere Betten.

Unter Muggles - Die Rumtreiber im MugglecampWhere stories live. Discover now