#6 - Ich bin ein Cop

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Ich hatte das Abendessen mit Brian, in dem Restaurant, in das er mich eingeladen hatte, sehr genossen. Ich mochte ihn. Ich mochte ihn sehr, seit er Teil unserer kleinen, kunterbunten "Familie" geworden war. Er war echt sehr charmant und diese eisblauen Augen hatten irgendwie etwas Magisches an sich. Ja, er konnte auch frech und gewitzt sein und hatte Benzin im Blut – aber das hatten wir alle. Ich war irgendwie froh, dass Dom und er derweil ganz gut miteinander auskamen, obwohl sie anfänglich kein allzu guten Start gehabt hatten. Aber mittlerweile glaubte ich, dass Dominic Brian ganz gerne mochte und wie einen jüngeren Bruder ansah.

Wir fuhren mit meinem Wagen – einem BMW 330 Ci Cabrio – nicht gerade das typische Race-Car unter den Street-Racern, aber für mich hatte der Wagen einen sehr besonderen Wert, daher war mir das egal.

Ich hielt an einer Ampel. Neben uns stand ein knallroter Ferrari. Der Typ, der am Steuer saß, und die Blondine, die neben ihm saß und einen viel zu tiefen Ausschnitt hatte, sahen beide zu Brian und mir rüber. Der schmierige Kerl sah mit seiner glattgeleckten Schmalzfrisur und den arroganten Gesichtszügen wie einer dieser typischen reichen Saftsäcke aus, die sich für was besseres hielten. Ich sah eindeutig wie er mein Fahrzeug abfällig und belächelnd musterte und wie seine Mundwinkel belustigt zuckten. Er machte sich über meinen Wagen lustig. Er machte sich über uns lustig, weil er sich und seinen super Ferrari für was besseres hielt.

Er kaute zudem provokant auf einem Kaugummi und machte eine Kopfbewegung zu uns. „Schicke Karre – nettes Spielzeug jedenfalls für ein Mädel", sagte er und man hörte deutlich den Spott heraus.

„Schicke Karre – für jemand der sein Ego und seine Schwanzlänge mit nem teuren Sportwagen kompensieren muss", konterte ich.

Brian schmunzelte neben mir. Er hatte einen Arm lässig auf dem Türrahmen abgestützt. Der arrogante Typ fand mein Konter hingegen alles andere als amüsant. Er trat spielerisch aufs Gas, um den meisterhaften Klang seines Ferraris zu demonstrieren.

„Das ist ein Ferrari 456M GT. Erstklassige, reine Power unter der Haube. Von null auf hundert in fünf Komma zwei Sekunden", verkündete er voller stolz und warf erneut einen missbilligenden Blick auf mein Cabrio. Ich wusste genau, was er dachte. Er dachte mein Wagen könnte es niemals mit seinem schicken Ferrari aufnehmen.

Brian und ich tauschten kurz Blicke aus und unsere beider Mundwinkel zuckten. Wir dachten beide dasselbe.

„Wie wärs dann mit nem kleinen Rennen bis zur nächsten Kreuzung?" schlug ich vor.

Es war derweil spät und schon dunkel. Auf den Straßen war daher kaum jemand mehr unterwegs.

Der Typ griente sofort breit und wieder mit diesem Hohn im Gesicht. Er ließ sich instant darauf ein, weil er nicht daran glaubte zu verlieren. Er war sich seines Sieges sicher. Nie und nimmer würde ein Ferrari gegen ein lausiges BMW Cabrio verlieren. Er war erpicht darauf seine Power zu demonstrieren und sein Ego wollte sich an dem Sieg ergötzen mich in Grund und Boden gerammt zu haben. Aber da hatte der Typ sich geschnitten, denn ich würde ihn Staub fressen lassen. Mochte sein, dass mein Wagen – oben drein ein Cabrio – nach außen schwach aussah, aber unter der Haube lag einiges verborgen. Der Wagen war massiv getunt und ich hatte über die Jahre viel darin investiert, den Wagen unter der Haube aufzurüsten. Das Teil war weit schneller als der normale Serienwagen. Man sollte also nie rein nach dem Äußeren beurteilen.

„Dein Freund kann dir dann ja die Tränen wegwischen", lachte der Saftsack und umfasste fest und entschlossen das Lenkrad sowie ließ die Power seines Ferraris wieder verlauten. Die Blondine neben ihm schwang kokett ihr Haar und hatte ebenfalls diesen selbstgefällige, überstolzen Ausdruck im Gesicht. Auch sie glaubte nicht daran, dass ihr Lover verlieren konnte.

[Fast & Furious] Brian O'Connor x Reader One Shots/ImaginesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt