#5 - Undercover

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„Hey! Kein Zutritt für Unbefugte!" entgegnete mir einer der Türsteher schroff und unfreundlich. Der Kerl war ein Schrank – typisch einer dieser Schläger-Typen und Handlanger irgendeines reichen Arschlochs aus der Unterwelt. Dieser noble Schuppen war dafür bekannt, dass hier nur geladene Gäste reinkamen. Es war auch gemeinhin bekannt, dass das Restaurant als geheimer Treffpunkt für alle möglichen, schmierigen Geschäftstypen fungierte, die irgendwie Dreck am Stecken und zu viel Kohle in ihren Hosentaschen hatten. Einen wirklichen Beweis hatte man dafür jedoch nicht, weswegen der Laden noch nicht hochgenommen wurde.

Ich rang mir ein abfälliges Grinsen ab und sah den hochgewachsenen Protz an, während ich eine Einladung aus meiner Jackentasche zog und sie Mister Unfreundlich provokant unter die Nase hielt.

„Nun, ich werde bereits von Mister Tyrell erwartet", sagte ich betonend und spielte meine Überlegenheit aus. „Und ich wette Mister Tyrell wartet nicht gern, also geh mir lieber aus dem Weg."

Der Schrank brummte missgestimmt und besah sich die Einladung, ehe er grimmig beiseite trat und mich gewähren ließ. Ich lächelte ihm nochmal dankend und diffamierend zu, ehe ich eintrat.

Der Schuppen war echt nobel. Viel zu Schickimicki für meinen Geschmack. Definitiv kein Ort an dem ich mich wohlfühlen würde, aber ich hatte einen Job zu erledigen und somit keine andere Wahl. Ein Kellner führte mich an Evan Tyrells Tisch, der dort bereits in seinem feinen Anzug saß und wartete.

Er lächelte breit als er mich sah.

„Mister Tyrell", begrüßte ich ihn und überreichte ihm dann die Einladung als Beweis für meine Authentifizierung hier sein zu dürfen.

„Ah, wie ich sehe, haben Sie meinen Test mit Bravur bestanden", sagte er gespielt überrascht, aber ich wusste, dass er nicht überrascht war. Er war sicher längst darüber in Kenntnis gesetzt worden, dass ich das kleine Wettrennen – oder sollte ich sagen Schnitzeljagd – die er veranstaltet hatte, gewonnen hatte. Evan Tyrell hatte einen neuen Fahrer rekrutieren wollen, für seine Kurieraufträge, und er war nur an den Besten der Besten interessiert, weswegen er Streetracer in einem eigens kreierten Test, der das Können der Fahrer auf die Probe hatte stellen sollen, gegeneinander antreten lassen. Ich war siegreich hervorgegangen.

„Das bedeutet also ich hab den Job?" fragte ich.

Er lehnte sich genüsslich zurück und steckte sich eine Zigarre an. „Scheint wohl so", bestätigte er mit dieser herablassenden Überheblichkeit, bei der ich am liebten Kotzen könnte. Ich hasse so arrogante Typen wie ihn, die ernsthaft dachten, die Welt drehte sich ausschließlich um sie und jeder müsse nach deren Pfeife tanzen. Die sich für unwiderstehlich und ach so unantastbar hielten. Hochmut kam aber bekanntlich vor dem Fall.

„Gut. Verraten Sie mir dann auch endlich worum es hier genau geht?" wollte ich nun wissen.

Erneut griente er schief mit purer Überheblichkeit. „Noch nicht. Wir warten noch auf jemanden."

Ich runzelte fragend die Stirn. „Auf wen?"

„Den zweiten Fahrer", antwortete er schlicht und wirkte belustigt von meiner Irritation.

„Es war nie die Rede von einem zweiten Fahrer", stellte ich fest. Das gefiel mir nicht, denn das könnte die Sache massiv verkomplizieren und sogar die gesamte Operation gefährden, denn das war absolut nicht eingeplant.

Er zog genüsslich an seiner Zigarre. Er genoss meine Verwunderung wahrlich sehr, denn er liebte wohl Überraschungen und wenn er allein die Kontrolle über alles hatte.

„Ich habe zwei separate Fahrer-Gruppen einen Test vollziehen lassen – ohne, dass sie davon wussten, dass es zwei Gruppen gibt", erläuterte er.

Ich versuchte mir meinen Missmut darüber nicht allzu sehr anmerken zu lassen. „Bedeutet also der jeweilige Sieger der jeweiligen Gruppe hat eine Einladung erhalten. Heißt wir warten auf den Sieger der anderen Gruppe."

[Fast & Furious] Brian O'Connor x Reader One Shots/ImaginesWhere stories live. Discover now