Kapitel 42

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Wer weiß, ob sie sich überhaupt freuen wird, wenn sie mich sieht. Sobald die beiden im nächsten Laden verschwanden machte ich mich wieder auf den Weg zurück zu meinem Auto. Irgendwie war mir die Lust auf das Shopping Center vergangen, also fuhr ich erst einmal zu meinem Haus und vertrieb mir dort die Zeit. Ich hatte auch keine Lust ihrem Freund zu begegnen, wenn ich bei ihr Zuhause aufkreuzen würde. Der würde doch sonst was denken und ich wollte nicht, dass die dadurch dann unglücklich war.

Ich haderte den ganzen Tag über mir mir, ob ich überhaupt zu ihr fahren sollte oder besser nicht. Letztendlich entschied ich mich dafür doch noch mal zu fahren, also machte ich mich auf den Weg. Ich machte mir trotzdem die ganze Zeit über Gedanken darüber, wie sie reagieren würde. Ob sie sauer sein würde oder sich freut, ich hatte keine Ahnung.

Vor dem Haus hielt ich an und stieg aus. An der Tür klingelte ich und wartete ab. Nach einer Weile öffnete ihre Mutter die Tür. "Justin! Wie schön dich zu sehen, komm rein!", forderte sie mich erfreut auf und ich betrat das Haus. "Abbie ist oben", meinte sie dann. Sie wusste ganz genau, dass ich wegen ihr hier war, also nickte ich und lief die Treppen nach oben.  An ihrer Zimmertür klopfte ich und ging dann langsam rein, als ich eine Antwort bekam.

"Justin?", fragte sie ungläubig. "Was machst du denn schon hier?", fügte sie hinzu, bevor sie aufsprang und mir förmlich in die Arme sprang. Ich war unglaublich erleichtert, dass sie mich nicht anschrie oder glatt rauswarf. "Ich hab eine Pause und da wollte ich unbedingt wieder zu dir", erklärte ich und drückte sie an mich, während ich einfach ihre Nähe genoss.

Nach einer Weile löste sie sich und sah mich eher Ernst an, weshalb ich eine Augenbraue hob und sie fragend ansah. "Warum hast du dich nicht gemeldet?", fragte sie nun etwas leiser und bedrückter. "Es tut mir unglaublich leid, aber ich hatte wirklich keine Zeit. Ich hatte so viel zu tun, dass ich sobald ich zurück im Hotel war sofort schlafen gegangen bin", erklärte ich ihr. "Ach, aber am ersten Abend konntest du sofort feiern gehen", murmelte sie dann etwas zickig, weshalb ich seufzte. "Ich weiß, dass das ziemlich blöd kam, aber die Jungs haben mich überredet, da ich sie auch lange nicht mehr gesehen hatte." Sie nickte nur und setzte sich auf ihr Bett, weshalb ich mich neben ihr niederließ.

"Du hast einen Freund?", sprach ich dann das Thema an, welches ich besser hätte auslassen sollen, doch es war da und ich musste mich damit abfinden. "Woher weißt du das?", fragte sie überrascht. Ich erklärte ihr, dass ich die beiden heute Mittag im Shopping Center gesehen hatte. Dann nickte sie. "Ja hab ich." "Ich hoffe er ist gut zu dir, sonst hacke ich ihm persönlich den Kopf ab", murmelte ich und sah sie ernst an, da ich bei dem Thema echt keine Scherze machte. "Keine Sorge", beruhigte sie mich, auch wenn es mich ganz und gar nicht beruhigte. Ich kannte den Typen nicht und deshalb würde ich wohl auch immer ein Auge auf ihn werfen. Wenn sie auch nur einmal wegen ihm traurig war oder weinte, dann war es bei mir vorbei.

Damals, bevor ich gegangen war, hatte sie mir noch gestanden, dass sie mich liebte. Ob das vorbei war oder hatte sie doch noch was für mich übrig? Erst wollte ich das gar nicht fragen, doch ich sollte mir sicher sein, ob ich mir noch Hoffnung machen konnte. "Du hast damals gesagt, dass du mich liebst. Ist da noch was?", fragte ich vorsichtig. Ganz ehrlich? Ich hatte Angst vor ihrer Antwort, denn mir ist klar geworden, besonders in der Zeit, wo wir nichts voneinander gehört hatten, dass sie mir total wichtig war und ich niemanden außer sie mein Mädchen nennen wollte. Wenn Sie aber nichts mehr für mich empfand könnte ich das vergessen.

Lange sah sie mich nur an, doch dann schüttelte sie den Kopf. "Nein." Genau das wollte ich nicht hören, doch ich konnte nichts daran ändern und ich wollte mir auch nichts anmerken lassen. Zum Glück hakte sie auch nicht nach, also ließen wir das Thema fallen.

"Sei mir nicht böse, aber ich möchte nur noch schlafen, ich bin echt kaputt", meinte ich dann. Sie verstand es und brachte mich noch nach unten. "Wir können ja morgen was machen", schlug ich ihr vor, doch sie meinte, sie wäre schon mit ihrem Freund verabredet. "Vielleicht können wir ja was zu dritt machen? Dann kann ich ihn ja mal kennen lernen." Abbie meinte, sie würde das mit ihrem Freund klären und mir dann bescheid sagen, bevor wir uns verabschiedeten und ich nach Hause fuhr.

Crazy for you *slow updates*Where stories live. Discover now