Kapitel 19

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Nach diesem Vorfall war Justin erstmal für ein paar Wochen zu Ryan gezogen. Klar wusste ich, dass ich damit ziemlich viel kaputt gemacht hatte, aber ich hatte nicht erwartet, dass er deshalb gehen würde. Ich meine, er war doch mein bester Freund... Oder? Nein ich zweifelte nicht daran, aber wer weiß, ob er nicht daran zweifelte. Er hatte mir zwar gesagt, dass er nur zu Ryan wollte, weil er auch etwas mehr Zeit mit ihm verbringen möchte, doch ich war nicht dumm und wusste, dass das nur der kleinste Grund war.

Meine Eltern waren immer öfter weg, da sie ein paar Probleme in ihrer Firma hatten und da ihre volle Zeit rein investieren mussten. Mehr Zeit für mich hatte ich da auf jeden Fall. Auch wenn mich das nicht sonderlich freute, schließlich träumte ich seit dem Tag damals fast jede Nacht von dem Typen der mich vergewaltigt hatte, obwohl ich diesen Tag am liebsten so schnell wie möglich vergessen würde.

Seit diesem Tag sind nun schon drei Wochen vergangen und seit knapp drei Wochen war ich auch alleine. Meine Eltern weg, Justin weg, die Jungs meldeten sich nie.. Nur eine bleib mir treu und das war eine meiner besten Freundinnen, die auch auf dem College war. Sie hieß Ella und war super nett. Okay nur eine stimmte nicht ganz. Da war auch noch Caitlin, Chris' Schwester. Ich kannte sie ungefähr genauso lange wie Justin, vielleicht nur ein halbes Jahr weniger und wir waren auch schon ewig befreundet.

Ich hatte damals nie damit gerechnet, dass sich wegen diesem einen Tag mein ganzes Leben verändern würde. Gut, meinen Job hatte ich immer noch und ich bekam auch immer noch Aufträge, doch ich spreche auch eher vom privaten.

Es hatte schon damals angefangen als Justin mich abends wieder ins Bett geholte hatte, weil ich mich so betrunken hatte. Fast jeden Tag hatte ich zur Flasche gegriffen und einfach meinen Kummer weggetrunken. Es funktionierte ungefähr so gut wie sich selbst verletzen. Darin hatte ich schließlich auch schon genug Erfahrung, aber darüber werde ich gar nicht weiter nachdenken. Tja, meine Eltern bekamen ja auch nichts mit und somit dass ich abends immer alleine vor dem Fernseher, weinte und trank. Abend für Abend und keinen interessierte es. Nicht mal Justin.

Heute Abend machte ich mal eine Ausnahme, das nahm ich mir zumindest vor, da Caiti und Ella sich angekündigt hatten. Gerade räumte ich noch alles auf, was sich so in den letzten Tagen so angesammelt hatte an Unordnung. Die ganzen alkoholischen Getränke Schloss ich in einen Schrank ein und betrachte zufrieden das Ergebnis. Erst als ich an mir runter sah, verzog sich meine Miene wieder. Ich trug jetzt schon seit fünf Tagen nur schlabberklamotten und ich hatte es echt satt. Oben ging ich schnell duschen. Das warme Wasser auf meiner Haut tat gut und ließ mich entspannen.

*Caitlin Pov*

"Chris lass das!", kicherte ich und versuchte ihn von mir herunter zu bekommen. "Nö!" Er grinste und kitzelte mich weiter. "Komm Chris, lass sie Luft holen." Eine mir bekannte Stimme rettete mich gerade vorm ersticken und natürlich wusste ich, wer es war. Justin. Seufzend ließ Chris von mir ab und setzte sich wieder auf seinen ursprünglichen Platz neben mir. Allerdings blieb er nicht lange sitzen und stand auf um Justin und Ryan zu begrüßen. Auch ich stand auf und umarmte beide kurz. "Was macht ihr denn hier?", fragten wir beide ziemlich gleichzeitig, weshalb wir alle kurz Lachen mussten. "Wir dachten ihr habt Lust, was zu unternehmen oder Basketball spielen zu gehen", erklärte Ryan und Justin nickte zustimmend. "Würd ich ja gerne aber ich hab schon was vor", gab ich ihnen zurück und sah sie entschuldigend an. "Aber ich hab Lust", erwiderte Chris begeistert und schon grinsten die drei sich an. Typisch Jungs eben.

"Und wohin gehst du?", fragte Justin mich sichtlich interessiert. Immer noch der Alte. Wollte immer alles wissen, das war typisch für Justin. "Ich bin verabredet", sagte ich um nicht zu viel zu verraten. Abbie hatte mir schon von allem erzählt, von der Vergewaltigung bis zu Justins Auszug und es ist ihr echt nicht leicht gefallen. Ich wollte einfach sicher gehen, nichts kaputt zu machen oder es noch schlimmer zu machen, weshalb ich auch nicht sagte, dass ich zu Abbie fahren würde. Er merkte wohl, dass ich nichts weiter dazu sagen wollte, da er einfach nickte und sich dann wieder den Jungs zuwandte.

Crazy for you *slow updates*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt