Ein Tag wie jeder Andere

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"Was machst du?"

"Mhm"
Ich blickte auf meinen Tisch vor mir auf die Matheaufgaben, die wir von unserem Lehrer schon vor einer halben Stunde bekommen haben. Ich mochte Mathe nicht wirklich, auch wenn ich es eigentlich konnte. Naja, meistens.
"Napyon?(Was machst du?) ", kam eine Stimme von links.
Sie gehörte meiner besten Freundin Halime.
Ich ignorierte sie. Ich war schon ziemlich erschöpft von der Schule und hatte keine Lust mich umzudrehen. Ich war schon viel zu beschäftigt mich selbst zu bemitleiden.
"SUHEYLA GÜLAY! "
Ich zuckte zusammen.
Oh mann, was wollte sie?
Mit einem genervten Seuftzer und Blick drehte ich mich zu ihr um und sah sie genauso an, wie ich gelaunt war . Ich hasste es, wenn sie das tat.

"Nedir !? (Was ist !? ) Warum schreist du so rum? "
Sie zuckte mit den Schultern und grinste mich an. "Ich habe gefragt was du machst"
Ich seufzte erneut.
"Nach was sieht's denn aus? Du siehst es doch selber! Also frag nicht so blöd.", zischte ich sie an. Es tat mir schon Leid, aber ich war nicht in Stimmung für solche Scherze.

"Ouff du verstehst echt keinen Spaß! "
Gekränkt drehte sie sich zu ihren Matheaufgaben zurück, die sie - welch eine Überraschung - noch nicht einmal ansatzweise angefangen hatte.
Naja, Mathe war auch nicht unbedingt ihr Ding.
Das war eine unserer wenigen Gemeinsamkeiten-Wir mögen beide kein Mathe.
Halime ist aber sonst das komplette Gegenteil von mir:
Sie mag es nicht zu lesen und liegt am liebsten zu Hause rum.
Es gibt echt kaum was Besseres als zu lesen. Aber meine beste Freundin sieht es natürlich anders. Manchmal frage ich mich wie wir überhaupt beste Freundinnen geworden sind.
Ich mag es außerdem, natürlich anders als meine geliebte beste Freundin, spazieren zu gehen und Sport zu treiben.Genauer gesagt gehe ich ins Fitnesstudio und ich spiele auch Volleyball. Mich schauen Leute oft deshalb komisch an, weil sie ein Mädchen mit Hijab , das Sport treibt einfach nicht gewohnt waren. Bedeckt ist es schon manchmal schwerer, allerdings mache ich es für Allah Subhanehu wa Teala (Lobgepriesen und Erhaben ist Er) und mir ist die Meinung von anderen egal... Man man bin ich froh, dass es im Fitnesstudio ein extra Frauenbereich gibt. Ich mag es generell nicht angeschaut zu werden und das ist ja das Ziel von dem Tragen des Kopftuches - sich vor den Blicken des anderen Geschlechts zu schützen. Allah hat es uns Frauen befohlen und ich war fasziniert welch Weisheit dahintersteckt.
Man konnte die Frauen als eine schöne Blume betrachten, die nicht jeder in ihrer gesamten Pracht zu sehen bekommen sollte. Genau wie eine Banane oder eine andere Frucht ihre Schale trug um ihr süßes Inneres zu schützen, so trug es eine Frau, um sich ebenfalls selbst zu schützen. Die heutige Jugend wollte sowas nicht begreifen und versteht leider nicht den Islam richtig. Schlussendlich leben sie ihn entweder falsch oder ohne ihn überhaupt richtig zu verstehen. In jedem Vers des edlen Kur'an steckt eine reine, vollkommene Weisheit. Es hilft daher sich über diese im Klaren zu sein , um dann innere Ruhe zu finden. Dabei ein Diener Allahs zu werden und zu sein.

Ich trug mein Kopftuch schon seid 3 Jahren freiwillig und mit Stolz. - Jetzt war ich schon 16 und ging in die zehnte Klasse einer Gesamtschule.
Halime und ich kannten uns schon seit dem Kindergarten.
Also schon sehr sehr lange. Wir sind gefühlt, also nicht nur gefühlt sondern wirklich zusammen aufgewachsen, da unsere Eltern gut miteinander befreundet waren und wir uns dementsprechend ständig sahen.
Trotz unserer großen Unterschiede waren wir so unzertrennlich geworden.
Halime ist ein sehr hübsches Mädchen-
Schwarzes, langes, lockiges Haar, kristall-blaue Augen, eine süße Stupsnase, weiße Haut, ein hübsches Gesicht. Wenn es nicht haram wäre neidisch zu sein *, würde ich sie vorallem um ihre naturroten Lippen beneiden. Sie hat eine Traumfigur und ein ebenso traumhaftes Lächeln.
Sie war einfach ein Mädchen bei welchem man einfach nur Masha Allah** sagen konnte.
So nachdenklich wie ich da saß, hatte ich garnicht gemerkt, dass es schon zur Pause geklingelt hatte. Dies wurde mir durch Halimes wieder mal überaus sanftes (natürlich extrem kräftiges) Rütteln von mir, klar.
"Du hättest mich doch einfach rufen können.", sagte ich ihr wieder mal dezent (sehr) genervt.
"Hab ich schon bestimmt an die 10 mal."
"Ja klar", gab ich nur zurück und packte meine Sachen ein.

*"Und hefte deine Blicke nicht auf das, was Wir einigen von ihnen gewährten - den Glanz des irdischen Lebens -, um sie damit zu prüfen ; denn deines Erhalters Versorgung ist besser und bleibender." - der edle Kur'an

** heißt soviel wie " was Gott will", positiv,
Wird gesagt, wenn man etwas schönes (Ereignis/Mensch/...) erblickt

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Asalamu Alaykum meine lieben Leser😊
Ich weiß, dass in der Beschreibung steht, dass Suheyla und Halime 21 sind und studieren, aber die ersten Kapitel drehen sich um die Zeit vor dem Studium, da das was hier passiert, sehr wichtig für den späteren Verlauf der Geschichte ist!
Votet, lasst Kommentare da ob ich weitere Teile schreiben soll und gebt mir gerne Verbesserungsvorschläge 💕Asalamu Alaykum 💕

Über die Dunya hinausWhere stories live. Discover now