<< Kapitel 1 >>

1.3K 73 1
                                    

"Echt jetzt?", fragte mich Kyra grinsend und fiel mir direkt um den Hals. "Wir fliegen nach England? Ist das aber nicht sehr teuer? Du bist verrückt!" Ja, wirklich, ich hatte mein letztes Erspartes zusammengekratzt, um ihr diesen Ausflug für zwei Wochen zu ermöglichen. "Keine Sorge, es ist alles geregelt. Mach dir keine Gedanken, freu dich.", lächelte ich meine dunkelblond-haarige Freundin an. Ihre grünen Augen glitzerten richtig, man sah, wie sehr sie sich freute, endlich wieder nachhause zu fahren. Sie war nur hier in Australien, um ein Auslandsjahr zu machen. Kyra half in einem berühmten Musik Label, und das Erstaunlichste war, dass sie kein Geld verlangte. Ich bewunderte sie sehr dafür. "Ich freue mich!", rief sie fast durch ihr Zimmer und fiel mir erneut um den Hals, nachdem sie fröhlich durch den engen Raum hüpfte. Ich lächelte zufrieden, nahm sie in meine Arme und genoss es, mein Mädchen so glücklich zu sehen. "Wann geht es los?", fragte sie gespannt. "Morgen früh.", verkündete ich mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Ihre Augen weiteten sich. "Du bist so unglaublich.", lachte sie und setzte sich auf meinen Schoß, wo sie sofort anfing mich innig zu küssen, bis sie sich löste und mich etwas panisch ansah. "Was sage ich meinem Label?" - "Das ist geregelt. Ich weiß ja, wie sehr du Musik liebst, und wie sehr ich es liebe. Hab da meine Connections.", grinste ich sie an. "Ich liebe dich, Michael!" Kyra war das wunderschönste Mädchen, welches ich kannte. Ihre langen Haare glänzten, ihre schöne Figur reizte mich immer wieder. Und das Beste an ihr war ihre Stimme. Immer wenn sie sang, sah ich Engel hinter ihr schweben. Theoretisch könnte sie bei einer A-Cappella-Gruppe mitmachen, aber dafür sei sie zu schüchtern, sagte sie. Eventuell könnte sie in meiner Band mitspielen, aber mir kam es immer so vor, als würde sie nicht wollen, dass ich auch Erfolg in Sachen Musik hatte wie sie. Vielleicht bildete ich mir das nur ein, aber alles war möglich. Ironischer weise lernten wir uns in einem Musikladen kennen. Wir beide griffen nach derselben Green Day CD, und dann war es um uns geschehen. Ich liebte sie so sehr und konnte mir einfach nicht vorstellen, dass sie es schlecht mit mir meinte oder mich nur verarschte.


Der Abend verging sehr schnell, die Zeit verlief wie im Fluge, da saßen wir schon mit gepackten Koffern im Taxi auf den Weg zum Flughafen. "Ich bin immer noch so sprachlos.", grinste mich Kyra an und gab mir einen Kuss auf die Wange. Meine Gefühle spielten verrückt. Ich kicherte sie etwas schüchtern an, nahm dann ihre Hand in meine und seufzte etwas müde. Hoffentlich würde sie im Flugzeug schlafen. Ebenfalls musste ich mich etwas um meine Band kümmern. Ich müsste im Internet Anzeigen aufgeben, vielleicht schon ein Logo gestalten? Sogar meine Gitarre hatte ich mitgenommen.

Als wir unser Gepäck abgegeben hatten, saßen wir zwei schließlich etwas erschöpft im Flugzeug. Es war viel zu früh, um sich so schnell und stressig zu bewegen. Der Kapitän begrüßte uns freundlich, wie die Stewardessen. Sie lächelten uns gespielt an, boten uns Wasser oder Kaffee und etwas zu essen an. Wir lehnten dankend ab. Schnell schoss ich ein Bild von Kyra und mir, als Erinnerung und als sowas wie ein Symbol, als Anfang meiner Karriere. Ich spürte, wie ich meinem Traum immer näher kam. Und wie ich es erwartet hatte, schlief Kyra direkt ein, als da Flugzeug in die Höhe flog. Etwas erleichtert öffnete ich meinen Laptop, den ich im Handgepäck hatte, und erstellte so viele Anzeigen wie möglich, damit mein Traum eine Band zu gründen so schnell wie möglich in Erfüllung ging. Das letzte, an das ich mich erinnerte, bevor ich einschlief, war, dass ich Kyra einen Kuss auf die Wange drückte und verträumt aus dem Fenster sah, mit den Gedanken, einmal, genau wie Green Day, auf einer riesigen Bühne zu stehen, mit Millionen Fans mit einem, singend, tanzend, lachend, einfach glücklich.

English love affair {5sos ff} ~ Malum (Abgeschlossen) ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt