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"Wir können sie ebenfalls wie die zwei Ladys von gestern zu ihrem Schutz unter bringen." bot Cha an, doch Jimin schüttelte den Kopf.

"Ich lasse meine Familie nicht im Stich." lehnte er sofort ab.

"Und mit Familie meinen sie?" fragte Sung.

"Meine schwangere Verlobte und meinen Verlobten... ich gehe nirgends ohne die beiden hin... und alle anderen hier im Haus zähle ich ebenfalls zu meiner Familie." erklärte er leicht irritiert, da die Polizisten sich skeptische Blicke zu warfen.

"Hören sie... sind womöglich in akuter Lebensgefahr und ich weiß nicht, ob sie Personen, die ihnen nahe stehen vertrauen sollten." warnte Cha, weswegen Jimin genervt mit den Augen rollte.

"Wollen sie andeuten, dass ich mich vor dem Mann, den ich liebe, der mich liebt, der vorher länger als zehn Jahre mein bester Freund war, in acht nehmen sollte? Das die Person, die mich davon abgehalten hatte zu gehen, der mich zurück geholt hat, mir vorschlug, dass wir zu dritt zusammen bleiben sollen... dass dieser Mann mich umbringen will? Mit welcher Begründung? Er hätte Y/N für sich alleine gehabt, ich hatte freiwillig aufgegeben. Ohne ihn wäre ich weg..." erklärte er und die eben noch so sicheren Gesichter der Polizisten sahen sich nun irritiert an. Jimin grinste, er hatte die Risse in ihrer Theorie entdeckt und genutzt.

"Können sie uns die Geschichte, wie sie drei zusammen geendet sind erzählen? So genau wie möglich?" fragte Sung und Jimin nickte. Eine Stunde später hatte er alles erzählt, es war ihm lebendig in der Erinnerung geblieben, schließlich waren die letzten zwei Jahre die aufregendsten in seinem Leben gewesen. 

"Ich weiß nicht... vielleicht will er ja nur nicht als der böse da stehen, oder er will es vertuschen...." überlegte Sung.

"Nein, ich denke wir können ihn wegstreichen, er hatte wirklich kein Motiv..." widersprach Cha.

"Er wusste nicht, was noch kommen würde, darum hatte er sehr wohl ein Motiv für die Entführung. " kam es wieder von Sung.

"Meiner Meinung hat Kang Yeosang ein viel schwerwiegenderes Motiv... oder Jung Wooyoung." meinte Cha, der sich Notizen zu unserer Story gemacht hatte.

"Ich glaube keiner von ihnen hat irgendwas damit zu tun." lehnte Jimin die Vermutungen der Polizisten ab. 

"Wir können sie nicht zwingen, sich beschützen zu lassen... aber... achten sie auf sich und behalten sie alles verdächtige im Auge. Zögern sie nicht, uns anzurufen, wenn sie etwas  bemerken." seufzte Sung. 

"Es gibt noch einige Ungereimtheiten, an denen wir gerade arbeiten und ich habe das dumme Gefühl, dass wir damit noch lange nicht am Ende sind. Das ist eine größere Sache." meinte Sung, bevor sie sich verabschiedeten. 

Nachdenklich ging Jimin durch den Flur zur Treppe, stieg die Stufen hinauf und erst auf halbem Weg, als plötzlich das Licht aus ging, fiel ihm auf, dass er alleine gegangen war. An diesem Teil des Treppenhauses gab es keine Fenster, weswegen er kaum etwas sah. Sein Herzschlag beschleunigte sich, als er Schritte hörte, die sich von oben näherten. Er versuchte so ruhig wie möglich zu atmen, was nicht so einfach war, wenn man das Gefühl hatte, das Herz käme einem gleich aus der Brust gesprungen. Er drückte sich so nah wie möglich an die Wand und schlich langsam und leise weiter nach oben, versuchte die andere Person zu vermeiden... doch dann spürte er einen scharfen Schmerz am Kopf, ehe er ohnmächtig auf die Stufen sank.


Y/N PoV


Längst hatte ich aufgegessen, doch Jin weigerte sich immer noch, mich von seinem Schoß zu lassen, hielt mich wie ein kleines Kind und strich mir über den Kopf, während Seonghwa, der neben uns saß, mich mit einer Mischung aus Mitleid, Gehässigkeit und Amusement anschaute, was ich mit einem beleidigten Schmollen erwiderte. 

"Jinnie... lass mich doch wieder aufstehen, Jimin muss sonst alleine aus dem Büro, die Polizisten sind gerade gegangen." beschwerte ich mich, doch er schüttelte den Kopf.

"Nein, seit Jimin wieder da ist, bist du nur beschäftigt mit deinen Lovern... du hast kuscheln mit uns komplett vernachlässigt. Wir sind deine Elter..." redete er sich in rage, wurde aber von Seonghwa unterbrachen.

"Nein, sind wir nicht." wies ihn sein Ehemann hin, doch er ignorierte das wie immer.

"Wie ich schon sagte, wir sind, WIE deine Eltern... sag mir... haben wir uns nicht immer gut um dich gekümmert? Jetzt lass uns auch wieder um dich kümmern, damit wir ein gesundes Enkelkind bekommen." verlangte er und während ich kicherte, verdrehte Seonghwa die Augen.

"Ich bin 25, ich habe nicht mal Kinder, wie kann ich da Enkelkinder bekommen?" fragte Seonghwa nun wieder, nur um wieder komplett ignoriert zu werden.

"Könnt ihr nicht mit mir zu Jimin gehen, wir holen ihn zusammen vom Büro." schlug ich vor.

"Seonghwa geht." bestimmte Jin einfach, weswegen dieser protestierte.

"Yah, was ist, wenn mir was passiert, wenn ich alleine hingehe?"

"Dir passiert nichts, du bist harmlos, aber du siehst gefährlich aus." meinte Jin und warf ihm eine Kusshand zu.

"Nicht so wie bei dir... sieht harmlos aus, aber ist gefährlich." antwortete er schmollend, weswegen Jin lachte. Dann hörten wir einen Schrei aus dem Treppenhaus...

Atiny Heart 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt