Chapter 10

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Simon sagte erst gar nix. Man hörte gefühlt alle atmen. Es war aber auch einfach meine Schuld. Wäre ich nicht weggelaufen, wäre das alles hier nicht passiert. Aber was mich am meisten fertig machte war, dass Simon sich einfach geopfert hatte für mich. Klar hätte auch was schlimmeres mit ihm passieren können, dies ist mir schon klar, trotzdem hat er jetzt die Schnitte vom Messer und nicht ich.

„Es ist nicht deine Schuld Kleines. Niemand hat hier Schuld für das was passiert war. Er wollte dich vergewaltigen und misshandeln und noch viel schlimmeres. Jeder hätte das getan, was ich gemacht hätte. Nur wir wollten nicht Nico und die Band so reinziehen, schließlich müssen die auf die Bühne und nicht wir. Ob nun Luk oder ich alleine Fotos machen müssen oder Videos drehen für den Vlog, dies juckt keinem", meinte Simon mit einem kleinen Lächeln voller Hoffnung. Wie kann man nur so voller Liebe und so ruhig sein. Jeder andere hätte mich zusammengeschrien oder geschlagen. Aber es machte hier keiner was, im Gegenteil. Jeder klopfte Simon auf die Schulter und Nico riss mich in seine Arme und war dankbar, dass Simon schlimmeres verhindern konnte und mir nichts ernstes passiert war.

Trotz allem änderte es nicht, dass Simon nur mich geküsst hatte für dieses Spektakel und dieser Gedanke tut mehr weh als man denkt. Nico riss mich aus dem Gedanken, als er mich in den Bus schob. „Es wird langsam kalt Madame und Simons Verband müssen wir wechseln nach eurer wunderbaren Umarmung", grinste Nico blöd. Jaja war klar aber das mit dem Verband wechseln kann ja was werden.

Da ich mich damals geritzt hatte, was heute nicht mehr der Fall wahr, und das grad nicht wenig, kann ich kein Blut mehr sehen. Egal wie groß die Wunde war, ich musste mich übergeben oder brach weg. Das Problem war, hier wusste es keiner, weil ich dies keinem erzählen wollte, da ich nicht als Psycho abgestempelt werden wollte.

„Nico ich kann das nicht machen", sprach ich mega leise. Er schaute nur fragend und ich zog ihn in die aller hinterste Ecke wo uns keiner mehr sah. Ich zog meine Hose aus. „Ehm Sarah was wird das? Oh Gott was ist das?", fragte Nico innerhalb einer Sekunde. „Das sind Narben", murmelte ich und zog meine Hose wieder an. „Ja das hab ich auch gesehen aber warum", murmelte Nico genauso. „Mobbing, Stress und so weiter damals", kam extrem leise von mir. „Das ist es nicht wert gewesen Maus. Guck dich an. Kurven sind was schönes und du bist so schön wie du bist und nicht anders egal was andere sagen oder gesagt hatten. Ich weiß so ein bisschen von der Band was los wahr, dass du deine Familie früh verloren hattest und so. Aber jetzt hast du uns als neue vllt auch alte Familie und wir lieben dich alle hier, egal was in der Vergangenheit war. Ja die Vergangenheit tut weh, aber wie ich sehe läuft man davon oder man lernt draus. Weiß Simon das?", brabbelte Nico einfach drauf los und danach das Zitat von König der Löwen. Mir liefen leicht die Tränen runter, weil ich ganz genau wusste Nico hatte recht. Ich hatte draus gelernt es nicht mehr zu tun.

„Was soll ich wissen", kam von der Tür. Oh fuck my Life. Nico schaute mich an und ich nickte nur. „Von den Narben", murmelte Nico. „Ja natürlich. Ich teile mir immer noch ein Bett mit ihr du schlauberger und zweitens hat Nico recht mit allem. Soll aber nicht heißen das dich das hässlich macht man sieht es ja zum Glück bei dir nicht so extrem als bei anderen, aber du machst es ja nicht mehr zu mindest können wir alle davon ausgehen", sprach Simon in einem Unterton von Schmerz und leichtem Hass, dass ich das wahrscheinlich gemacht hatte aber keine Ahnung. „Nein seit fast 8 Jahren nicht mehr", murmelte ich leicht traurig.

„Tja trotzdem muss jetzt einer mal mein Verband wechseln, geht schlecht mit einer Hand", zischte Simon vor schmerzen auf, als er das alter abfummelte. Nico verpisste sich natürlich also musste ich es tun. Oh Gott das kann ja was werden hier. Ich nahm Simon die Verpackung aus der Hand, während er sich neben mich setzte. Ok Sarah einatmen Augen zu und durch. Ich schaute runter auf seinen Arm und am liebsten wäre ich jetzt einfach umgekippt oder hätte gekotzt. Es sah echt schlimm aus. Simon schaute mich merkwürdig an, sagte aber nichts. Ich nahm die Salbe vom Tisch, die die Sanitäter da gelassen hatten, und cremte seine Wunden damit ein. Simon zog ganz scharf die Luft ein. Ich schaute nur entschuldigend und legte ihm das neue Verband an.

„So fertig Herr von und zu", lächelte ich. „Kaiser", sagten wir beide gleichzeitig und mussten erstmal lachen. „Wir sollten langsam ins Bett. Morgen ist ein neuer Tag und dann sieht die Welt schon gleich viel besser aus. Komm Kleines", Simon stand schon mal auf und zog mich dann mit sich zu den Schlafplätzen. Luk lag da schon schlafend. Ich musste mich noch umziehen und war mir grad so unschlüssig was ich machen sollte. „Es wird dich schon keiner sehen Kleines. Luk pennt wie ein Stein", flüsterte Simon, der schon dabei war sich auszuziehen. Ich versuchte nicht auf seinen Oberkörper zu starren. Ich zog mich langsam um. So langsam das ich das Gefühl hatte, dass selbst eine Schnecke schneller wäre.

Aber am Ende war ich dann auch mal umgezogen und krabbelte ins Bett. „Und war das jetzt so schlimm", grinste Simon und schmiss sich förmlich neben mich. Ich schüttelte nur den Kopf und kuschelte mich wie immer an Simon. Ich musste nur auf seinen Arm aufpassen, da ich keine Lust hatte das er hier noch rumschreit vor schmerzen. „Es ist nicht deine Schuld. Hör auf dran zu denken. Mir ging es nur darum, dass es dir gut geht. Wie bei uns allen. Wir hätten dich alle in Schutz genommen egal wie, selbst wenn Konzerte für verschoben werden müssen. Also denk nicht drüber nach und ich weiß du wirst den anderen und mir noch fünfzig mal danke sagen, was du gar nicht brauchst, weil dies eine Selbstverständlichkeit bei uns ist. Wir sind eine Familie, hier wird keiner im Stich gelassen und jetzt sollten wir schlafen. Träum was schönes Princesa", ratterte Simon runter und zog mich noch enger an sich.

What a Ride // a Nico Santos FanfictionWhere stories live. Discover now