* Kapitel 16 *

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„So", Delano klatschte affektiert in die Hände

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„So", Delano klatschte affektiert in die Hände. Vera war noch dabei ihre Schürze umzubinden, begab sich an ihren Platz neben Mic und begrüßte den Jungen mit einem freundlichen Seitenhieb an die Schulter.

„Heute wird es hier mal spannend", raunte der Lockenkopf ihr zu.

„Uhh", spielerisch riss Vera leicht die Augen auf. Die Arbeit bei den Färbern war der beste Teil des Tages. Sie konnte aufatmen und musste nicht mehr auf jedes ihrer Worte achten. Ihre Schultern ließen Anspannung frei und sackten nach unten. Mehrere Strähnen waren aus ihrem Knoten gerutscht, doch sie konnten weiterhin ihren Nacken kitzeln. Etikette gab es in diesem Raum nicht.

„Vor euch seht ihr ein Handteller großes Stück Leder. Da letzten Mond Xao's Stelle frei wurde und die anderen seine Arbeit nicht länger mit übernehmen können, suchen wir heute seinen Nachfolger. Jeder bleibt an seiner Farbe, vermischen wollen wir wie üblich nicht.

Tobt euch aus" er wank sie an die Arbeit.

„Husch. Husch. Im Laufe der Schicht gebt ihr mir eure Leder und ich teile den neuen Posten zu. Pinsel und Walze findet ihr im Nebenraum bei den Verzierern. Ihr dürft alles nutzen.

Beeindruckt mich." Alle wandten sich begeistert ihren Stücken zu und die Unterhaltungen brandeten über den Raum hinweg.

Nur Hisli fluchte leise.

„Weil es auch eine gute Idee ist mir einen Pinsel in die Hand zu drücken." Sie stieß Delano spielerisch an. „Ich bin grobmotorisch und du weißt es."

„Alle haben die gleichen Chancen, verzeih mir Schatz. Ich werde niemandem dein Leder zeigen versprochen." Die große Frau knurrte zum Teil besänftigt und verschwand im Nebenraum.

„Was wirst du malen?", Mic sah zu ihr auf. Seine großen Kulleraugen weit aufgerissen.

„Ich weiß es noch nicht", es entsprach der Wahrheit. Ihr erster Gedanke hatte ihr Klauen, schuppen und Fänge in den Geist gerufen, aber sie war auf Rot festgelegt. Es würde nicht wirken.

„Und du?"

„Ich werde es mit dem königlichen Siegel versuchen, auf einem gemusterten Hintergrund, da das so ziemlich die häufigste Aufgabe sein wird, falls ich ein Verzierer werde." Eine kluge Wahl. Begeistert dampfte er ab, um Pinsel aus dem Nebenraum zu ergattern, bevor das Glas leer war.

Geschäftiges treiben setzte ein und rauschte um Vera herum.

Blut. Rot.

Was sollte sie damit anfangen? Hier war sie, ihre beste Chance, das zu tun, wozu sie sich schon immer hingezogen gefühlt hatte und ihr Kopf war leer. Absolut und vollkommen leer.

Sie starrte auf ihr Stück Leder vor sich, als hielte es die Antworten bereit. Aber es blieb verräterisch stumm.

Ein Pinsel landete klackernd vor ihren Händen.

Die Eisdienerin - Band 1Where stories live. Discover now