*Kapitel 11*

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Komm wieder, wenn du so weit bist

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Komm wieder, wenn du so weit bist.

Die Worte der Prinzessin hallten geräuschlos von den Eiswänden wider. Schlugen Wellen in Veras Kopf.

Wenn du willst...

Wenn sie wollte, es war lächerlich. Sie wollte gar nichts hier, wenn es ihre Wahl wäre, befände sie sich jetzt in Zura hinter einem Hügel, mit ihrem Bogen in der Hand. Als Jägerin hatte sie nie eine Wahl gehabt, als Familienmitglied mit auf Brutalität beschränkten Talenten und einem wilden Herzen ebenfalls nicht. Alles was sie sich je für sich gewünscht hätte, wäre dem Königspalast nie zu begegnen.

Die einzige Wahl, die sie je hätte treffen wollen war bereits nichtig und irrelevant. Es zählte nicht was ein einziger Bürger wollte, danach hatte nie jemand gefragt. Schon dreimal keiner der Herrscher, doch die Prinzessin hatte es getan.

Als wäre es eine Selbstverständlichkeit, obwohl auch ihr klar sein müsste, dass es ein Luxus war, den sie ebenfalls nicht teilte. Die Prinzessin wirkte ebenfalls nicht frei in ihrer Wahl, doch Vera verstand nicht warum.

Warum ignorierte man die mächtigste Person im Raum? Wie konnte die pure Macht den Raum verlassen und niemand zuckte mit der Wimper?

Ihre unglückliche Unruhe verschwand als, die Dienerin vom Eispalast, in die darunter liegenden Steinhöhlen wechselte.

Gelächter drang aus einem Raum, den kein Yackfell schützte und in dem nicht nur Frauen arbeiteten.

Die Färberei.

Die Ränder des offenen Eingangs waren mit kostbaren Farbresten verziert, damit niemand den Raum verwechseln konnte. Es mochte wie ein bunter hübscher Ort wirken und man konnte fast glauben, die Markierungen dienten nur dazu, dass niemand Farbspritzer auf seine Kleidung bekam, weil er fälschlicherweise den Raum mit den großen Bottichen betrat. Stattdessen hatte es praktischere Gründe.

Königliche Färber wiesen nur ein drittel der Dienstzeit der anderen Diener auf. Sie starben früher, aufgrund des Kontakts mit giftigen Pflanzen, von den umliegenden unbenannten Inseln. Kräuter, die niemand kannte, wurden zerdrückt und mit Fett gemischt und zu Farbe verarbeitet. Dabei stießen sie Dämpfe aus, die sich in die Haut fraßen, aber die Kleider und Bücher der Königlichen waren blau und Sonnengelb, darauf kam es an.

Hastig schob Vera das Buch in die einzige Tasche ihres Kleides, vorne am Rock und übertrat die unsichtbare Schwelle.

Das Personal im Raum war jung. Niemand älter als dreißig Monde. Köpfe drehten sich zu ihr um und Hände, die nicht mehr ihre natürlich Farbe hatten, sondern in ein undefinierbares Grau übergegangen waren wurden kurz abgewischt.

Die verschiedenen Gerüche waren was Vera zuerst traf. Ein weiterer Grund für den offenen Türrahmen. Die Arbeiter würden ersticken und müssten noch schneller ersetzt werden, hätte man dort ein Fell aufgehangen. Als zweites bemerkte sie die verschiedenen Zeichen von Farben. Handabdrücke an den Wänden grenzten die verschiedenen Bereiche voneinander ab. Es gab Gelb, Rot, Blau, Grün, Violett, Braun, Grau und Tiefschwarz. Noch nie hatte sie so viele Farben an einem Ort gesehen. Kleckse klebten auf allen Kleidungsstücken im Raum und er war gefüllt von einer lebendigen Energie. Es war mit einer der schönsten Orte, die sie je gesehen hatte und ihr traten Tränen in die Augen.

Die Eisdienerin - Band 1Dove le storie prendono vita. Scoprilo ora