* Kapitel 14 *

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Wie sich herausstellte durfte Vera ihre Beförderungen behalten

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Wie sich herausstellte durfte Vera ihre Beförderungen behalten. Zumindest widersprach niemand, als Bree ihr ihre neue Zofenkleidung überreichte. Offensichtlich hatte die Prinzessin weder ihre Unterhaltung noch ihr impertinentes Stöbern in den königlichen Besitztümern gemeldet.

Sie hatte Wort gehalten, auch wenn Vera nicht ganz verstand warum. Was nutzte es der mächtigsten Person des Landes sich mit einer Dienerin, noch dazu einer verurteilten Mörderin lieb Freund zu machen? Das ergab keinen Sinn.

Vielleicht war es einfach eine Art Machtspiel einer gelangweilten royalen Person oder aber Lia war wirklich so einsam, wie sie ausgesehen hatte.

Ware macht setzte dich automatisch von anderen ab.

Unabhängig der Gründe, saß ihr neues hellgraues Kleid mit den dunklen Bändchen und Schnürungen deutlich besser als ihre Küchen- und mittlerweile auch Färberschürze, die langsam mehr und mehr Flecken bekam.

„Du hast dich hier gut eingearbeitet", die oberste Garderobiere klopfte ihr auf die Schulter ihre dunklen Haare saßen wie üblich, in ihrem tief hängenden Knoten, den sie mit zwei Holznadeln befestigte. Als eine der höheren Angestellten durfte Bree über ihre Frisur und ihre Haarlänge selbst entscheiden. Es machte sie sympathisch, dass sie sich eine den Dienern ähnliche Frisur ausgesucht hatte. Die Frau hatte nicht vergessen was sie war und wo sie herkam, sie hielt sich nicht für etwas besseres als ihre Unterstellten.

Ein Lob von ihr war rar, ein Lächeln noch seltener, meistens für die neuen Kreationen der Schneider reserviert.

Vera kam nicht umhin eine kleine Welle des stolzes zu empfinden darüber sich ein Schulterklopfen verdient zu haben.

„Deine Tätigkeit in der Färberei wird deinen Küchendienst allerdings nicht ablösen, falls du das erwartet hast." Die weißhaarige schüttelte den Kopf. Das hatte sie nicht. Die Arbeit musste getan werden, es gab nie genug Hände an den Feuern und Klopfern. Zu viele hungrige Mäuler mussten gefüllt werden.

„Du wirst früher aufstehen, wegen deiner Zofenarbeiten, dafür wird dir der Abenddienst erlassen."

„In Ordnung", das klang fair. Fairer als es zu erwarten war, wenn man bedachte, dass sie ohnehin ausführen musste, was auch immer man ihr auftrug. Freie Abende bedeutete jedoch mehr Möglichkeiten sich mit Hain und Ci auf ihren Balkon zu schleichen. Sie riss sich zusammen, um ihre Freude darüber nicht zu sehr zu zeigen.

„Ich werde deine Schürze auf dein Zimmer bringen lassen, dann kannst du direkt zum Zimmer der Prinzessin. Du wirst es vorerst behalten. Bis wir dich permanent einer Person zuteilen." Wieder nickte sie nur. Von Beginn an war es eine recht einseitige Unterhaltung gewesen, aber es gab von Veras Seite aus schlichtweg nichts einzuwenden. Zusätzlich war Bree jemand, den man aussprechen ließ.

„Gut", die Frau seufzte, „dann war das alles, du kannst gehen."

„Danke", ihre Kniee beugten sich leicht in die Andeutung einer Verbeugung, die alle Dienerinnen beim Begrüßen und Verabschieden von höhergestellten verwendeten. Es hatte seine Zeit gedauert bist sich ihre Beine an die Bewegung und das Halten der Balance über Kreuz gewöhnt hatten. Doch mittlerweile gelang es ihr ohne zu wackeln. Äußerlich zumindest.

Die Eisdienerin - Band 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt