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F̲̅e̲̅l̲̅i̲̅x̲̅ P̲̅o̲̅v̲̅:

Nun stehe ich da.
Vor meiner neuen Schule.
Ein Neuanfang.
Das kann ja was werden.

Also ich stehe hier vor einem mir fremden Gebäude und hoffe auf einen guten Neuanfang? Ich hoffe es wird so sein, da ich wirklich keine Lust auf die Erinnerungen habe, die sich tief in mein Herz gekettet haben. Es macht mich kalt. Nicht nur von außen, sondern auch von innen.

Ich schließe kurz meine Augen und atme tief durch, ehe ich meine schwarze Kapuze vom Kopf ziehe und mich auf den Weg in das Sekretariat mache. Man kann nie wissen, wie Lehrer auf Kapuzen reagieren, noch dazu bin ich neu, aber was interessiert sie das schon?

Auf dem Weg zum Sekretariat denke ich kurz daran, wieder umzudrehen, aber ich muss da leider durch. Ich klopfe, trete ein und stelle mich vor den Tresen. In meinem Kopf gehe ich noch schnell alles durch und versuche die alten Erinnerungen zu vergessen, was jedoch nicht so ganz zu funktionieren scheint, denn sie kommen wieder hoch. Ich verkrampfe mich und unterdrücke die Tränen der Wut, Trauer und des Schmerzes. Wieso komme ich nicht über-

„Wie kann ich dir helfen?", fragt die Dame am Computer freundlich lächelnd und unterbricht meine Gedanken. Es scheint wie ein echtes, aber wer weiß das schon? „Lee Felix Yongbok. Ich bin neu auf dieser Schule und möchte mich anmelden", gebe ich in meiner tiefen Stimme zurück. Die Frau nickt und tippt etwas auf dem Computer vor ihr ein, ehe sie etwas aufschreibt und mir den kleinen Zettel reicht.
„Das ist deine Klasse, du bist in der 11c. Dein Klassenlehrer wird Kim Jongwoon, für dich Herr Kim, sein. Bei ihm bekommst du deinen Stundenplan. Die 11c ist in diesem Stockwerk, also hast du es nicht so weit. Die Bücher für die jeweiligen Fächer sind voraussichtlich diese Woche bei mir abzuholen. Kurz gesagt, ich komme dann in deine Klasse und hole dich schnell raus, damit du dir deine Bücher holen kannst. Die Schulärztin ist im Erdgeschoss und nebenan ist die Schulpsychologin. Den Rest wirst du schon herausfinden und falls du Fragen hast, kannst du dich bei mir melden", sagt die Frau und dreht sich mit einem Lächeln wieder zurück zu ihrem Computer. Das war ein Haufen an Informationen. Egal, ich muss nur wissen, dass mein Klassenvorstand Herr Kim heißt, ich in die 11c ab jetzt gehe und diese Woche meine Bücher abholen kann.

Auf dem Weg zu meiner Klasse dreht sich mein Magen schon fast um. Ich will jetzt schon nicht mehr. Wieso musste ich nochmal diesen Fehler begehen?

Je näher das Klassenzimmer in meinem Blick liegt, desto mehr steigt der Wunsch, zu verschwinden. In meinem Unterbewusstsein brodelt schon die Ungewissheit mit einer Portion Nervosität.

Im Klassenraum angekommen, werde ich von dem Professor hereingebeten, bevor meine Position sich nun vor der Tafel befindet, wobei mich somit jeder anstarrt, als wäre ich ein Dinosaurier.

„Wir haben einen neuen Schüler. Seid nett zu ihm und nehmt ihn gut auf", bittet der Lehrer die Schüler. „Stelle dich doch vor. Du bist hier schließlich neu", fügt der Ausgebildete, welcher ziemlich jung aussieht, hinzu. Ein unbemerkter Seufzer entkommt meinen Lippen, wobei meine Schulter sich für eine kurze Zeit anspannen, um danach locker zu hängen. Währenddessen starren mich alle an, was mir nicht unbedingt gefällt. „Ich heiße Lee Felix und bin 16 Jahre alt", spreche ich kalt vor der Klasse mit meiner tiefen Stimme, während einige geschockte Gesichter herum blicken. Immer wieder nehme ich ein leises „Der hat eine tiefe Stimme" wahr.

Als mein neuer Klassenlehrer bemerkt, dass auf meine knappe Vorstellung über mich selbst, nichts mehr folgt, schleicht sich ihm sofort ein peinlich berührtes Grinsen auf sein Gesicht, da der Erwachsene, laut seiner Reaktion, erwartet hätte, ich erzähle mehr von mir. Was gibt es schon großes über mich zu erzählen?

Ein Räuspern ertönt von der Person neben mir, bevor der Lehrer mich bittet:„Setze dich einfach neben Changbin. Danke für deine Vorstellung." Nachdem seine Hand auf meinen zukünftigen Platz zeigt, fällt mir mein Nachbar sofort ins Auge. Schlecht sieht er schon mal nicht aus. Seine Haare sind braun, ebenso wie die dunkelbraunen Augen und generell sieht Changbin gut aus.

Warte? Schwärme ich da? Nein, ich mustere. Schließlich will ich wissen, neben wem mein Platz ab heute ist. Ein schnelles Schütteln meines Kopfes bringt mich in die Realität zurück, ehe mein Weg sich zu dem Tisch anbahnt. „Changbin, könntest du Felix noch das Schulgebäude zeigen?", fragt die lehrende Person. „Natürlich, ist kein Problem", grinst der Typ neben mir.

Die Katastrophe wird sicher noch kommen.

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Heyyy, herzlichen willkommen zu einer neuen Story von mir! Hoffentlich gefällt sie euch!

Have a great time
Bye bye

Don't hurt me \\ ChanglixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt