30. Minju

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Jisung

Gelangweilt durchstöberte ich die Wohnung, versuchte die sorgen um meine Freunde irgendwie zu verdrängen. Von hier aus kann ich eh nichts machen und mir vorstellen es würde ihn gut gehen ist einfacher als versuchen zu flüchten. Erstens aus dem Grund weil ich nicht mal wüsste in welche Richtung ich muss, zweitens weiß ich nicht wo Minho den Autoschlüssel aufbewahrt, also müsste ich laufen, keine gute Sache würde ich sagen.

Meine Augen streiften herum, entlang der weißen wände, der modernen Möbel, bis mir der Nachttisch auf Minhos Seite irgendwie ins Auge stoch. Ich weiß nicht warum, aber irgendwas zog mich an. Langsam nährte ich mich und ließ mich auf meine kniee fallen um ihn nun von der nähe zu betrachten. Als ich die kleine Schublade öffnen wollte, fiel mir zum ersten mal das schloss auf. Abgeschlossen? Wer bitte schön schließt einen Nachttisch ab?

Verdächtig Minho, sehr verdächtig. So neugierig wie ich nun mal bin, machte ich mich auf die suche nach dem Schlüssel, überall. Und wenn ich sage überall, meine ich überall. Sowie ich Minho kenne hat er den Schlüssel an irgendeinem komischen Ort versteckt.

Einige Minuten später bestätigte sich meine Annahme, denn der Schlüssel war im Bettbezug seines Kissens. Grinsend und etwas stolz auf mich selbst öffnete ich die Schublade und wie als würde man eine Buchseite umschlagen verschwand mein lächeln.

Vorsichtig umgriff ich das Metall der Waffe und hob sie mit leicht zitternden Händen hoch. Klar kannte ich Waffen, natürlich wusste ich das Minho welche hatte, aber wieso hier? Klar man muss immer auf der Hut sein und so, ich hab schließlich bei mir Zuhause auch eine. Aber warum hier? Ist das hier nicht sowas wie sein Urlaubsort? Warum hat er dann eine Waffe hier? Will er mich doch umbringen? Zuzutrauen ist es ihm ja leider schon-

*Ding dong*

Ich zuckte zusammen bei dem Geräusch der Klingel, wer kommt uns besuchen? Hilfe?. Ich steckte die Waffe hinten in meine, besser gesagt Minhos, Hose, zum Schutz falls da ein irrer an der Tür steht, zum anderen- ich weiß es nicht. Schnell schloss ich die Schublade noch ab und versteckte den Schlüssel, damit es wieder aussah wie bevor. Danach machte ich mich auf den weg runter zur Tür. Bis ich diese öffnete klingelte es noch ein weiteres mal, so als hätte ich die Person nicht gehört, als hätte ich di Klingel nicht gehört. Einfach Felix, der klingelt auch immer hundertmal, so als hätte man nicht gehört das er klingelt.

An der Tür angekommen atmete ich einmal durch und öffnete sie dann so langsam es auch nur ging. "Na wird ja mal zeit Lee Minho! So hab ich dich nicht erzog- achhh Jisung mein schätzen, wie geht es dir?". Ich seufzte beruhigt aus als ich Minjus stimme vernahm und sofort bildete sich ein lächeln auf meinen Lippen. "Heyy, ganz gut und Ihnen?". "Ach, so wie es einer alten Frau nun mal geht", sie lachte und betrachtete mich. "Großer heiliger Gott, du siehst ganz schön dünn aus Jungchen, komm ich mach dir mal was zu essen".

Ohne das ich etwas dagegen hätte sagen können, schmuggelte sie sich an mir vorbei und ging in die Küche. Ich schloss die Tür und folgte ihr.

Die Art wie sie gekonnt die Sachen aus den schränken holte oder sie zumindest suchte, verritt mir das sie hier öfters ist. Wobei sie noch kein einziges mal hier war in der Zeit wo ich mit hier bin.

"Wo ist eigentlich mein Junge Minho? Schleicht der sich wieder in irgendwelchen Schießereien herum?". Verwirrt zog ich eine Augenbraue hoch. "Nein? Er ist im Keller".

"Besser für ihn, nochmal zwei Monate Krankenhaus weil er angeschossen wurde, würde ich ihm auch nicht erlauben. Aber ich denke mal du kennst schon einiges über ihn"

"Naja also.. schon, denke ich". Ich meine ja, ich weiß eine menge über ihn, ich hab einen ganzen Ordner, was seine Vorlieben sind, wo er gerne essen geht, welche Straftaten er bereits begangen hat. Gehört irgendwie mit zu meinem Beruf, aber das heißt nicht das ich Minho wirklich kenne kenne. Schwierig zu erklären.

"Warum genau bist du eigentlich hier?", fragte ich um meine leichte Neugier zu beruhigen, schließlich ist der letzte besuch bei ihr nicht sonderlich friedlich ausgegangen. "Ich wollte hier mal nach dem rechten sehen und gucken ob Minho sich wieder beruhigt hat. Wie ich sehe nicht, denn er kocht nicht mal regelmäßig. Gott, bitte bring dem jungen wieder verstand ins Gehirn". Ich schmunzelte als sie kopfschüttelnd durch die ganze Küche huschte, zutaten nahm oder sie wieder zurück stellte. Aus paar Sachen fing sie dann an irgendwas zu zaubern, das schon von der ersten Sekunde an gut roch.

Als ich sie dabei beobachtete kamen mir wieder all die Fragen in meinen Kopf. Sind die beiden verwandt? Wer ist Lisa? Warum haben sie gestritten? Vielleicht würde sie mir all das beantworten?

"Bist du eigentlich Minhos Mutter? Er redet nicht viel über seine Familie und da dachte ich-..".

Sie lächelte und sah zu mir. "Das stimmt, das hat Minho noch nie gerne. Bei seinen Eltern auch verständlich". Sie drehte sich wieder zu der Schüssel, in der sie einige Sachen zusammen mixte. "Minho ist eine lange zeit bei mir aufgewachsen. Deswegen bin ich sowas wie eine Mutter für ihn, wenn ich gekonnt hätte, hätte ich ihn auch sehr gerne adoptiert, aber da war seine Mutter dann doch gegen. Ich weiß nicht inwieweit er möchte das du alles weißt, deswegen reicht das an Informationen glaube ich. Wenn er bereit dafür ist, dann wirst du irgendwann die gesamte Geschichte erfahren. Da bin ich mir sicher".

Ich nickte verstehend, ließ das gesagte erstmal auf mich wirken. Okay also, jetzt macht das mehr oder weniger von Minho auch sinn. Und trotzdem..

"Könnte ich noch eine frage stellen?".

"Natürlich mein junge".

"Wie gehört Lisa da mit zu?".

"Achh Lisa. Lisa ist meine leibliche Tochter und sowas wie eine große Schwester für Minho, wobei er trotzdem derjenige ist der sich mehr um sie kümmert. Minho kann echt kalt sein, aber wenn es um Leute geht die ihm etwas bedeuten, dann wird er zum Beschützer und lässt auch sehr gerne mal sein 6 jähriges er raus".

"Ohh Mini Minho würde ich auch mal gerne kennenlernen". Ich lachte bei der Vorstellung. Ein mini Minho, wie süß.

"Wie wäre es wenn du mini Minho mal holst? Dann kann ich ihn dir richtig zeigen", begeistert nickte ich und machte mich auf den weg Richtung Keller. Die Waffe hinten in meiner Hose, unterm Pulli versteckt, schon wieder vergessen.

♫︎♫︎♫︎

Bisschen später als gewollt- liegt daran weil ich absolut nicht zufrieden war mit dem Kapitel und alles nochmal neu schreiben musste, but nun ist es endlich da. Vielen dank für eure Geduld und ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen.

𝚃𝚛𝚊𝚙𝚙𝚎𝚍 |ᵐⁱⁿˢᵘⁿᵍOnde as histórias ganham vida. Descobre agora