«15» Über Déjà-vus und Elben

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𝔰𝔬𝔫𝔤: déjà vu,
Olivia Rodrigo

Ich will jetzt, so wie in manch andren Büchern, ungern einfach nur ein ,,dunkel" und ,,Dunkelheit" hier lauten lassen, aber leider bleibt mir nichts übrig. Es war halt einfach finster wie im Bärenarsch.

Was auch daran liegen könnte, dass meine Augen zu sind, aber das war ja noch nichtmal das Schlimmste. Ich spürte nichts! Rein gar nichts! Adrenalin durchflutete mich ein weiderholtes Mal. Meine Augen waren tot, meine Ohren irgendwie auf Ibiza, mein Geschmack war (zwar schon immer am Arsch, aber) nicht vorhanden und meine Hände konnten nichts ertasten. Keine Luft fühlen, keinen Windhauch spüren, kein nichts. Nur meine Brust hob und senkte sich in stetigem Ablauf. Ersticken würde ich schonmal nicht.

Also wartete ich.

I mean...was soll ich anderes auch machen? Panisch herumspringen geht nicht. Auch wenn ich das jetzt wirklich gerne gemacht hätte. Vorallem da mir die Situation schon ganzbald wie ein mieses, und total unnötiges, Déjà-vu vorkam. So langsam wurde sie auch lächerlich. Vor 12 Stunden hatte ich mich wenigstens mit leichten Bewegungen, übergehend in größere, aus diesem Koma befreien können, aber jetzt? Ich versuchte hier schon seit Minuten meine Hände, Füße, Bauchmuskeln, ja sogar Ohren zu reanimieren und zu einer, wenn auch noch so kleinen, Bewegung zu zwingen.

Aber nichts! Nada!Net!

Ich seufzte resigniert. Ach, ich vergaß. Kann ich ja nicht! Kein Ton hatte meine Lippen verlassen. Nun gut. Wenigstens hatte ich vorher ja schon herausgefunden, in welcher Welt ich versenkt wurde, sodass ich wenigstens mit der Erleichterung, dass ich grade nicht bei den Volturi im Keller liege, von Alec lahmgelegt und auf meinen Tod wartend, leben konnte.

Keine Große Beruhigung, aber wenigstens etwas. Hier in Mittelerde würde ich wenigstens eine ordentliche Beerdigung bekommen. Falls man mich denn fand...
Aber genug Trübsal geblasen! Erneut befahl ich meinem kleinen Finger sich anzuwinkeln, und...siehe da. Ich spürte, da meine Augen ja immernoch einen auf klinisch tot machten, dass die winzig kleinen Muskeln sich in dem, für den Schwertkampf beinahe unverzichtbaren Finger aktivierten und er, mit gewisser Anstregung, in die vorgegebene Richtung gebogen wurde.

Erleichtert atmete ich auf. Der Weg der Bewegung war asphaltiert worden. Das nächste was sich aus dem Kurzurlaub zurückbequemte, waren meine beiden normal runden Ohren. Damit schlichen sich auch die Geräusche wieder ein. Das Rauschen des Windes, ein Keckern von nem Eichhörnnel, das Knacken der Ästen und die dazugehörigen Stimmen. Ich riss meine Augen verschreckt auf. Holy shit, tat das weh. Und da die lieben Götter kleine Sünden sofort bestrafen, sah ich kurzzeitig nur schwarz, inklusive der damit aufwallenden Panik, weil...wer würde nich?

Aber ein Glück kehrte dann auch meine Sehkraft ins Leben zurück. Danach folgte mein Tastgefühl, mannometer war diese 'dammte Kette kalt. Letztendlich konnte ich dann ebenfalls meine blutverkrustete Kleidung riechen. Super. Ich werte das jetzt einfach mal als Fortschritt und begrabe meinen inneren Pessimisten damit.

,,Sicher, dass wir hier richtig sind?" Ich zuckte zusammen. Eine samtige, flüssig wie karamellene Stimme war oberhalb der Terassenhöhle ertönt.

,,Natürlich, mein unkoordinativer Freund! Ich hab uns ja geführt!" Erklang da aber auch der entsprechende Konter - auf den ich ehrlich gesagt schon irgendwie gewartet hatte - durch eine nicht so samtige, aber dennoch irgendwie liebliche Stimme, bei der man aber den Anschein hatte, sie könne mit einem einzigen Wort der Kritik, Steine zum Weinen bringen. Irgendwie erinnerte sie mich an so eine giftige, fleischfressende Pflanze...oder Snape mit Sweetness-Update in der Stimme.

,,Mimimi" Ich weiß nicht woher, aber man konnte das Verdrehen der Augen förmlich hören;,,Natürlich, oh großer Erstor. Wie konnte ich bloß an euch zweifeln. Vergebt mir, oh Allwissender"

Ein belustigtes Schnauben ertönte von rechts über mir, gleichzeitig mit einem heiteren, glockenhellen Kichern von meiner linken Seite.
,,Lacht ihr nur" Erestor, erster Berater des Lords von Imladris, an die fünftausend bis sechstausend Jahre alt und in den Büchern bekannt für seine, nicht so ganz freundliche Ausdrucks- weise, bzw. eher die nicht so ganz freundliche Bedeutung der lieblich klingenden Wörtern, die aus seinen vampirgleichen - natürlich auf die Schönheit jener bezogen, nicht auf ihre Hochnäsigkeit oder Arroganz...wie käme ich auch auf sowas...- Elbenlippen kamen.

Und da ging es auch schon weiter:,,Wenigstens war es mir möglich euch hier her zu führen."
Als dann der erste, der angefangen hatte zu sprechen, quasi der, der die Ganze Zeit mit Ersestor stritt, anfing, ihm seine Aussage zu kontern, entschied ich, dass es nun an der Zeit war zu verschwinden. Bisher hatte ich nur Erestor unter den, Augenscheinlich, an ihren lieblichen Stimmen zu erkennenden, Elben, erkannt und ich muss ehrlich sein: das reichte mir schon.

Der Berater von Elrond war schon dafür bekannt gnadenlos - zwar im Sinne seines Volkes, aber nicht zumuten der anderen Partei - zu handeln. Und da stellt sich dann schon die Frage: wenn er schon so war, wie - oder vielleicht auch erstmal: wer - waren dann seine Begleiter? Echtmal, du Genie. Darf ich dich erinnern? Als du das letzte Mal voreilig gehandelt hattest, was ist da gleich passiert? Ach ja...die liebliche Stimme in meinem Kopf. Wie schön, dass du wieder da bist...

Anyways...ich wollte es ja nicht unbedingt wissen, wie - oder, um meine gewisse Stimmen zu besänftigen, wer - die liebenswerten Begleitpersonen nun waren, daher entschied ich mich erstmal dafür, solange die beiden Elbenherren da oben noch streiten und die beiden anderen kichernd zuhörten, mich vom Boden, auf dem ich traurigerweise immernoch lag, hochzurappeln, nicht in das Wasserbecken/teich/see/dings zu fallen und zu meiner Tasche, welche immernoch von letzter Nacht drüben an der Wand, quasi schräg mittig unter Elb 1 und 2, zu humpeln.

Warum humpeln?

Nun ja...vom Training war ich ja zwar schon einiges gewohnt - innerlich dankte Kevin an dieser Stelle - , aber irgendwie war die Transformation von Mensch zu Drache umd wieder zurück dann nochmal ein ganz anderes Kaliber. Aber gut. Ich will mich nicht beschweren. Immerhin lebe ich noch.

An der Wand angekommen, musste ich mich erstmal eilig anlehnen und verschnaufen. Dann dehnte ich kurz - und so leise, wie ich noch nie in meinem Leben etwas gemacht habe - meine schmerzenden Muskeln, hauptsächlich in Bein- und Rückenpartie, aber auch leicht in Brust und Bauch, sowie ebenfalls im Nacken und Arme. Nach diesem kurzen Streching-Workout machte ich mich dann auch schnellstens daran, alle möglichen herausgefallenen Dinge, hauptsächlich irgendwelche Schokoriegel, in die Tasche zurückzustopfen. Die kaputte Außentasche mit dem total zerschredderten, halb auf halb acht herunterhängenden Reißverschluss ignorierte ich dabei geflissentlich.

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Aloha, meine Freunde der Nacht. Der König der Schachtelsätze ist back in Business;)
Ich hoffe ihr könnt mir verzeihen, dass ich in letzter Zeit etwas inaktiv war...was nicht heißen muss, dass es sich in nächster Zeit bessert, aber ich werde zumindest in den nächsten Tagen ein weiteres Kapitel hochladen.

See you later, Alligator
-Dragon-Warrior-

𝐀 𝐑𝐨𝐚𝐫 𝐟𝐫𝐨𝐦 𝐈𝐜𝐞 𝐚𝐧𝐝 𝐅𝐢𝐫𝐞 - 𝐓𝐡𝐫𝐚𝐧𝐝𝐮𝐢𝐥/𝐇𝐨𝐛𝐛𝐢𝐭 𝐟Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt