Tatsächlich versuchte Jin sich an mehreren Berufen. Automechaniker. Florist. Autor. Keines davon bereitete ihm Freude, zu mehr war we jedoch auch vom Abschluss her nicht in der Lage. So entschied er sich schließlich für die Tankstelle. Es war nicht sein Traumberuf, es war kein guter Beruf, aber er machte Geld. Nicht viel, aber genug.
Der junge Mann wollte es ein für alle Male geschafft haben aus der Kriminalität zu fliehen, die ihm früher Freude bereitet hatte. Jetzt sah es anders aus.
Er wollte weitgehend vergessen, was er früher getan hatte und auch seine damaligen Freunde versuche er krampfhaft zu verdrängen.
Es gelang ihm jedoch nicht.
In seinen Träumen sah er noch immer Namjoons Tollpatschigkeit.
Yoongsi schlafendes Gesicht
Hoseoks strahlen.
Jimins Lachen.
Taehyungs Lächeln.
Und Jungguks kindlich funkelnde Augen.
All das wollte ihn nicht los lassen und manchmal war er sich selbst nicht sicher, ob es wirklich das richtige war alle zu vergessen. Er wusste nicht, was die anderen taten. Er hatte sich verabschiedet und danach eine Zeit lang keinen Gedanken zu den Sechsen wandern lassen.
Selbst wenn Seokjin zurück wollen würde, es war zu spät.
Mit einem Seufzen schaut der großgewachsene Mann auf die Uhr. Kurz vor eins, draußen war es Stockfinster. Bis zwei Uhr würde er hier noch sitzen müssen, auch wenn er stark bezweifelte, dass überhaupt eine Menschenseele diese Tankstelle noch betreten würde.
Gelangweilt greift er nach einem Kartenspiel und verstreut die Karten, ehe er beginnt ein Kartenhaus zu errichten.
Lange sitzt er da, legt Karte auf Karte und konzentriert sich nur auf das dünne Papier, bis die Karten von einem Windstoß umgefegt werden. Verwirrt hebt der Braunhaarige den Kopf und schaut den Kunden vor sich an. Mit einem Blick auf die Anzeige checkt er, welche Säule und wie viel, ehe er das Geld kassiert, dann verlässt der Kunde die Tankstelle wieder. Kaum ein Wort hatten sie gewechselt.
Müde sinkt Kim Seokjins Kopf auf den Tisch, ehe draußen ein lauter knall zu vernehmen ist.
Die Schockwelle zertrümmert die Scheiben und rasend schnell beginnt die Tankstelle Feuer zu fangen. Anscheinend war draußen beim Tanken etwas schief gegangen.
Verzweifelt versucht Seokjin die Tür zu erreichen, jedoch versperren ihm die Flammen den Weg und es dauert nicht lange, da bringt der Rauch ihn dazu bewusstlos in sich zusammen zu fallen, während das Feuer unaufhaltsam durch die Tankstelle dringt.
