Regen

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Endlich war die Vorlesung vorbei. Ich konnte kaum noch still sitzen, obwohl mir besonders diese Vorlesung immer super gut gefiel. Zu sehr juckte es mich in den Fingern, endlich wieder Kodzuken schreiben zu können. Ich zückte mein Handy und tippte eine kurze Nachricht an ihn, doch dann zögerte ich. Was, wenn ich ihn nerve?

Ich verwarf die Nachricht kurzerhand wieder und kämpfte mit mir, nicht doch noch eine Nachricht zu tippen, als ich in etwas hineinlief. Mein Handy landete lautstark auf dem Boden. Schnell griff ich danach, bevor ich aufsah.

„Kenma?", fragte ich, als ich wieder nach oben blickte und bemerkte, dass sich ein Lächeln auf mein Gesicht geschlichen hatte. „Wir machen das wohl noch zur Gewohnheit."

„Scheint so", murmelte mein Gegenüber.

„Studierst du eigentlich auch in Richtung Design?", fragte ich, nachdem ich mich aufgerichtet hatte.

„Oh, eh, nein..." Seine sanfte, leise Stimme war kaum über die Gespräche im Flur um uns herum zu hören.

„Was machst du dann im Gebäude für die Kunst-Studenten?"

„Ich..." Sein Blick ging durch ein Fenster nach draußen. Ich folgte diesem Blick und sah, wie der Himmel voller dunkler Wolken behangen war. „Ich wollte mich nur unterstellen. Draußen regnet es furchtbar stark."

Ich schaute auf die kleinen Regentropfen, die vom Himmel fielen. Ganz besonders viele waren das jetzt nicht. Deswegen stellt er sich unter? „Wo wolltest du denn eigentlich hin?", entgegnete ich Kenma mit einem Lächeln.

„Eh... Cafeteria."

„Moment." Ich setzte meine Tasche ab und kramte kurz darin, bis ich meinen Regenschirm herauszog. „Hier. Nimm den doch." Ich streckte ihm den Schirm entgegen, während ich meine Tasche wieder vom Boden hochnahm.

Kenma blickte mir bloß mit einem verwirrten Gesichtsausdruck entgegen.

„Nun nimm ihn schon." Ich lachte kurz. „Sieh es als eine Art Pfand. Du hast mir die Hose gegeben und deswegen darfst du den Schirm behalten, bis ich sie dir wiedergebe." Ich grinste schräg.

Kenma sah an mir herunter und sein Blick blieb kurz an meiner... naja, an seiner Hose hängen, bevor er mir wieder ins Gesicht sah und den Schirm nahm. „Willst du nicht auch etwas essen?"

„Huh?" Ich zog kurz mein Handy hervor, um nach der Uhrzeit zu sehen. Die Ziffern 12:51 blinkten mir entgegen. Ich sollte tatsächlich eine Kleinigkeit essen. „Ja, ich werde auch gleich gehen."

„Sollen wir... zusammen zur Cafeteria gehen?" Ich versuchte seinen Gesichtsausdruck zu deuten, aber das ganze fiel mir schwerer, als erwartet. Er lächelte nicht, sah mich einfach an.

„Eh, ja. Wieso nicht?" Ich lächelte leicht, bevor ich Kenma Richtung Ausgang folgte. Er stieß die Tür nach draußen auf und stoppte kurz, um den Regenschirm zu öffnen. Ich trat neben ihm nach draußen und zog mir meine Kapuze über, da der Regen doch tatsächlich etwas stärker war, als ich gedacht hätte.

„Wozu die Kapuze?", fragte mich Kenma.

Leicht verwirrt deutete ich auf die dunklen Wolken am Himmel.

„Und dein Schirm?" Er hielt mir den dunklen Knauf des Schirmes entgegen.

„Nein, nein. Nimm du ihn ruhig. Ich habe ihn dir ja gegeben." Ich setzte noch ein Lächeln auf, während ich wie wild gestikulierte, dass Kenma den Schirm behalten solle.

„Aber deine Haare..." Mit einer flinken Handbewegung zog Kenma mir die Kapuze vom Kopf und richtete meine vorderen Haarsträhnen. Dann hielt er mir den Regenschirm über den Kopf und drehte seinen Kopf zur Seite. „Wir können uns den Schirm ja teilen."

Ich konnte sein Gesicht nicht sehen, worüber ich aber tatsächlich ziemlich froh war, da ich merkte, wie eine heiße Röte in mein Gesicht kroch. Ich hatte ihn davor einfach als nette Person wahrgenommen, aber nur mit diesen wenigen Worten spürte ich, wie sich Schmetterlinge in meinem Magen ausbreiteten. Merkte er, was er da mit mir machte?

Mein Herz schlug mir bis zum Hals und als ich sah, dass er seinen Kopf wieder in meine Richtung drehte, schaute ich schnell beiseite.

„Wollen wir los?"

GAMERS IN LOVE『Kenma Kozume』 | Haikyuu FfWhere stories live. Discover now