Mercedes Pack {4/5}

597 30 10
                                    

Lost and Lonely

Pairing: verschiedene, Mercedes Pack
Genre: Omegaverse
Warnung: Omegaverse

○●○●○●○●○●○●○●○●○●○●○●○

Kapitel 4

Georges Pov.

Müde sah ich mich in dem Zimmer um, in dem ich aufgewacht war. Ganz offensichtlich war es ein Krankenzimmer, doch ich konnte mir nicht erklären, wie ich hierher gekommen war. Das Letzte, an das ich mich erinnerte, war, dass ich meine Hitze bekommen hatte. Doch jetzt spürte ich nichts anderes mehr, als die leichten Nachwehen der Hitze und eine bleierne Müdigkeit. Schließlich öffnete sich die Tür und ein Arzt trat ein. ,,Guten Morgen, Herr Russell. Wie ich sehe, sind Sie schon aufgewacht. Das ist gut." ,,Was...Was mache ich hier?" ,,Sie hatten eine sehr starke Hitze. Wir mussten Sie für die Dauer in eine Art künstlichen Tiefschlaf versetzen. Ihr Körper hätte das sonst nicht mitgemacht." Einen Moment lang musste ich diese Aussage erstmal verdauen. ,,Ich weiß, das ist viel. Aber ich müsste trotzdem etwas mit Ihnen besprechen. Ist das in Ordnung?" Zustimmend nickte ich, obwohl ich selbst noch versuchte, die Situation zu verarbeiten. ,,Sie waren bereits vor der Hitze, durch den fehlenden Kontakt zu Ihrem Rudel, geschwächt. Die Hitze hat ihrem Körper nochmal einiges an Energie entzogen. Sie werden sich zwar wieder erholen, jedoch...gehen wir davon aus, dass Sie nicht mehr auf dem Level sein werden wie vorher." ,,Aber...Das wird doch wieder besser?" ,,Omegas brauchen ihr Rudel. Sie haben sicher bereits gemerkt, dass Sie körperliche Beschwerden hatten. Dadurch, dass Sie so lange ohne Ihr Rudel waren, hat Ihr Körper während der Hitze quasi versucht, das Rudel anzulocken. Deshalb war die Hitze auch so stark. Da Sie diese jedoch auch ohne Rudel verbracht haben und wenn wir die Stärke bedenken, werden Sie von jetzt an ein noch größeres Defizit haben, was Ihren Kreislauf und so weiter angeht. Es wird sich noch etwas verbessern, aber ab einem gewissen Punkt wird die Verbesserung einfach aufhören. Sie werden erst wieder richtig genesen, wenn sie eine Zeit lang Kontakt mit Ihrem Rudel hatten." Erschrocken und zugleich hörte ich den Erklärungen des Arztes zu. ,,Lassen Sie das erstmal sacken. Sie haben noch Besuch. Ich werde ihn gleich rein schicken." Langsam nickte ich. Damit verabschiedete sich der Arzt und stattdessen betrat jemand anderes das Zimmer. ,,Georgie.", erklang eine mir nur zu bekannte Stimme. ,,Nicky.", hauchte ich leise, Tränen traten mir in die Augen. Sofort war der Alpha an meiner Seite und zog mich eng an sich. Die Nähe zu meinem Freund beruhigte mich wieder etwas, sodass ich meine Arme um ihn schlang und mich fest an ihn drückte. ,,Es geht dir besser. Ich bin so froh.", flüsterte er in meine Haare, bevor er sich wieder von mir löste und sich einen Stuhl heran zog. ,,Wie lange bin ich schon hier?", fragte ich schließlich. ,,Knapp eine Woche." Erschrocken zog ich die Luft ein. Normalerweise dauerte eine Hitze nicht länger als drei bis vier Tage. ,,Es ist Dienstag. Wir haben am Wochenende ein Rennen." ,,Oh." ,,Mach dir keine Sorgen. Der Arzt meinte, dass du morgen entlassen werden kannst, wenn du weiterhin regelmäßig medizinische Betreuung hast und unser Teamarzt macht das gerne. Aber er hat bereits angekündigt, dass du nur ins Auto steigst, wenn er dich für dafür in der Lage hält." ,,Ist Ordnung. Es ist alles besser, wie das hier." Im Endeffekt, war mir das alles unheimlich peinlich. ,,Wie bin ich überhaupt hierher gekommen?" ,,Jost und ich haben nach dir schauen wollen, als du nicht auf meine Nachrichten reagiert hast." ,,W...War...War ich sehr peinlich?", wollte ich ängstlich wissen. ,,Nein, nicht mehr, als das was ein läufiger Omega so macht." Beschämt schlug ich mir die Hände vor das Gesicht. Oh Gott.

Zum Glück konnte ich tatsächlich am nächsten Tag wieder nach Hause und bereits einen Tag später flogen wir nach Frankreich. Unser Teamarzt hatte mir zwar erlaubt mitzufliegen, doch er meinte, dass er jeden Tag individuell entscheiden würde, ob ich fahren könnte oder nicht. Und um ehrlich zu sein, stimmte ich ihm mit dieser Vorgehensweise zu. Ich fühlte mich einfach nur schrecklich. Erschöpft lehnte ich meinen Kopf zurück und schloss meine Augen.

,,George?",riss mich eine Stimme aus dem Schlaf. ,,Du musst langsam aufwachen. Wir landen gleich." Müde öffnete ich meine Augen und sah mich meinem Teamkollegen gegenüber, der mich leicht besorgt ansah. ,,Alles in Ordnung?" ,,Ja, ich bin nur müde." Er nickte langsam und ließ es damit erstmal auf sich beruhen. Erleichtert atmete ich auf. Ich war momentan wirklich nicht dazu in der Lage, meine Gefühle oder so zu beschreiben. Eigentlich sehnte ich mich nur nach einem kuscheligen, warmen Nest, in dem ich mich verstecken konnte. Doch daraus wurde erstmal nichts, denn in diesem Moment waren wir gelandet und die ersten machten sich bereits daran, ihre Sachen zusammen zu packen und das Flugzeug zu verlassen. Schweigend schloss ich mich ihnen an und folgte ihnen durch das Flughafengebäude nach draußen, wo bereits ein paar Autos auf uns warteten. Gemeinsam mit meinem Trainer fuhr ich zum Hotel, wo ich mich auch sofort in mein Zimmer zurückzog. Die Erschöpfung holte mich langsam immer mehr ein, sodass ich, kaum dass ich ein provisorisches Nest gebaut und es mir darin bequem gemacht hatte, erneut eingeschlafen war.

Lewis Pov.

Konzentriert ging ich mit Bono die letzten Daten für das erste Training durch, bevor ich zu den Interviews musste. ,,Hast du soweit alles verstanden?" ,,Ich denke schon.", antwortete ich dem Omega und warf noch einen letzten Blick auf die Daten. ,,Wir sollten uns damit verbessern, immerhin haben wir fast die ganzen zwei Wochen an den neuen Taktiken und Verbesserungen gesessen." Zustimmend nickte ich. Wirklich jeder, vor allem die Mitglieder des Rudels, hatten während dieser kleinen Pause alles daran gesetzt, damit ich mich besser gegen Max durchsetzen konnte. Ich hatte mich bereits verabschiedet und wollte mich auf den Weg machen, als ich plötzlich ein leises Jammern vernahm. ,,Bono?", drehte ich mich sofort wieder zu ihm um. ,,Was ist los?" Jammernd klammerte sich der Omega an mir fest. Ich folgte seinem Blick, mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen, als ich den Grund für Bonos Verzweiflung erkannte. George, unser Rudelwelpe, obwohl ich ihn schon lange nicht mehr als Welpen sah, sondern viel intensivere Gefühle für ihn entwickelt hatte, lief gemeinsam mit Nicholas zu dem Gebäude, in welchem heute die Interviews stattfinden sollte. Ich konnte ein leichtes Knurren nicht verhindern, als ich sah, wie nah er sich an den anderen Alpha drückte. ,,Reiß dich zusammen.", wurde ich auch sofort von Bono angefahren. ,,Der Welpe braucht jemanden, der für ihn da ist, wo wir es schließlich nicht sind. Also mach jetzt gefälligst keine unnötigen Alphaansprüche geltend." Langsam nickte ich und blickte Bono an. Er sah furchtbar niedergeschlagen und schuldbewusst aus. George war für ihn schon immer wie ein eigener Welpe. ,,Er sah furchtbar erschöpft aus.", murmelte er. ,,Wir werden mit Toto reden. Es reicht so langsam. Ich verstehe sowieso immer noch nicht, wie er auf so eine blöde Idee gekommen ist.", sprach ich. ,,Das tut niemand."

Georges Pov.

Auch in den nächsten zwei Wochen fühlte ich mich nicht sehr viel besser. Zwar ging es mir gesundheitlich gut genug, um in dem Rennen starten zu können, doch ich spürte inzwischen sehr deutlich, dass mir sehr viel Energie fehlte. Der Arzt hatte recht gehabt, die Hitze hatte mir einiges an Kraft geraubt und mein Körper schaffte es nicht mehr, diese aufzubauen. Ich war dafür einfach zu geschwächt. Auf der einen Seite wollte ich einfach nur mein Rudel zurück und auf der anderen Seite fühlte ich mich so unglaublich verraten von ihnen. ,,Bist du bereit?" Ich nickte kurz, ehe ich mich in mein Auto schwang. Der Red Bull Ring war nicht gerade meine Lieblingsstrecke, doch wir konnten ja schließlich letzte Woche schon einmal üben. Nach der Einführungsrunde stellten wir uns in der Startposition auf und warteten darauf, dass die Lichter ausgingen. Und dann ging das Rennen los. Der Anfang verlief eigentlich noch ganz gut. Bis dann die ersten zum Boxenstopp rein fuhren. ,,Das sieht gut aus, George. Wie fühlen sich die Reifen an?" ,,Halten noch ein paar Runden." ,,Okay, dann bleiben wir noch draußen und warten auf eine geeignete Gelegenheit." ,,Verstanden." Ich fuhr also noch ein paar Runden weiter, bis sich mein Renningenieur wieder meldete. ,,Bottas ist jetzt hinter dir." ,,Wie schnell ist er?" ,,Er ist 0,8 Sekunden schneller." ,,Ich lass ihn bei der nächsten Gelegenheit vorbei.", entschied ich. Als ich in die nächste Kurve fuhr, spürte ich jedoch plötzlich einen Stoß und im nächsten Moment drehte sich das Auto nur noch. Abrupt kam es schließlich zum Stehen und ich spürte nur noch, wie mein ganzer Körper schmerzte, bevor alles schwarz wurde.

Formel 1 Kurzgeschichten Where stories live. Discover now