#25 Neue Kontakte

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Auch wenn Isador noch Tage nach dem er mit Trevastan in das Nachleben von Sore eingetaucht war voller Euphorie und Glück zu schweben schien, änderte das wenig daran, dass zwei Tage später die Sommerferien im ganzen Imperium vorüber waren und es damit für ihn und Simur hieß, die Schule zu besuchen.

Die beiden Schüler waren am Vorabend ihres ersten Schulbesuches übereingekommen sich beide als 17 auszugeben, auch weil sie ein wenig befürchteten, dass ein zu großer Altersunterschied zu ihren zukünftigen Klassenkameraden vielleicht komisch für diese wirken könnte.

Und nun standen beide vor ihrer neuen Klasse und sollten sich vorstellen.
Noch bevor sie aber dazu kamen, fragte schon ein Mädchen von hinten: "Ihr zwei seid doch die mit dem Telediar 'Barbar in Sore'?"
Zu Isadors großer Freude erwies sich Simur als sehr schlagfertig und erwiderte sofort: "Sollen wir uns überhaupt noch vorstellen oder wisst ihr eh schon alles über uns?"
Das vorlaute Mädchen wurde etwas rot und Simur hatte nun die Lacher an seiner Seite.
Und dann begann Isador etwas unsicher: "Also.... ich heiße Isador, bin 17 Jahre alt und komme aus Keizerstad..."
"Du bist aus Nordenland?" fragte ein Junge nun ein wenig verwundert.
Einer also der mein Telediar noch nicht kennt dachte Isador.
Simur erwiderte ironisch: "Nein, er hat nur ein tolles Haarfärbemittel und perfekte Kontaktlinsen..."
Isador hingegen schenkte dem Jungen ein gewinnendes Lächeln und erwiderte freundlich: "Ja, das ist richtig, ich bin ein Profugion¹ aus dem Reich der Barbaren."
"Du musstest von da fliehen?" ist nun ein weiteres Mädchen, "darf ich fragen warum?"
Etwas verlegen erklärte Isador nun: "Als Similiamo ist man da nicht gern gesehen..."
Einige der Mädchen seufzten daraufhin und eine rief: "Nach einer Freundin müssen wir da wohl nicht mehr fragen..."
"Aber nach einem Freund!" meinte ein anderer Junge kess und grinste Isador an.
"Ich bin im Moment nicht mehr zu haben" erwiderte Isador daraufhin mit einem scheuen Lächeln.

Bevor weitere Fragen auf ihn einprasselten ergriff Simur das Wort: "Mein Name ist Simur, ich bin auch siebzehn, ich stamme aus Chibera und versuche hier in einem neuen Anlauf es doch bis zur Prima zu schaffen!"
"Wenn du aus Chibera bist, was machst du hier an dieser Schule? Wollte sofort ein Junge wissen und warf Simur einen verächtlichen Blick zu.
Simur erwiderte den Blick sofort und meinte sarkastisch: "Ach, ein Opulentionsöhnchen² das ja mal so garkeine Vorurteile hat!"
Ein Mädchen von hinten meinte auch sogleich: "Emur, halt einfach dein Maul, ja?"
"Vielleicht sollte er erwähnen" mischte sich Isador nun ein, "dass Simur hier auf ausdrücklichen Wunsch von Trevastan ab Apollam seine Schulzeit fortsetzt..."
"Der Dividuxan?" kam es ungläubig von diesem Emur.
"Gibt es sonst noch einen Trevastan ab Apollam?" entgegnete Simur leicht verwirrt.
"Nein natürlich nicht" beruhigte ihn dasselbe Mädchen was Emur vorhin schon aufgefordert hatte still zu sein, "unser Emur ist nur nicht der Schnellste wenn es ums Verstehen geht..."
"Das merken wir gerade" kam es daraufhin süffisant von Simur.
Aber Emur ließ nicht locker: "Warum sollte der Dividuxan so etwas tun?"
"Warum sollte ich dir das erzählen?" konterte Simur provozierend gelassen.
Nun intervenierte die Lehrerin: "Emur, es reicht!" Dann wendete sie sich an die beiden Neuen: "Du Isadur setzt dich auf den freien Platz dort hinten neben Sela und du Simur in der Mitte rechts neben Telur."

Isador hätte zwar lieber neben Simur gesessen, aber wollte jetzt auch nicht deswegen gleich den Aufstand proben.
Also fügte er sich und trottete brav zu dem ihm angewiesenen freien Platz.
Sela zumindest sah nicht so aus, als wenn sie ihn beißen wolle, im Gegenteil, Isador hatte den Eindruck, dass sie es sogar toll fand, neben dem exotischen Typen von den Barbaren zu sitzen.

Als er und Simur dann saßen, startete endlich der Unterricht, die ersten beiden Stunden wurde Angevin unterrichtet.
Und Isador merkte schnell, dass Schule in Sore nun auch wiederum nicht so anders war als in Nordenland.
Zumindest was Angevin anging, konnte er locker mit seinen neuen Klassenkameraden mithalten und auch die beim Unterricht zum Einsatz kommende moderne Technik war ihm längst nicht mehr so fremd, dass sie ihm Probleme bereitete.

Das Land jenseits der Berge.Waar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu