#14 Neue Freunde

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Als Stellariur schon am nächsten Morgen zum Kennenlernen in Isadors Gemächern eintrudelte, dauerte es nicht lange, bis dessen Bedenken man könne ihn nicht mögen, sich in Luft auflösten.

Isador hatte nun drei Räume in einem Seitenflügel von Trevastans Anwesen bezogen, ein Schlafraum, ein Arbeitszimmer und einen großzügigen Wohn-Ess-Bereich mit Küche, dazu natürlich ein Badezimmer welches in seinen Dimensionen Isador fast schon unheimlich war.

Als Stellariur bei ihm anklopfte war Isador gerade damit beschäftigt ratlos den zweifelsohne schicken Herd in seiner Küchenzeile anzustarren.
In der Erwartung, dass Elasan oder Trevastan es wären, beeilte sich Isador zur Tür zu kommen doch dann stand vor dieser ein Junge, der genauso groß oder klein war wire er und ihn unter seinem offensichtlich graublau gefärbten Haaren, welche in sein Gesicht fielen, hervor mit leuchtend grünen Augen anstarrte.
"Du musst Isadur sein?" meinte er und begann zu Grinsen was seiner Gesamterscheinung einen lustigen aber anziehenden Eindruck verlieh.
"IsadOR" erwiderte der "und du?"
"Ich bin Stellariur, ich dachte mir ich komm' schon mal vorbei, stell mich vor und schaue mal ob ich dir bei was helfen kann" kam es von seinem Gegenüber.
"Ah, der bist du" meinte Isador nun, "ja komm' rein und was Hilfe angeht, im Moment wäre ich froh wenn ich wüsste wie der Herd angeht..."
"Der Herd ja?" kicherte der junge Sorener und lief, nachdem er seine Sandalen im Eingangsbereich abgestreift hatte, barfuß in die Küche.
"Mit dem Herd fängt es nur an" erwiderte Isador mit einem dramatischen Augenrollen, "immerhin habe ich die Dusche schon alleine anbekommen.. "

"Für dich ist echt alles neu und anders hier oder?" erkundigte sich Stellariur und dann schien ihm eine Idee zu kommen die ihn selber zu begeistern schien.
"Du solltest ein Telediar machen!" schlug er vor.
"Ein was....?" fragte Isador.
"Wie ein Diarion¹ nur im Telerete. Mit Bildern und Texten. Du erzählst wie du Sore und dein neues Leben hier erlebst. Aus der Sicht von jemandem der nicht in Sore aufgewachsen ist..." erklärte ihm Stellariur aufgeregt.
"Denkst du das interessiert jemanden?" gab sich der junge Nordenländer skeptisch.
"Da bin ich mir sicher, das würde ein Hit" erwiderte der Sorener ihm, "ich helfe dir auch, echt, das würde mir richtig Spaß machen!"
"Gut, aber nur wenn du mir hilfst" willigte der Blonde ein.
"Klar doch, sowas wollte ich schon immer mal machen" versichert ihm sein Gegenüber sichtlich begeistert.
Isador verstand zwar noch nicht in Gänze worauf er sich da nun eingelassen hatte, aber der Enthusiasmus des ihm wirklich sympathischen Soreners war sehr ansteckend.

"Kommen wir zum Herd" holte ihn der wieder aus seinen Gedanken, "also Elektrogeräte schaltest du ein in dem du auf den Knopf, Schalter oder einfach das Symbol drückst auf dem das Viereck mit den durch einen Strich verbundenen zwei Punkten drinne zu sehen ist..."
Tatsächlich war da so ein Symbol an dem unteren Ecke der schwarzblauen Glasplatte welche den Herd darstellte. Nachdem Isador seinen Daumen fest darauf gepresst hatte, leuchtete plötzlich in weißblauem Licht eine Art Bedienfeld auf, dessen Symbolik ihn sehr an die Drehknöpfe am Herd seiner Mutter erinnerte.
"Was willst du eigentlich machen?" fragte nun Stellariur.
"Tee? Frühstück?" erwiderte Isador.
"Darf ich einen Vorschlag machen?" erkundigte sich Stellariur.
"Ja klar..." antwortete er. "Oh gut, ich schlage vor wir gehen zu meiner Mutter und lassen uns was zum Frühstück machen..." kam es von seinem neuen Freund.
"Deine Mutter?" kurz war der Blonde irritiert aber dann fiel es ihm ein: "Stimmt, die ist ja Küchenchefin hier oder?"
"Genau das" bestätigte ihm Stellariur.

Und so begaben sich die beiden Jungs herumalbernd in die große Küche von Trevastans Anwesen um sich bei Stellariurs Mutter ein Frühstück abzustauben.
Vastana war eine richtige sorenische Mama und ließ sich natürlich nicht zweimal bitten "ihre Jungs" mit Essen zu überhäufen.
"Wenn wir das jetzt jeden Morgen machen, dann werde ich fett" seufzte Isador vollgefressen.

"Mal ein anderes Thema" kam es von Stellariur, "wie willst du dein Telediar nennen?"
"Keine Ahnung" gab der Gefragte zu, "da hast du mehr Ahnung, mach' doch mal Vorschläge..."
"Also wenn du etwas Aufmerksamkeit erregen willst und kein Feind von Humor und Ironie bist" begann Stellariur, "dann hätte ich da eine Idee. Aber bitte nicht böse sein wenn es dir nicht gefällt..."
"Hau' raus, ich kann ja nein sagen" ermunterte Isador ihn und schob sich noch ein letztes süßes Teilchen in den Mund.
"Barbarion e Sore²" schlug der Sorener nun vor und war erleichtert, als sein Gegenüber zu lachen begann.
"Echt jetzt" lachte der, "ihr nennt uns Barbaren?"
"Ja..." erwiderte Stellariur etwas verlegen, "...sei nicht sauer..."
"Oh ich bin nicht sauer" beruhigte ihn Isador, "das ist lustig." Nach einer kurzen Pause fuhr er in ernsterem Ton fort: "Verglichen mit hier ist Nordenland barbarisch!"
"Ich bin froh, dass du darüber lachen kannst" freute sich der Sorener.
"Das kann ich nur weil ich hier bin" erwiderte Isador sarkastisch, "wäre ich noch bei dem Barbaren, mir wäre das Lachen längst vergangen..."
"Bist du deshalb abgehauen?" erkundigte sich sein Gegebenüber.
"Ein Freund hat mich rausgeschafft" erwiderte der Blonde, "sonst wäre ich wohl jetzt tot."
"Oh..." meinte Stellariur mitfühlend, verstand aber intuitiv, dass Isador für das Thema noch nicht bereit ist.

Das Land jenseits der Berge.Where stories live. Discover now