Er bleibt stehen, hat weiterhin die Hände neben dem Kopf. Sein Blick huscht zwischen mir und dem Stuhl meiner Schwester hin und her. Er kann sie nur von hinten sehen, aber etwas in seinem Blick verändert sich, als seine Augen sie das erste Mal treffen.

„Du wirst mich nicht töten", sagt er nach kurzer Zeit. Es fällt ihm schwer, mich länger als eine Sekunde anzusehen. Ständig fällt sein Blick runter zu ihr.

Knurrend stelle ich mich vor sie. Jetzt hat er keine andere Wahl mehr als in den Lauf meiner Waffe zu schauen.

„Ach ja?"

„Nicht hier", spezifiziert er. „Und nicht ohne Grund."

„Ich habe genügend Gründe."

„Ich habe nichts getan."

„Vielleicht ist genau das das Problem."

Ich weiß nicht, warum ich ihm das vorwerfe. Er konnte sich genauso wenig wehren wie ich. Vielleicht bin ich sauer, weil er gehen durfte, nachdem er sich das erste Mal übergeben hat. Vielleicht bin ich sauer, weil es danach zwei Stunden gedauert hat, bis die Polizei das Haus gestürmt hat. Vielleicht bin ich sauer, weil sauer zu sein alles ist, was ich noch habe.

„Ace" Er lässt die Arme sinken. „Ich bin nicht hier, um dich zu provozieren."

„Nein", lache ich bitter auf. „Aber du willst zu meiner Schwester. Und das provoziert mich sehr."

Kaan hat Arian damals, als ich bereits an die Wand gemeißelt und Anda auf den Tisch gebunden war, in das Haus gezerrt und ihm gesagt, dass es nichts gebracht hat, seine Familie zu verraten.

Er hat zu ihm gesagt: „Ich habe dich lieb, Arian. Du warst mal so ein süßes Baby."

Arian schüttelte den Kopf und versuchte die Männer, die ihn festhielten, von sich zu schlagen. Ich hatte nicht gewusst, was Kaan vorgehabt hatte, doch Arian musste es bereits geahnt haben. Im Gegensatz zu Karim und mir hatte er seinen Onkel nicht unterschätzt. Er hatte genau gewusst, wozu dieser kranke Psychopath im Stande war.

„Ich weiß ja, dass dir die Kleine gefällt", sagte Kaan, während er Andas Klamotten von ihrem Körper schnitt. „Deshalb darfst du anfangen."

Kaans Männer stießen Arian auf den Tisch zu, aber, weil er die Augen zugekniffen hatte, als sein Onkel meine Schwester entblößt hatte, stolperte er und schlug sich den Kopf an der Tischkante.

Die Männer lachten. Alle von ihnen.

„Tollpatsch", schmunzelte Kaan, während er Arian am Kragen auf die Beine zog und vor Anda platzierte. Er beugte sich zu ihm runter, aber obwohl er seinen Mund direkt an Arians Ohr hatte, machte er sich nicht die Mühe zu flüstern. „Sieh sie dir an. Sie ist so unschuldig."

Ich hatte geschrien, Kaan beleidigt, den Männern klargemacht, dass ich jeden von ihnen töten würde. Zu Arian hatte ich gesagt: „Fass sie nicht an! Wag es nicht, sie anzufassen. Du bist tot! Ich werde dich töten!"

Aber Arian hatte nicht einmal die Augen geöffnet. Also hatte Kaan ihn geschlagen.

„Deine Mutter will nicht, dass du für mich arbeitest." Kaans Rückhand traf mit einem weiteren Knall auf Arians Wange. „Aber gegen Erziehung hat sie nichts." Er schlug ihn wieder und wieder.

Anda brüllte, dass er aufhören sollte.

Kaan lachte darüber. „Schau mal, die Kleine mag dich auch. Ist ja süß."

Er schubste Arian zum Tisch, sodass er mit dem Gesicht in Andas Bauch landete. Als er den Kopf hob, hatte er die Augen noch immer zusammengekniffen.

Anda weinte, sie wimmerte seinen Namen.

Ace - guns, drugs and loveWhere stories live. Discover now