„Fünf Monate", flüsterte Jungkook heiser. „Ich habe dich fünf Monate nicht gesehen."

„Ich weiß."

„Und du hast nie daran gedacht, mich anzurufen? Mir eine Nachricht zu schreiben?"

Als sie begonnen haben, miteinander auszugehen, schrieben sie sich jeden Tag. Sie telefonierten jeden Tag.

Ich liebe dich, sagten sie jedes Mal, wenn sie sich voneinander verabschiedeten.

Als die Worte das erste Mal aus Jungkooks Mund stolperten—er hatte sie gegen Taehyung Lippen geflüstert wie ein Geheimnis—waren seine Augen groß geworden. Taehyung hatte ihn gehört, dann hatte sein Atem gestockt und seine Finger hatten sich um Jungkooks Hals verfestigt.

Taehyung konnte nicht fassen, dass ihn jemand liebte. Er hatte Jahre gebraucht, um zu verstehen, dass er geliebt wurde. Von Jungkook. Von der Person, die er seit seinem dreizehnten Lebensjahr liebte. Er hatte gedacht, es musste schwer sein, jemanden wie ihn zu lieben. Doch Jungkook bewies immer und immer wieder, wie einfach es war.

Ich liebe dich auch, hatte Taehyung zurückgeflüstert und diesmal hatte Jungkooks Atem gezittert als würden die Worte etwas Großes in ihm auslösen. Als wären die Worte die Antwort auf alles.

„Ich war beschäftigt", sagte Taehyung.

„Taehyung", sagte Jungkook.

„Jungkook."

Fünf Monate. Fünf Monate und Jungkook sah noch immer gleich aus. Er roch gleich. Er verhielt sich gleich. Seine Stimme war gleich. Alles war so wie immer. Nichts hatte sich verändert.

„Wenn mir Jimin nicht gesagt hätte, dass es dir gut geht, hätte ich die Polizei angerufen, weißt du das?"

Taehyung musste seine Augen wieder schließen. Er kontrollierte seine Atmung und seinen Herzschlag. „Geht es dir gut?"

Jungkook machte ein irritiertes Geräusch. „Das fragst du mich jetzt?"

Taehyung blieb still.

Taehyung musterte den schlafenden Jungkook, während er den Schreien von Jungkooks Eltern lauschte. Sie waren nicht glücklich, dass Taehyung da war.

Er ließ sich Zeit und musterte Jungkooks Lippen, die im Schlaf hin und wieder schmatzten.

Er beobachtete, wie sich Jungkooks Brust hob und senkte, wie sein Atem gleichmäßig ging.

Er zählte Jungkooks Muttermale auf seiner Haut. Seine Sommersprossen auf der Nase.

Er lauschte Jungkooks Schnarchen, das erst einsetzte, wenn er tief schlief.

Er atmete Jungkooks Geruch ein.

Nach ein paar Minuten, als die Schreie leiser wurden, nahm er Jungkooks Hand in seine und hielt sie fest gegen seine eigene Brust gedrückt. Dann hauchte er einen Kuss darauf. Seine Lippen bebten schwach.

Später, als Jungkook aufwachte, wisperte er: „Hi."

Taehyung antwortete: „Hi."

An Taehyungs Gesichtsausdruck erkannte er, dass etwas nicht stimmte.

„Haben sie sich wieder gestritten?", fragte Jungkook mit einem schuldbewussten Unterton.

„Ja, es tut mir leid."

„Es ist nicht deine Schuld."

„Ich versuche mein Bestes, Jungkook."

„Ich weiß", flüsterte Jungkook. Er streichelte Taehyungs Wange. „Ich weiß."

How Many Times Can A Heart Break [VKOOK]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt