Ich atmete niedergeschlagen aus.

Ich konnte mir mein jämmerliches Ebenbild nicht weiter anschauen.

In meinem Zimmer zog ich mich schnell um.

Die Spuren von gestern und heute versuchte ich ein weiteres mal vergebens zu überschminken.

Ich betrachtete mich fertig angezogen im Spiegel.

Ich war mir nicht mehr sicher, ob es wirklich so eine gute Idee war.

Ob überhaupt irgendwas eine gute Idee war, was ich machte.

Die Bar war noch ziemlich neu und dennoch ziemlich angesagt und weit oben.

Das erste was ich roch, als ich die Tür öffnete war ein Gemisch aus Alkohl und kalter Zigarettenrauch.

Ich atmete noch einmal tief ein und wagte mich rein.

An der Theke wo die Getränke ausgeschenkt wurden, lächelte mich ein blonder Typ an.

Er sah ziemlich gut aus und hatte dabei strahlende blaue Augen.

Ich lächelte etwas, sah runter und ging auf ihn zu.

,,Kann ich helfen?" fragte er und schenkte mir ein weiteres lächeln.

,,Ich bin wegen dem Job hier" meinte ich.

Er sah aus, als würde er überlegen und kratzte sich am Kopf.

Dann lächelte er wieder, was mich ein wenig verwirrte.

,,Einen Moment" sagte er freundlich  und verschwand mit einem letzten Blick hinter den Gardinen.

Der junge Mann kam wieder, ,,Hier ist er" sagte er lächelnd und hielt mir die Gardine auf.

Ich lächelte ihn dankend an.

Lief durch ein Flur durch und kam direkt an einem Schreibtisch an.

Wo ein dicker, bärtiger Mann saß

Er war genauso aus, wie ich ihn mir vorgestellt hatte.

Der Typ machte mir ein Zeichen, dass ich mich setzten sollte und das tat ich dann auch zögerlich.

Mit seiner Hand kam er meiner entgegen, ,,Karl Bunsch" sprach er.

,,Der Besitzer" ich nickte, ,,Sarah West" gab ich zurück.

Es schien mir, als suchten sie verzweifelt nach einer Aushilfe, was für mich natürlich ein Vorteil war.

Langsam setzte icg mich wieder in den Stuhl, ,,Wie alt bist du?" fragte mich Karl direkt.

Ich zögert und wusste nicht, ob ich die Wahrheit oder eine Lüge sagen sollte.

,,18" erwiederte ich also und spielte mit meinen Händen, doch er hatte es trotzdem dringend.

,,Perfekt" sagte er grinsend.

,,Du hast ein schönen Körper, du passt hier gut rein" sagte er schliesslich noch dazu.

Ich nickte nur.

Ich wollte diesen Job nicht.

Ich brauchte ihn.

,,Morgen 20 Uhr, sei pünktlich" meinte er.

,,Jetzt lass dir von Freezer noch alles zeigen, er steht an der Bar" sagte er und wendete sich seinen Sachen wieder zu.

Ich nickte desinteressiert und stand wieder auf.

,,Das Trinkgeld darf ebenfalls behalten werden" meinte er noch genervt.

Der Job war meine einzige und letzte Option.

Ich ging zurück zur Bar, wo Freezer grade Gläser abtrocknete.

Er lächelte wieder und stellte das Glas ab, das Handtuch warf er lässig über seine Schulter.

Er streckte mir seine Hand hin und hob eine Augenbraue.

,,Freezer" sagte er freundlich, was mich nur erwidern ließ, ,,Sarah."

Freezer führte meine Hand zu seinen Lippen und küsste mein Handrücken

Ich lächelte geschmeichelt.

Ich hatte fast vergessen, wie es war, Aufmerksamkeit von jemanden zu bekommen.

Von einem Typen Aufmerksamkeit zu bekommen.

Die einzige Aufmerksamkeit von einem Typen, die ich bekam, war von Justin.

,,Neues Mitglied" sprach er freudig und lächelte wieder.

Er hatte ein sehr schönes Lächeln.

Es ließ nicht alles so grau wirken.

Das war eine Gabe.

Es hellte alles etwas auf.

Freezer war sehr nett zu mir,  so schien es mir jedenfalls im ersten Moment, doch trauen konnte ich ihm auch nicht richtig, er hatte was, was es mir nicht zulassen wollte.

Ich will nur dichWhere stories live. Discover now