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So wie ich Wren versprochen hatte, waren wir nun bei den Jungs, die sich in ihrer Hütte befanden und genüsslich an der Pfeife rauchten.
Auch Jayden war dabei, der mich anlächelte.

Die Jungs hatten wieder Alkohol dabei gehabt, doch ich lehnte es dieses Mal ab, da ich noch immer den Kater vom letzten Wochenende spürte. Nur hatte Wren heute eine andere Meinung...

Sie griff zu einer Bierflasche und nahm sich davon einige Schlücke. Ich konnte nur hoffen, dass sie es nicht übertreiben würde.

»Will jemand ein bisschen Gras rauchen?« , fragte einer der Jungs. Wren meldete sich sofort, weshalb ich sie böse anstarrte.

Wir hatten uns bisher immer von solchen Dingen fern gehalten und eigentlich sollte es auch so bleiben. Nur hatte die Blondine gerade andere Pläne, wovor ich sie abhalten wollte.

»Wren, lass es sein.«

»Sei keine Langweilerin, Keira.« , meinte meine beste Freundin, die lachend an ihrem Bier nippte und anschließend einen Zug von dem Joint nahm.

Innerlich war ich wütend auf sie, weil sie mich gerade vor den anderen bloß stellte und nicht auf mich hören wollte, nur weil sie Probleme zuhause hatte. Oder besser gesagt, ein Problem mit ihrer Mutter und deswegen ihren Frust hier raus ließ.

Ich konnte bisher jede ihrer Tat nachvollziehen und verstehen, aber dies ging zu weit. Sie benahm sich total daneben.

»Wren, bitte lass es, okay?« , versuchte ich es noch einmal, als sie einen erneuten Zug davon nehmen wollte.

»Mein Gott Keira. Hör auf, dich wie eine Mutter aufzuspielen.« , fuhr sie mich an, was mich ziemlich verletzte.

Sie war meine beste Freundin und ich sorgte mich nun mal um sie. Jeder andere würde sich einen Dreck um sie scheren, sowie es die Jungs taten. Es war ihnen egal, ob sie es vertrug oder nicht. Hauptsache sie hatten ihren Spaß.

Es verging mehr als eine Stunde, als ich nur da saß und Wren immer mehr in ihr verderben stürzen sah. Es reichte mir, weshalb ich beschloss, etwas dagegen zu unternehmen. Sie würde sicherlich sauer auf mich sein, aber es kam nur eine Sache in Frage, die uns aus diese Situation bringen würde. Und da war es mir nun egal, ob sie mich dafür hassen würde.

Ich ging nach draußen in die frische Luft, die mir tausendmal lieber war, als die stickige und nach Gras riechende Atmosphäre und holte mein Handy hervor. Ich wählte die Nummer von Floyd, der auch zum Glück ranging.

Es war schon nach Mitternacht und ich war froh darüber, dass er noch wach war.

»Kannst du uns bitte abholen?« , flüsterte ich ins Handy, damit mich die anderen nicht hörten.

Kurz blieb es in der Leitung still und da dachte ich, er hätte aufgelegt gehabt. Dann aber hörte ich ihn nach Luft schnappen, ehe er zustimmte und anschließend auflegte.

Es vergingen weitere zehn Minuten, wo ich draußen an der Hütte stand und auf Floyd wartete. Dann sah ich grelles Scheinwerferlicht, welches zur Hütte leuchtete, ehe das Auto stehen blieb und der braunhaarige Mann ausstieg.

»Wo ist Wren?« , fragte er mich, woraufhin ich mit dem Kopf zum Häuschen nickte. Aber bevor er dort reinging, hielt ich ihn am Ärmel seines Pullovers fest, um ihm einiges zu erklären.

Ich fühlte mich wirklich mies dabei Wren so zu verraten, aber ich erhoffte mir dadurch, dass sie weniger Ärger erwartete, als wenn er dort unwissend auftauchen würde und seine Tochter so entdecken müsste.

Floyd schien mit seiner Beherrschung zu kämpfen, doch es schien so, als würde er sich zusammenreißen wollen und ging anschließend in die Hütte hinein. Ich hörte Stimmen, die weniger erfreut waren und kurz darauf kam er mit Wren zurück, die er stützend an ihren Arm festhielt.

Got my Eyes on you TEIL 1 | +18 ✓ Where stories live. Discover now