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09/03/2022
13:10

Es klingelte laut, und schon standen alle Schüler auf
und verließen das Klassenzimmer. Ich öffnete die große Eingangstüre des Gebäudes und lief die Treppen runter, direkt auf Amir zu der bereits mit seinem Auto vor meiner Schule wartete. Amir war schon am arbeiten. Er stand da und rauchte. Nael und Hamza hatten dieses Jahr eine Ausbildung angefangen, und deswegen war ich der einzige der noch zu Schule gehen wollte. Amir war gut gebaut und hatte schon Bart was mich immer daran erinnerte das er der älteste von uns ist, doch sobald er mit uns war benahm er sich manchmal ganz schön kindisch. Aber das ist einer der vielen Gründe wieso er wie ein Bruder für mich ist. Immer für mich da, obwohl er manchmal dumme Sachen tut. Zumindest war das früher so. Viele Leute denken immer das wir Assozial sind nur weil wir Ausländer sind. Das hören wir meistens von den reicheren. In unserem block kennt sich jeder. Wie eine Familie. Nael und Hamza wohnen dort auch deswegen sind wir so eng. Seit ich denken kann kenne ich die beiden. Wir sind zusammen in den Kindergarten gegangen und in die selbe Schule. Amir lebte hier auch mal bis er sich eine eigene Wohnung gekauft hat. Viele Leute denken nur weil wir in einem Block wohnen, wenig Geld haben und etwas laut sind wir schlechte Leute sind. Oder das wir auf Kosten anderer unser Geld verdienen, obwohl das nicht stimmt. Wir haben große Träume und wir alle versuchen diese auch zu erreichen. Es ist nur nicht immer so leicht wie es andere Kinder haben. Wir sind Straßenkinder mit Träumen. Jeder von uns hat welche.

„Da bist du ja endlich" murmelte Amir und zog nochmal an seiner Zigarette.

„Ja die Lehrerin hat bisschen länger geredet" antwortete ich und warf meine Tasche in die hinteren sitze bevor ich die Türe schloss und wieder zu Amir schaute.

„Hamza und Nael müssen heute etwas länger Arbeiten deswegen holen wir sie einfach später-„ erklärte Amir doch er verstummte plötzlich und schaute auf etwas oder besser gesagt jemanden der hinter mir stand.

„Junge wer ist die den?" fragte er mich mit großen Augen.

Ich zog eine Augenbraue hoch und drehte mich um, doch als ich plötzlich sie dort stehen sah stoppte mein Herz kurz. Sie stand nicht mal ein Meter von uns entfernt und redete mit einem anderen Mädchen. Ich hatte das Gefühl das die Welt kurz stehen geblieben ist. Sie war so wunderschön. Mein Herz raste so schnell wie noch nie. Redete Amir etwa über sie??

„Welche meinst du?" fragte ich Amir und versuchte locker zu bleiben.

„Die blonde große neben der schwarzhaarigen" Antwortete er und schon zauberte sich dieses Grinsen auf seinen Lippe.

Ich kannte dieses grinsen viel zu gut und schüttelte leicht meinen Kopf „Oh nein du wirst die nicht ansprechen" sagte ich sofort in einem strengen Ton.

„Sind die beiden in deiner Klasse?" fragte er mich und ich schüttelte meinen Kopf, doch Amir gab mir keine Chance noch etwas zu sagen bevor er kurz und knapp meinte „Also kann ich die ansprechen", und schon lief er auf die beiden zu.

Dieser Typ ist unglaublich! Egal was du den sagst, er hört einfach nicht auf einen. Es schien so als würde er wirklich ihre Nummer kriegen denn sie lächelte leicht und schaute ihn an während er die ganze Zeit weiter redete. Doch das interessierte mich nicht wirklich denn meine Augen waren die ganze Zeit auf Sie gerichtet. Ich hatte nur Augen für sie. Ein Traum dieses Mädchen. Sie schaute Amir kurz an dann verdrehte sie genervt ihre Augen und blickte wieder runter in ihr Buch. Sie war so wunderschön. Alles an ihr. Wie kann man sich so sehr in ein Menschen verlieben denn du nicht mal kennst? Das war eine gute Frage auf die ich leider keine Antwort hatte. War das liebe auf den ersten Blick? Keine Ahnung. Aber jedes Mal wenn ich sie sah klopfte mein Herz so schnell. Ich merkte erst jetzt wie lange ich sie angestarrt hatte denn plötzlich blickte sie hoch und unsere Augen trafen sich. Keiner von uns hatte vor den Augenkontakt zu brechen. Mein Herz raste so schnell und ich hatte das Gefühl das ich mich noch etwas mehr in sie verliebt hatte. Ihre Augen sagten so viel. Es fühlte sich an als würden tausende Schmetterlinge in meinem Bauch rumfliegen. Sie brach schließlich den Augenkontakt und ich sah wie sie mit roten Wangen und einem sanften Lächeln wieder in ihr Buch rein schaute. Ich musste leicht lächeln. Wie schüchtern sie doch war. Ein Engel. Amir wante sich schließlich von denn beiden ab und lief auf mich zu. Er hatte ein stolzes grinsen auf seinen Lippen und hielt etwas kleines in seiner Hand, was aussah wie ein Stück Papier.

"Und schon hab ich ihre Nummer" sagte er stolz was mich zum lachen brachte.

„Du bist unglaublich" murmelte ich, während er in sein Auto stieg.

Ich guckte kurz nach hinten zu den beiden, in der Hoffnung ihr noch ein Mal in die Augen schauen zu können, doch sie war nicht mehr da. Nur ihre Freundin stand da und winkte Amir noch zu. Ich stieg schließlich mit einem Seufzer ein und schloss dann die Türe. Amir zwinkerte der Blondine kurz zu bevor er schließlich das Auto startete und los fuhr.

„Wie heißt sie?" fragte ich und schaute zu Amir der immer noch sein stolzes grinsen auf den Lippen hatte.

„Sie heißt Selina" antwortete er.

Er war so unglaublich stolz auf sein Sieg das ich  leicht lachen musste. Ich überlegte kurz. Sollte ich ihn vielleicht fragen ob er weiß wie sie heißt? Oder nicht? Nein das geht nicht sonst weiß er ja das ich sie mag oder- „Amina" sagte Amir plötzlich aus dem nichts und zog mich so aus meinen Gedanken.

Es war kurz still und niemand sagte etwas. Ich starrte ihn nur fragend an.

„Amina ist ihr Name" antwortete er als wüsste er was ich gerade gedacht hatte.

Liebesbrief an das Leben Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt