Kapitel 3.

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PEINLICH, UNANGENEHM, PEINLICH

Etwa eine Stunde später saß ich auf einer Bank, die Hände in einer viel zu großen grauen Jacke und den Rücken an die Hallenwand hinter mir gelehnt

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Etwa eine Stunde später saß ich auf einer Bank, die Hände in einer viel zu großen grauen Jacke und den Rücken an die Hallenwand hinter mir gelehnt. Mit müden Augen beobachtete ich eine Gruppe Mädchen, welche gerade zum gefühlt hundertsten Mal ein- Was sollte das überhaupt sein? Nach einer Choreografie sah es zumindest nicht aus.- Meine Gedanken wurden von einem Schrei unterbrochen, auf dem ein lautes schmerzhaftes Geräusch folgte. „Alles gut bei euch?!" rief Humiya dem Haufen Mädchen zu, der sich jammernd regte. Wie Käfer die auf dem Rücken lagen wendeten sie sich hin und her. Ich hätte fast gelacht, hätte nicht eine von ihnen angefangen zu weinen.

Eilig stand ich auf und ging auf sie und die anderen, die sich bereits neben sie gekniet hatten und von oben auf sie herab sahen, zu. Bemüht versuchte Humiya die Erstklässlerin zu beruhigen, die mit großen Tränen in den Augen den Kopf schüttelte und ihre Hand an ihr Schienbein hielt. „Dann setzt dich auf die Bank." sie sah mich an. „Ayaka hilft dir." das Mädchen nickte schüchtern und ich beugte mich zu ihr hinunter damit sie ihren Arm um meine Schulter legen konnte. Vorsichtig half ich ihr auf.

Wie heißt du denn?" fragte ich sie während wir zur Bank auf der ich bis eben noch alleine gesessen hatte gingen. „Tami." sie schluchzte und versuchte ein wenig gerader zu laufen. Obwohl sie ihren Rücken etwas gekrümmt hatte war sie fast größer als ich und ich hatte das Gefühl, dass meine Bemühungen ihr eine Stütze zu sein nicht wirklich hilfreich waren. Vorsichtig ließ ich sie an der Bank ab und betrachtete ihr Knie. „Soll ich dir was zum kühlen holen?" fragte ich worauf sie wieder stumm und etwas verlegen nickte. „Okay, ich bin gleich wieder da." „Danke." sagte sie leise als ich mich drehte und auf den Ausgang zusteuerte. „Kein Ding." murmelte ich und schenkte ihr ein Lächeln.

Die Frage war jetzt nur wo bekam ich etwas kaltes her? Die große Sporthalle hatte einen Kühlschrank, oder so etwas in der Art, aber diese? Überlegend verzog ich das Gesicht und sah den Flur entlang. Nur Umkleiden und Duschen. Ich bezweifelte, dass ich hier irgendwas wie ein Kühlpad finden würde.

Oh dann musst du schauen ob jemand in der großen Halle ist. Wir haben hier keine." Ich seufzte und betrat erneut den Flur. Die große Sporthalle lag genau neben dieser hier und wurde meistens vom Volleyball Club besetzt, der jetzt aber noch kein Training hatte. Zumindest hatte ich dies gedacht bis ich, als ich der Halle näher kam und das Geräusch von Bällen und quietschenden Schuhen hörte. Jemand war schon hier und trainierte bereits. Vorsichtig schaute ich um die Ecke.

Meine Augen weiteten sich als ich Ushijima erblickte. Bei ihm wunderte es mich auch nicht, dass er schon hier war. Fasziniert von ihm blieb ich im Türrahmen stehen und beobachtete wie er einen Ball nach dem anderen über das Netzt schlug. Und dies mit einer Kraft die mir sogar leicht Angst machte.

Wie hypnotisiert starrte ich ihn an. Nach jedem Sprung legten sich seine Haare wieder perfekt auf seine Stirn und auch das schwarze T-Shirt, welches er trug, schmiegte sich immer wieder an seine Haut. Die Schweißperlen an seinen Armen führten ein Rennen über seine Adern, die immer mehr zu pulsieren begannen. Und auch die Art wie sein linker Oberarm kurz zuckte bevor er schlug, war mir noch nie zuvor aufgefallen und ließ meine Augen nur noch mehr an ihm kleben. Und genau in dem Moment wo mein Blick wieder in sein Gesicht wanderte blieb er stehen.

𝐈𝐍𝐓𝐎 𝐘𝐎𝐔 ᴜsʜɪᴊɪᴍᴀWhere stories live. Discover now