Kapitel 1

7.3K 213 3
                                    

Ich stand verloren in einem, mit Menschen gefüllten, Raum. Ein Gefühl der leere breitete sich in mir aus. Ich atmete laut aus und ließ meinen Blick durch den Raum schweifen. Ich sah kein bekanntes Gesicht, obwohl dieser große Raum voll mit Menschen war. "Wie ich solche Veranstaltungen hasse." flüsterte ich zu mir. "Hey Case." begrüßte mich auf einmal jemand. Verwirrt drehte ich mich um und schaute in zwei strahlend blaue Augen. Ich begann zu lächeln. "Endlich ein bekanntes Gesicht." dachte ich glücklich. "JJ." antwortete ich froh. Sie lächelte mir ebenfalls zu und kam einen Schritt auf mich zu. Reflexartig ging ich daraufhin zurück und schaute sie mit großen Augen an. "Tut mir leid Case. Ich vergess es jedesmal. " entschuldigte JJ sich mit einem mitfühlenden Blick. "Ich muss endlich anfangen an mir zu arbeiten. " antwortete ich. Meine Stirn legte sich in falten und ich schaute erneut durch den Raum. Nur dieses mal war mein Blick nachdenklich. "Hör auf dir die Schuld zu geben. " antwortete JJ mit ruhiger Stimme und griff nach meiner Hand. Sie zog mich aus dem Raum. Ich atmete erleichtert aus, als wir draußen standen. Meine Wangen glühten, wurden jedoch durch die kalte Nachtluft abgekühlt. Mir war so unglaublich warm und ich verlor für einen kurzen Moment das Gleichgewicht. "Case." sagte JJ und schaute mich fragend an. Ich nahm ihre Stimme war, doch ich konnte nicht antworten. Ich war wie gelehmt. "Casey?" fragte JJ nun besorgt und griff nach meinem Arm, da ich auf einmal auf den Boden sank. JJ hielt meine Arme fest und schaute mich ernst an. "Was ist los?" fragte sie dann im Flüsterton. Ich schüttelte bloß den Kopf. "Ich weiß es nicht." sagte ich leise, während ich immer noch ein wenig neben mir stand. "Ich fahr dich nach Hause." teilte JJ mir mit und ging mit mir zu ihrem Wagen. "Es geht wieder." begann ich, doch JJ warf mir einen ach-wirklich-Blick zu und ließ mich los. "Ich kann alleine fahren." fügte ich hinzu. Aber keine Sekunde nachdem JJ mich losgelassen hatte, begann ich schon wieder mit meinem Gleichgewicht zu kämpfen. JJ schüttelte energisch den Kopf. "Vergiss es ich fahr dich." antwortete sie streng und öffnete die Beifahrertür. Ich ließ mich ein wenig trotzig in den Sitz fallen und schaute danach perplex aus dem Fenster. Ich hatte etwas oder eher gesagt jemanden gesehen. Bevor ich mich jedoch mehr auf die unheimlich aussehende Person konzentrieren konnte, startete JJ den Wagen und fuhr kurz darauf los. Mein Blick war weiter auf die Gestalt, die komplett in schwarz gehüllt hinter einem dicken Baum stand, gerichtet. Und ich hätte schwören können, dass die Person mir direkt in die Augen sah. Ich hielt dem 'Blickkontakt' stand, bis die Person langsam von der Dunkelheit verschluckt wurde. Schlagartig wurde mir kalt. "Alles wird gut werden. " sagte mir mein Kopf. "Hoffentlich." flüsterte ich. "Ist alles in Ordnung?" fragte JJ und drehte das Radio ein wenig leiser. "Warte." sagte ich aufgeregt und drehte das Radio wieder auf. "Man kann noch nicht sagen wie gefährlich der Mann ist. Wir raten Ihnen deswegen, dass Sie vorsichtig sein sollten, bis wir den Mann besser einschätzen können. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit, passen sie auf sich auf." erzählte eine männliche Stimme. Geschockt schaute ich zu JJ. "Du siehst aus als hättest du einen Geist gesehen." sagte sie. "Ich glaube, dass ich den Mann gesehen habe." teilte ich ihr mit und begann zu zittern. Nun war sie diejenige, die mich geschockt ansah. "Wir holen nur ein paar Sachen." antwortete sie. Ich stieg aus dem Wagen und schloss die Haustür auf. Gerade als ich fragen wollte was JJ damit meinte, unterbrach sie mich. "Du kommst mit zu mir."

Man sagt, die Zeit heilt alle Wunden. Dem stimme ich nicht zu. Die Wunden bleiben, mit der Zeit schützt die Seele den gesunden Verstand und bedeckt ihn mit Narbengewebe und der Schmerz lässt nach, aber er verschwindet nie. - Rose Kennedy

Somebody to die for// criminal mindsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt