Kapitel 15

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JJ's Stimme war das erste, was ich am nächsten Morgen hörte. Noch ziemlich verschlafen öffnete ich meine Augen, um zu merken, dass sie überhaupt nicht mit mir sprach. Sie hatte ihr Telefon in der einen Hand und einen Becher, in dem sich wahrscheinlich Kaffee befand, in der anderen. Mühsam rappelte ich mich auf, woraufhin JJ mir ein Lächeln zuwarf. "Guten Morgen." sagte sie leise und widmete sich wieder ihrem Telefonat. Es war Punkt acht und erst jetzt fiel mir auf, dass ich überhaupt nicht wusste, wann wir uns auf dem Präsidium treffen sollten. JJ hatte sich bereits umgezogen und trug ein blaues Shirt und eine schwarze Hose, die unten etwas weiter war. Ich schaute an mir runter und seufzte. "Mir bleibt wohl nichts anderes übrig, als mich ebenfalls umzuziehen." dachte ich und verließ die Couch. Ich sammelte mir einige Sachen zusammen und verschwand mit ihnen im Badezimmer. Von dem, am Abend zuvor geflochtenen, Zopf war nicht mehr viel übrig. Meine Haare waren völlig durcheinander und es hingen immer wider einzelne Strähnen raus. Ich beschloss, mich erst um mein Gesicht zu kümmern. Welche sich mit kaltem Wasser und Waschgel wusch. Anschließend putzte ich mir ausgiebig die Zähne, cremte mein Gesicht ein, öffnete meine Haare, die in leichten Wellen hinunter fielen und zog mich um. Mein Outfit war nicht wirklich spektakulär. Ich trug eine weiße Bluse und die selbe dunkel blaue Jeans, wie am Vortag. Ich begutachtete mich im Spiegel. Ich war ganz zufrieden. Der Schlaf hatte mir gut getan. Ich sah deutlich besser und erholter, als am gestrigen Tag, aus. Zufrieden verließ ich das Badezimmer. "Hast du gut geschlafen?" fragte JJ mich. Ich nickte. "Dich brauch ich das mit Sicherheit nicht fragen." antwortete ich lachend. JJ lächelte mich verlegen an. "Warst du noch weg, nachdem ich eingeschlafen war?" wechselte sie nun das Thema. "Ich wollte einen kleinen Spaziergang machen..." "Du bist mitten in der Nacht auf die Idee gekommen, alleine draußen herumzulaufen?"unterbrach JJ mich mit einem vorwurfsvollen Ton. "Dass hatte ich zuerst vor, doch ich musste noch einmal hochkommen, weil ich zumindest nicht ohne meine Handy gehen wollte..." "Ein Handy kann dich nicht beschützen." unterbrach JJ mich erneut und warf mir einen fassungslosen Blick zu. "Jetzt lass mich ausreden." erwiderte ich ein wenig zickig. Sie seufzte und wir setzten uns auf die Couch. "Auf dem Weg nach draußen habe ich Derek getroffen und wir haben beschlossen zusammen zu gehen. Ich war also nicht alleine." betonte ich noch einmal extra. JJ nickte."Wann müssen wir zum Präsidium?" fragte ich nun, während mein Blick auf den Becher in JJ's Händen fiel. "Und woher hast du den Kaffee?" fragte ich noch hinterher und schaute JJ nachdenklich an. Sie schüttelte lächelnd den Kopf. "Wir müssen um 9:00 Uhr da sein." beantwortete sie meine zuerst gestellte Frage und zog sich eine Jacke über. Kurz darauf warf sie mir meinen beige farbenden Mantel zu. "Aus einem kleinen Cafè nicht weit von hier." erklärte JJ mir und öffnete die Zimmertür. "Kommst du?" hakte sie nach, als ich immer noch auf dem Sofa saß und sie fragend anschaute. "Äh ja. Warte kurz." murmelte ich und schnallte mir meine Waffe um, bevor ich mir meinen Mantel über zog. 

Auch wenn es nur ein kleines und ein wenig heruntergekommenes Cafè war, war es ein äußerst akzeptables Frühstück. "Hast du schon mit Penelope gesprochen?" fragte ich JJ, während ich mir ein Stück von meinem Pancake in den Mund schob. "Was ein klischeehaftes Frühstück. " dachte ich mit einem leichten Lächeln. JJ verneinte, zückte jedoch sofort ihr Handy. "Hey Garcia."meldete sie sich und nahm einen Schluck von ihrem Tee. "Casey will mit dir sprechen." fügte sie hinzu und überreichte mir das Telefon. "Guten Morgen Penelope." begrüßte ich sie mit vollem Mund. "Guten Morgen Süße. Was kann ich für dich tun?" fragte Penelope mit ihrer gewohnt fröhlichen Art, was mir sofort ein weiteres Lächeln ins Gesicht zauberte. "Wie hieß nochmal der Arzt von dem wir gestern gesprochen hatten?" fragte ich und trank von meinem Kaffee. "John Carson." antwortete sie. "Kannst du mir die Adresse geben?" hakte ich nach. "Schon auf JJ's Handy." "Danke und würdest du mir noch einen Gefallen tun?" "Sicher. Was liegt dir auf dem Herzen?" fragte Penelope. "Gibt es noch weitere Frauen die zu den bisherigen passen?" "Einen Augenblick."kam es von ihr, kurz darauf folgte lautes getippe. "Da wären Alice Bright und Lydia Donovan." zählte Penelope auf. "Wir brauchen die Adressen." bat ich sie. "Erledigt.""Schick sie auch an das restliche Team und sag Agent Hotchner, dass ich mit JJ zu John Carson fahre. Wir melden uns wieder. Vielen Dank." verabschiedete ich mich. "Wir müssen los." teilte ich JJ mit, die mich fragend anschaute. "Ich erkläre dir alles im Auto." fügte ich noch hinzu und war auch schon auf dem Weg zu dem schwarzen SUV. JJ warf mir den Schlüssel zu und wir stiegen ein. "Können wir erst einmal mit Hotch sprechen?"fragte JJ, wobei es eher nach einer Anweisung klang. "Okay ruf ihn an." sagte ich genervt und bewegte meine Füße nervös auf und ab. JJ erklärte Agent Hotchner was wir vor hatten. Dieser war nicht sonderlich begeistert und verlangte, dass wir uns erst beim Police Department treffen. Ich stieß einen lauten Seufzer aus, während ich den Wagen startete und in Richtung Präsidium fuhr. Die Fahrt dauerte meines Erachtens viel zu lange, weshalb ich froh war,als wir endlich da waren. Agent Hotchner, Dave, Spencer und Derek warteten bereits im Besprechungsraum auf uns. Der Chef des Teams hatte wie immer seinen ernsten Blick, den ich besonders zu spüren bekam. "Reid und Morgan ihr fahrt zu Alice Bright, Dave und JJ ihr übernehmt Lydia Donovan." redete er sofort drauf los, ohne noch auf irgendetwas anderes einzugehen. "Und wir beide befragen Dr. Carson." sagte er an mich gewandt. Zusammen verließen wir das Police Department und stiegen ins Auto. Aaron Hotchner fuhr den Wagen. "Es war nur eine Frage der Zeit bis er anfangen würde mir Vorwürfe zu machen." dachte ich und legte meinen Kopf gegen die Lehne des Sitzes. "Wie geht es Ihnen?" fragte Agent Hotchner stattdessen. Ich warf ihm einen überraschten Blick zu."Ganz okay, schätze ich." antwortete ich, wobei ich den letzten Teil eher flüsterte. "Ich möchte, dass Sie zuhören und mir die Fragerei überlassen." erwiderte er danach streng. Ich schaute aus dem Fenster und verdrehte genervt die Augen. "Haben Sie mich verstanden?" hakte er nach. "Verstanden Sir." sagte ich, auch wenn ich keines Wegs damit einverstanden war. "Wie lange hatten Sie keine Waffe?" fragte er und schaute mich kurz an, dann wandte er sich wieder der Straße zu. "Sieben Monate und vier Tage." antwortete die Stimme in meinem Kopf. "Circa ein halbes Jahr." erklärte ich ihm. Agent Hotchner nickte bloß.

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