Kapitel 14

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Flashback

Mittlerweile habe wir drei Frauenhauser abgeklappert und keinen Erfolg gehabt. Seit mehreren Stunden fahren wir nun schon umher und so langsam verschwindet auch mein Enthusiasmus Maria Palma zu finden.

Carina, Luca und ich stehen im Büro der Leiterin des Frauenhauses. Signora Pellegrini ist eine kleine Frau, mittleren Alters.

„Sie wissen, dass ich Ihnen keine Informationen über die Frauen geben darf.", sagt Signora Pellegrini und schaut uns abwechselnd an.

„Ich weiß, aber es geht um einen Mordfall.", wende ich ein. Ich hoffe, dass sie uns wenigstens sagt ob überhaupt eine Frau namens Maria in der Einrichtung ist.

„Das mag sein, aber ich darf Ihnen keine Auskunft geben.", wiederholt Signora Pellegrini.

„Hören Sie, ich bin Polizist und wir können daraus auch gerne eine offizielle Befragung daraus und dafür müssen Sie mit aufs Revier." Luca's tiefe Stimme hallt durch den Raum.

Für einen kurzen Moment überlegt Signora Pellegrini. Mein Herz rast und so langsam bekomme ich Kopfschmerzen. Natürlich weiß ich, dass ich eigentlich keine Auskunft bekommen darf aber ich hoffe, dass Signora Pellegrini beide Augen zudrückt. Ich bin froh, dass Luca dabei ist. Carina hatte wirklich Recht und er scheint auch wirklich vertrauenswürdig zu sein.

„In Ordnung. Ich lasse Sie in meine Bücher schauen aber das war es dann auch."
Ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen. Neben mir, höre ich Carina und Luca erleichternd aufatmen.

Signora Pellegrini geht um ihren Schreibtisch herum und öffnet ein großes, in Leder gebundenes Buch. Luca und ich folgen ihr. Während Luca und ich uns die Namen aller Frauen anschauen, hat sich Signora Pellegrini zum Fenster begeben.

Mehrmals gehe ich alle Namen durch, aber keiner beweist mir, dass sich Maria Palma, hier befindet.

Frustriert schließe ich meine Augen.

Schlagartig wird mir bewusst, dass ich ein Idiot bin! Ich bezweifle, dass Maria sich mit ihrem echten Namen einschreiben lassen wird. Manchmal bin ich echt ein Hornochse.

Noch einmal gehe ich die Liste mit den Namen durch und bei einem bleibe ich hängen.

„Inocencia Cala", flüstere ich vor mich hin. Luca sieht mich fragend an.

„Wir haben Maria Palma gefunden!", rufe ich freudig aus. Alle anderen Anwesenden schauen mich fragend an. „Bitte bringen Sie mich zu Inocencia Cala!", bitte ich Signora Pellegrini.

„Sie glauben, dass Signora Cala, die Person ist, die Sie suchen?" Signora Pellegrini denkt bestimmt, dass ich nicht mehr alle Tassen im Schrank habe. Aber ich irre mich definitiv nicht. Ehe ich etwas sagen kann, meldet sich Luca zu Wort.

„Signora Pellegrini, bitte bringen Sie uns zu Inocencia Cala's Zimmer."

Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass Luca Polizist ist oder daran, dass Signora Pellegrini keine Lust mehr hat zu diskutieren.

Stillschweigend geht die Leiterin des Frauenhauses in Richtung Bürotür. Auch Carina, Luca und ich machen uns auf den Weg.

Nach nur wenigen Schritten bleibt Signora Pellegrini abrupt stehe. Mit einer Kopfbewegung gibt sie uns zu verstehen, dass das anscheinend das gesuchte Zimmer sein soll. Luca geht auf die Tür zu und klopft mehrmals an.
Ich denke nicht, dass die Frau uns die Tür öffnen wird, denn wir haben schon weit nach Mitternacht. Luca dreht gerade den Kopf zu uns um, als sich die Tür öffnet und eine zierliche Frau zum Vorschein kommt.

„Ja bitte?", fragt uns die Frau. Signora Pellegrini geht auf die Frau zu und fasst ihr beruhigend an die Schulter.

„Signora Cala, das sind Signor de Medici, Signora de Medici und Signora Chapman. Die Herrschaften würden Ihnen gerne ein paar Fragen stellen."

Leicht irritiert schaut uns Signora Cala an. „Und worüber?", fragt sie mit zittriger Stimme. Also wenn sie wirklich Maria Palma ist, dann spielt sie ihre Rolle wirklich gut.

„Das würden wir Ihnen gerne in Ihrem Zimmer erzählen.", gebe ich ihr zu verstehen.

„Ohne einen Anwalt sage ich kein Wort.", gibt sie mir wiederum zu verstehen.

„Da haben Sie aber Glück, denn ich bin Anwältin!" Ohne noch weiter mit ihr zu diskutieren, gehe ich an den Anderen vorbei, in das Zimmer.

Ich höre nur, dass Luca Signora Pellegrini bittet, draußen zu warten. Mein Blick fährt durch das Zimmer, welches sehr spartanisch eingerichtet ist und das Zimmer einer Nonne erinnert.

Als ich höre, dass die Tür geschlossen ist, drehe ich mich zu Signora Cala um. „Signora Palma, es freut mich, dass ich Sie endlich gefunden habe." In ihrem Augen sehe ich den Schock.

„Wer soll ich bitte sein?"

„Spielen Sie keine Spielchen mit mir! Cala steht für die Bucht Cala Major auf der Insel Palma de Mallorca. Der Vorname Inocencia bedeutet „die Unschuld". Im Grunde stellen Sie sich als die Unschuldige Signora Palma hin." Anerkennend nicht die Frau.

„Ich bin begeistert! Ich hätte nicht gedacht, dass jemand mein Pseudonym entschlüsselt."

Ich schaue an Maria Palma vorbei und blicke ich die grinsenden Gesichter von Luca und Carina.

Ein Drama namens LebenNơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ