Kapitel 12

4 0 0
                                    

"Catilynn! Sincerily! Kommt schnell ins Wohnzimmer! Ein Weihnachtswunder ist geschehen!".

Maaaaaam stand in Bademantel und Pantoffeln in der Zimmertür der beiden Detektivinnen. Diese lagen noch schlafend in ihren Betten, da sie von ihrem nächtlichen Weihnachtsabenteuer noch viel Schlaf nachholen mussten.

"Ach, Maaaaaaam, was ist denn...".

"So wacht doch endlich auf... die Geschenke sind wieder da! Sie liegen unter dem Baum! Kommt schnell".

Catilynn und Sincerily rieben sich die Augen, und gingen mit Maaaaaam die Treppen hinunter. Der Anblick des beleuchteten Weihnachtsbaumes, unter dem die große Geschenkepracht präsentiert lag, erhellte ihre Gemüter. Gestern durften sie ihn ja immer wieder unbeleuchtet bewundern, aber in dieser schillernden Lichterpracht war er noch tausendmal schöner.

Maaaaaam konnte es immer noch nicht fassen: "Seid ihr das gewesen? Habt ihr den Fall wirklich noch in der gleichen Nacht gelöst?".

"Ja, das waren wir!", antwortete Sincerily stolz.

Maaaaaam war ganz neugierig: "Dann erzählt doch mal: Wer war denn jetzt der Täter, und wie habt Ihr die Geschenke so schnell zurück bekommen?".

"Naja", lächelte Catilynn, "Sagen wir doch einfach mal, der Grinch war der Täter. Den haben wir gestern ausfindig gemacht und haben gemeinsam mit dem Nikolaus das Weihnachtsfest gerettet", und zwinkerte.

Maaaam war erleichtert: "Ich bin so stolz auf euch Mädchen! Dann ist ja doch noch alles gutgegangen. Also, was stehen wir denn noch so rum? Wollen wir denn nicht die Geschenke auspacken?".

Wie kleine Kinder stürzten sich die drei auf die Gaben. Es war zwar für sie sehr ungewöhnlich dass die Bescherung erst am Morgen des 25. Dezembers stattindet, doch das tat der Freude keinen Abbruch. Nachdem Catilynns Mutter also ziemlich emotionslos das Maniküre-Set von ihrer Tochter auspackte, gab ihr Sincerily das Gutschein-Geschenk an sie in die Hand.

"Oh... das ist jetzt aber ärgerlich", kommentierte Maaaaam, als sie erkannte um was es sich handelte.

"Gefällt es dir etwa nicht?", fragte Sincerily vorsichtig, "Ich dachte, für die Arbeit kannst du das doch immer gut brauchen".

"Doch, doch, es gefällt mir sehr gut!", beschwichtigte Maaaaaaam sie, "Die Sache ist nur... ich hab genau das gleiche für dich auch", und gab Sincerily ebenfalls genau den gleichen Sexshop-Gutschein für 20 €uro in die Hand.

"Da haben wir uns ja praktisch selbst ein Geschenk gemacht", lachte Sincerily, "Aber ist ja nicht schlimm".

Aber damit nicht genug. Catilynn schenkte Sincerily einen Freundschafts-Album, mit den schönsten Bildern von ihnen beiden und mit allen gesammelten Zeitungsausschnitten zu ihren gelösten Fällen. Darüber freute sich Sincerily sehr, so ein persönliches Weihnachtsgeschenk hat sie in ihrem Leben noch nicht bekommen. Sie selbst schenkte Catilynn im Gegenzug einen neuen rosa Notizblock, da sie vor kurzem feststellte dass der Alte kaum noch leere Seiten hatte. Das Besondere war, dass auf dem Deckblatt des Blockes ein Foto von Catilynns und Sincerily drauf war. Catilynn freute sich und drückte Sincerily ganz fest, und gab Sincerily einen Kuss auf die Wange.

Von Maaaaam bekam Catilynn zu Weihnachten neuen Nagellack, ein neues Apple-Handy (ihr Altes ist bereits schon unglaubliche sechs Monate alt) neue Ersatzminen für ihren babyblauen Stift und drei Frisörgutscheine. Doch da fiel ihr auf, dass noch ein letztes Paket unter dem Baum lag, auf dem ebenfalls ihr Name drauf stand. Was mag das wohl sein? Neugierig öffnete Catilynn das letzte verbliebene Geschenk, und der Anblick des Inhaltes ließ ihr fast die Tränen in die Augen schießen: Auf dem mit Streu ausgelegten Geschenkeboden saß doch tatsächlich ein kleiner Golden Retriever Welpe.

"Oh, ist die aber süüüüüß!", freute sich Catilynn, während sie den Welpen aus dem Karton holte. Der Hund schleckte Catilynns Gesicht ab, so dass er ganze Makeup-Schichten von ihr abtrug.

"Ich glaube, ich werde sie Tipsy nennen. Weil sie mich immer so mit der Pfote antipst".

"Aber das beste von deinem Geschenk kennst du doch noch gar nicht, mein Schatz", lächelte Maaaaaaam. Catilynn sah sie erwartungsvoll an. "Das beste an diesem Geschenk ist, dass es zwar dein Hund ist, aber ich werde mich alleine um ihn kümmern. Das heißt, er bleibt die ganze Zeit über bei mir, und du trägst keine Verantwortung".

Catilynn jubelte vor Glück: "Ja! Ich hab ein Hündchen! Ich hab die meisten und besten Geschenke von allen bekommen - ich habe Weihnachten gewonnen!!!".

Die zwei Professoren-Detektivinnen und der widerwärtige WeihnachtsraubWhere stories live. Discover now