Kapitel 11

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Mit schmerzendem Steiß gingen sie mit Bill zurück zu seiner Familie. Sie tischten seiner Frau eine Lügengeschichte auf, dass Bill ihnen die Geschenke nur aus Jux geklaut hätte: Er hätte auf dem Weihnachtsmarkt erfahren, dass die beiden verdammt gute Detektivinnen sind, und wollte mal testen wie schnell sie ihre Fälle lösen können. Seine Frau forderte ihn auf, die Detektivinnen in diesem Fall natürlich gebührend zu entlohnen, doch ansonsten nahm sie die Missetat ihres Mannes recht gelassen und lachte darüber.

Bill kramte also den Geschenkesack, den er heimlich im Schuppen versteckt hatte hervor, und wollte sein Versprechen halten, diese auf schnellstem Wege zu den beiden Professorinnen zurückzubringen. Und wie könnte es in Aspen schneller gehen, als auf einem Schneemobil? Zum Schutz gegen den Fahrtwind zog sich Bill vorher noch einen alten, roten Regenmantel mit Kapuze über. Und da ihm im Gesicht immer so kalt wird, legte er sich einen weißen Gesichtswärmer speziell für Schneemobilfahrten an. Zuletzt wurde zur besseren Sichtbarkeit noch ein roter Reflektor an die Frontseite des Schneemobils geklebt.

Also zurrte Bill hinten den Geschenkesack fest und stieg auf. Da Catilynn und Sincerily sehr schlank waren, passten sie gerade so zwischen rein. Und los ging die wilde Fahrt: Es war zehnmal besser, als mit dem ollen Holzschlitten den Berg hinunter zu eiern! Die beiden jubelten vor Freude.

Weil es ihnen so gut gefiel, entschied Bill, noch einen Umweg über den Weihnachtsmarkt zu fahren. Alle Besucher waren von der Erscheinung total beeindruckt, vor allem die Kinder jubelten vor Freude und sahen ihre Eltern mit strahlenden Augen an.

Weil es ihnen so viel Spaß machte, fuhren sie sogar außerhalb der Stadt noch (verbotenerweise) über die Skipisten, und die Skifahrer wichen alle panisch aus. Darüber lachten Bill und die beiden Blondinen herzlich.

Völlig durchgefroren, aber überglücklich kamen sie vor dem Hotelresort an. Um Maaaaaaam nicht durch Motorenlärm zu wecken, parkten sie ein ganzes Stück weiter weg. Die Zwanzigjährigen wollten vor Kälte bibbernd schnellstmöglich ins Haus rennen, also wiesen sie Bill an die Geschenke unter den Baum zu legen, während sie sich oben bettfertig machten.

Nachdem sie sich oben in ihrem Zimmer die Schlafanzüge und ihre Pantoffeln angezogen hatten, schlichen sie sich noch ein letztes Mal ins Wohnzimmer zur Treppe, um sich von Bill zu verabschieden.

Auf der Treppe sahen sie, wie Bill in seinem roten Mantel gerade dabei war, die Geschenke schön ordentlich unter dem Baum zu drappieren. Den Gesichtswärmer hatte er noch an, so sehr muss er durchgefroren sein. Als er fertig war, schaute er zu Catilynn und Sincerily hoch, hielt den Zeigefinger vor seine Lippen und machte "Pssst!", und schon verschwand Bill lautlos durch die Tür.

Die zwei Professoren-Detektivinnen und der widerwärtige WeihnachtsraubWhere stories live. Discover now