Kapitel 2

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Es ist Nachmittag, und Catilynn und Sincerily sind gerade in ihrer Detektei schwer am arbeiten. Wie es in den USA zur Vorweihnachtszeit so der Brauch ist, stand in der Mitte ihres großen Schreibtisches ein Adventskranz. Zwei der roten Kerzen waren angezündet. Dies und die eintretende Abenddämmerung sorgen für eine angenehme Arbeitsatmosphäre.

Ihre Recherchen am Computer wurden jeher von einem"Pling!" unterbrochen: Catilynn erhielt gerade eine Whatsapp-Nachricht von ihrer Mutter.

"Boah, das ist ja der Wahnsinn!", freute sich Catilynn, mit dem Blick auf das Handy gerichtet, "Meine Maaaaaaam hat gerade geschrieben dass sie über Weihnachten in Aspen sein wird".

"Echt? Verreist du über Weihnachten zu ihr?", will Sincerily wissen.

"Ja, das mache ich jedes Jahr. Aber in Aspen waren wir noch nie. Oh, das wird so geil, das wird die erste weiße Weihnacht seit meiner Kindheit!". Catilynn freute sich so sehr, dass sie auf dem Stuhl auf- und abwippte und ihr fast die Augen rausfielen. Daraufhin stand sie auf: "Ich geh mal in die Küche und mache mir eine Heiße Tasse. Willst du auch eine?".

Sincerily stimmte ihr zu und folgte ihr. Eine Pause kam den beiden gerade gelegen.

"Und was hast du über Weihnachten geplant?", wollte Catilynn wissen, während sie in der Küche auf die Heiße Tasse in der Mikrowelle warteten.

"Ach", sagte Sincerily und schaute zu Boden, "Keine Ahnung. Meine Eltern werden mir wahrscheinlich Geld überweisen, ich werde mich oben in meinem Zimmer verbarrikadieren und meine Lichterkette einschalten".

So war es nämlich bisher immer gewesen. Als Sincerily noch bei ihren Eltern wohnte, arbeiteten diese über Weihnachten immer im Schichtdienst, und so verbrachte sie Heiligabend seit jeher alleine. Dieses Jahr, hatte sie gehofft, könnte alles anders werden, doch da Catilynn über Weihnachten auch verreisen wird, wird es diesmal auch so bleiben. Mit der Ausnahme, dass sie das erste Weihnachten hier, im quietschbunten Haus verbringen wird.

Catilynn merkte, dass Sincerily das Weihnachtsfest zu schaffen machte. "Oh, das ist... Naja, vielleicht findest du bis dahin was anderes", versuchte sie ihre Freundin aufzumuntern, "Im China-Restaurant soll es an Weihnachten ganz viele freie Tische geben!".

Sincerily schaute Catilynn traurig an, kam auf sie zu und fasste sie an den Oberarmen: "Ach Catilynn, kann ich nicht über Weihnachten mit mit nach Aspen kommen?".

Catilynn schaute zu Boden und fühlte sich im Zwiespalt. Sie wusste wie viel es Sincerily bedeuten würde, das Weihnachtsfest mit ihr gemeinsam zu verbringen. Aber andererseits war Weihnachten bisher immer eine Sache zwischen ihr und ihrer Maaaaaaam gewesen. Catilynn hat schließlich an Familie niemanden mehr außer ihr, so war Weihnachten für sie immer gleichbedeutend mit Mutter-Tochter-Zeit. Ihrer Mutter wäre es sicher nicht recht, wenn noch jemand dabei ist.

"Naja... weißt du...", zögerte Catilynn, "Eigentlich ist es ja ein Familienfest...".

Sincerily kam ihr mit dem Gesicht ganz nah und säuselte: "Ach, bitte... Süße", und küsste sie zärtlich.

Nachdem Sincerilys Lippen noch weiterhin auf denen von Catilynns verweilten, drehte sie ihren Kopf weg und lenkte ein: "Na gut... Wer kann dir denn schon einen Wunsch abschlagen".

"Oh danke, danke, danke!", rief Sincerily und drückte Catilynn so fest an sich, wie sie nur konnte, und wollte sie gar nicht mehr loslassen.

Doch jetzt meldete sich die Mikrowelle, da die Heiße Tasse fertig war. Nur leider waren die Tassen viel zu heiß.


Die zwei Professoren-Detektivinnen und der widerwärtige WeihnachtsraubHikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin