»Kapitel 9«

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Diese grausame Nacht schien einfach nicht enden zu wollen.

Wo eins ein grüner Wald war, verbargen bereits Stunden später, dunkele Nebelschwaden das Leben in sich. Es war egal, wie tief der Tyrannendämon mit dem kleinen Jungen auf der Schulter in die Wälder floh.

Die Schreie und klagenden Hilferufe der vielen Wesen verstummten nicht. Nein, sie wurden sogar noch lauter.

Sie rufen nach, Papa ...

Es waren tausende, wenn nicht sogar Millionen wehleidige Schreie, die sich ins Hirn brannten. Doch Donovan hörte nicht auf zu laufen, er wusste, der Prinz musste weg, weg von all dem.

Der Prinz, welcher mit jeden schweren Schritt des Tyrannendämons mit wankte, während er mit seinem leeren Blick zum Himmel aufsah.

Es sah aus, als würde es schneien ...

Dabei war es nur die Asche, die schon bald die wahre Katastrophe preisgab, als beide oben in der Dichte des Gebirges ankamen.

Die Hauptstadt ...
Die Hauptstadt des eins stolzen Königreich Vynesalics stand in Flammen.

Flugschiffe, die durch die Hitzewelle implodierten, hinab stürzten und dadurch einen gewaltigen Feuerwall verursachten.

Das abscheuliche Bild spiegelte sich in den leeren giftgrünen Augen wider.

All die Lebewesen, die verzweifelt versuchten, über die Stadtmauern zu klettern.

Sie sahen aus der Entfernung aus, wie die vielen, kleinen Feen, die Shuzo immer auf seiner Dachterrasse beobachtet hatte, als sie versuchten sich an den Knospen der Bergblüten zu vergehen.

Aber diese Feen, sie kreischten nicht ...

Zaghaft zog Shuzo die Augenbrauen wimmernd zusammen.

Sie starben nicht!

Und ...

Sie stürzten nicht von den Mauern hinab in den Tod!

Sie waren hilflose Wesen Vynesalics, die um ihr Leben kämpften.

Seine grünen Augen schweiften verzweifelt hoch zum Anwesen ihres Königspalastes.

Seinem Zuhause.

Seltsame Wesen flogen herum und kleinere Feuerlichter blitzten undeutlich an den Seiten der Türme auf, wo eins sein sicheres Gemach war.

,,Kumpel?", versuchte Donovan mitfühlend, den Jungen aus seinen Gedanken zu zerren. ,,Wir sollten erstmal rasten und bis zum nächsten Morgen warten ...", sprach er unsicher und ruhig mit dem verstummten Prinzen.
Shuzo hörte ihm gar nicht zu.
Er wirkte abwesend und konnte seine giftgrünen Augen nicht von diesem Fegefeuer abwenden.

Für ihn war es nicht leicht zu verstehen, dass, das alles gerade tatsächlich passierte.

Wie denn auch?

Vor nicht mal mehr als paar Stunden haben sie alle zusammen noch zu Abend gegessen und jetzt?

,,Ich bin dein schlimmster Alptraum!"

Binnen einer Sekunde zog der Film an seinem inneren Auge vorbei.

Das blutverschmierte Gesicht seines Vaters!

Dieser blutrünstiger Blick!

Dieses monströse Grinsen!

Allein bei der Erinnerung schlug das Herz des Kleinen vor panischer Angst schneller.

Shuzo Vynesalic Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt