»Kapitel 5«

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Mit jeden schweren, kräftigen Schritt, den Donovan mit Shuzo auf den Schultern voran trat, wurde ihm mulmiger zumute.

Denn die Beiden entfernten sich immer mehr von den sicheren Palastmauern.

,,Meinst du, wir sollten wirklich so weit weg gehen?", machte der Lockenkopf seinen Sorgen endlich Luft und der kleinere schüttelte verneinend den Kopf ,,Ich bin mir sicher, dass mir nichts passieren wird, schließlich habe ich ja mein Leibwächter bei mir und wir sind genauso sicher wieder Zuhause, bevor jemand unser Verschwinden bemerkt.", begründete der kleine Mann und zog seine Kapuze etwas mehr ins Gesicht, als beide wieder an einer Wache in Uniform vorbeigingen.

Erst als sie an beiden vorbei waren, schnappte Shuzo erneut Sauerstoff zum Sprechen ,,Ich bin noch nie alleine von zu Hause weg, deswegen wird auch niemand Verdacht schöpfen und du bist erst seit heute Nacht so groß geworden, weswegen sie nie darauf kommen würden, dass du Donovan bist!", stellte er fest und der große von Muskeln bepackte Dämon spitzte unsicher seine Lippen, ehe er zurück grummelte ,,Trotzdem, Kumpel, da draußen gelten nicht die Regeln, wie innerhalb der Mauern ..."

War es dieses Risiko wirklich Wert, nur um zu wissen, was den Prinzen so belastete?

Donovan zögerte, als beide die Grenze zwischen der Königsstadt in den sicheren Mauern und der riesigen Wildnis außerhalb erreicht hatten.

,,Na los!", zischte Shuzo giftig und umklammerte Donovans Kopf, denn allmählich wurden sie von den Wächtern der Zolleinheit skeptisch beobachtet, da der Dämon regungslos dar stand. ,,Donovan!", erzürnte sich der Knirps auf seinen Schultern.

,,Ohne Waffen?", flüsterte Don verschwitzt zurück und musste schlucken, denn eigentlich hatte es ihm im Königshaus viel besser gefallen. Der Kleine hatte vermutlich nicht mal ansatzweise eine Ahnung, was da draußen alles auf sie wartete ,,Das ist wirklich keine gute Idee, Kumpel ...", setzte er auf die Vernunft eines kleinen Jungen an, welcher sich plötzlich auf seinen Schultern aufrichtete ,,Dann werde ich halt alleine gehen!"

Noch ehe der zwei Meter große, den kleinen Frosch hätte schnappen können, sprang er von dessen Schultern hinab und rannte voraus.

,,WAS ZUM HENKER?", schockiert starrte der Lockenkopf den Jüngeren hinterher, ehe er ohne zu zögern zum Sprint ausholte und dem aufmüpfigen Prinzen hinterherrannte.

,,Shuzo!", brüllte er in die Nacht und versuchte den Knirps weiterhin im Fokus zu behalten, was in der düsteren Umgebung nicht so leicht war, denn der Dämon musste mit ansehen, wie die kleine Silhouette anfing in der Dunkelheit zu verblassen ,,SHUZO! DAS IST NICHT IN ORDNUNG! KLEINER!" Seine bassreiche tiefe Stimme mischte sich mit Panik.

So eine SCHEIßE!
Immer wieder sah der Leibwächter um sich und wusste nicht, in welche Richtung der Zwerg eigentlich genau gerannt war.

Seine asphaltgrauen Augen blieben auf dem Waldgebiet in der Nähe hängen, wo er den braunen Umhang an einem Zweig baumeln sah. Damit ließ die kurze Nahtoderfahrung mit dem Gedanken an dem König und der Königin, wie den möglichen Bestrafungen, die ihn erwarten würden, nicht lange auf sich warten.

,,SHUZO!", grölte er voller Sorge durch das Gestrüpp und seine Atmung wurde selbst unter all den Muskeln schwerer.

,,KLEINER!", donnerte es verzweifelt aus seiner kraftvollen Lunge ,,Komm wieder her, Kumpel, das ist nicht Okay!"

Shuzo Vynesalic Where stories live. Discover now