Kapitel 8

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[If we have each other - Alec Benjamin]

Fabio sah ein bisschen verschlafen aus. Er hat wahrscheinlich auch schon geschlafen, bis ich anklopfte.
Plötzlich merkte ich wie meine Augen leicht feucht wurden.
Oh Gott fang jetzt bloß nicht vor ihm wieder zum Heulen an. Der denkt noch du bist schwach...
Doch zu spät. Fabio bemerkte die Tränen in meinen Augen. Sein müder Blick verwandelte sich kurz in einen Verwirrten und anschließend realisierte er es.
"Hey, komm rein", sagte er ruhig und zog mich ins Zimmer, worauf er die Tür schloss. Nur Sekunden später merkte ich direkt, wie er seine starken Arme um mich schloss. Sofort erwiderte ich die Umarmung, denn es fühlte sich einfach gut an. Wie ich feststellte, trug er kein T-shirt, was hieß, dass mein Kopf auf seiner nackten Brust lag, jedoch war mir das im Moment egal.
Seine Hand ruhte sanft auf meinem Hinterkopf, als er sich leicht löste und mich anschaute: "Was ist denn los?"
Ich schaute ihn an, wobei meine Tränen nun nicht mehr zum Übersehen waren.
"Das wird mir zu viel", sprach ich leise mit einer gebrochenen Stimme.
"Redest du über das Wochende?", fragte er schon fast überflüssig nach.
Ich nickte und direkt spürte ich wieder, wie ich an seine Brust gedrückt wurde. Wir standen kurz schweigend da, als Fabio mir über den Rücken strich und mir zuflüsterte: "Hey, beruhig dich. Wie ich schon gesagt habe; dieses Wochende heißt nicht gleich dein Ende. Jeder hat mal schlechte Wochenenden."
Ich löste mich und sprach mit einer leisen Stimme, fast schon einer überhörbaren Stimme: "Über den Teil mit dem Ende, wäre ich mir nicht so sicher... "
" Was meinst du damit? ", fragte Fabio nach und versuchte wieder den Augenkontakt zu suchen, welchen ich verhinderte.
Erneut fragte er nach: "Nika, warum sollte es dein Ende sein?"
Ich sprach nun lauter und sah ihn wieder an: "Ach verdammt, mein Vertrag läuft nur mehr bis zum Ende dieser Saison. Ich kann mir diesmal kein einziges schlechtes Rennen leisten. Mich würde ja sonst ein schlechtes Ergebnis niemals so verzweifeln lassen, aber ich hab verdammte Angst vor der restlichen Saison jetzt! "
" Nika... Die schmeißen dich doch nicht wegen-", wollte Fabio beginnen und Körperkontakt zu mir aufnehmen, indem er meine Hand berührte. Ich zog sie jedoch sofort weg und fauchte ihn an:" Doch das können sie! Glaub mir die können alles! Da ist sogar der Titel egal... "
Ich bemerkte wie sich Fabios Augen leicht weiteten, da er den strengen Ton nicht erwartete.
Direkt bekam ich Schuldgefühle, weil mein Ton nicht geplant war.
"Tut mir leid, ich wollte dich nicht so anfauchen. Es ist nur... Ach, es macht mich einfach fertig. Ich hasse diese Unsicherheit, ob ich nächstes Jahr noch in einem Rennwagen sitze."
Fabio griff wieder nach meiner Hand, aber diesmal zog ich nicht weg. Er schaute mich an und sprach mit fester Stimme:" Hör mir zu. Ich weiß ich kann nicht in die Zukunft schauen, aber du wirst nächstes Jahr noch immer in der Formel 1 sein! Die schmeißen dich nicht raus. Wie könnte man auch? Und falls sie es doch tun, dann findest du einen Platz in einem anderen Team, welches dich auch schätzt, wie du es verdient hast. Und trau dich erst gar nicht etwas anderes zu denken! "
Auch wenn ich noch immer meine Tränen in den Augen hatte, brachte mich der letzte Satz zum Lächeln. Fabio erwiderte es und umarmte mich erneut. Diesmal genoss ich die Umarmung noch viel mehr, als beim ersten Mal. Fabio hatte seinen Kopf auf meinem abgelegt und streichelte mir wieder beruhigend über den Rücken.
"Ich werde immer Stolz auf dich sein und ich bin für dich da. Immer!", flüsterte er mir zu und löste sich kurz darauf wieder, "Willst du wieder rüber schlafen gehen oder hier bleiben?"
Mein Bauch machte einen Hüpfer bei seinem zweiten Vorschlag. Das war tatsächlich genau das was ich wollte, jedoch wäre es mir zu unangenehm gewesen, es selbst vorzuschlagen.
Ich warf ihm einen Blick zu, welcher schon ziemlich klar deutete, welche Option ich wählte.
"Okay komm", lächelte er und wir legten uns ins Bett.
Ich musste sagen, ich war schon ziemlich müde, da ich vorhin noch gar nicht geschlafen habe. Wir sagten uns noch gute Nacht und ich drehte mich auf die Seite.
Jedoch ließ mich dann etwas noch wach liegen, obwohl mir meine Augen schon fast zu fielen. An der letzten Umarmung von uns war nämlich etwas anders als sonst.
Ich wusste nicht so recht, ob mich meine Müdigkeit einfach täuschte, jedoch spürte ich kurz bevor sich Fabio löste etwas. Er hat mir einen Kuss auf meine Stirn gegeben. Naja zumindest denke ich, dass er mir einen Kuss auf die Stirn gegeben hat. Es war so schnell und so sanft, dass ich es nichtmal richtig aufnehmen konnte, schon war es vorbei gewesen.
Ich wusste nicht, ob es schlussendlich wirklich passiert war, jedoch spürte ich einen Funken Hoffnung in mir, dass mich meine Sinne nicht täuschten und ich es mir nicht nur einbildete.
Mein Rücken war zu Fabio gedreht. Um ehrlich zu sein, würde ich mich am liebsten jetzt zu ihm legen, jedoch hatte ich wieder Angst. Angst vor Enttäuschung und Zurückweisung.
Immer diese gottverdammte Angst...
Vielleicht sollte ich es einfach riskieren? Ich meine, nach diese ungewöhnlichen Umarmung...
Ich wusste, jedoch ja nicht, ob es wirklich passiert war, weshalb ich mir den Gedanken aus dem Kopf schlug und auf meiner Seite des Bettes blieb.
Nun ließ ich meine Müdigkeit zu und fiel langsam in den Schlaf.
Ich nahm noch eine Bewegung im Bett war und spürte danach, etwas an meinem Rücken und kurz darauf einen Arm  welcher sich um mich schloss und später auch meine Hand berührte.
Bevor ich jedoch überhaupt richtig schnallen konnte, was gerade passierte, holte mich der Schlaf schon ein.

racing hearts | a Fabio Quartararo fanfiction [🇩🇪] Where stories live. Discover now