Kapitel 11: Gedanken

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Jin's Sicht/Zwei Monate später:
"Kommt ihr zum Essen?" rief ich die anderen, die kurz danach auch schon angelaufen kamen und sie sich gierig an den Tisch setzten. Ich musste bei diesen Anblick etwas lächeln. Sie waren ja auch alle schon ziemlich niedlich. Jonghun war schließlich der letzte der angetrottelt kam.

Mittlerweile waren zwei Monate vergangen, seid Jonghun unserer Gruppe beigetreten war. Am Anfang war ich skeptisch, was ihn betraf, aber mittlerweile verstanden wir uns mit ihn alle ziemlich gut. Es gab ja auch eine Willkommensparty für ihn, die ihn nur noch besser in unserer Gruppe aufgenommen hatte. Wir akzeptierten ihn und er war ein echt guter Rapper. Allerdings bereitete mir das etwas Sorgen. Außerdem kam er ja auch bei den Armys ziemlich gut an und wurde schnell beliebt. Das waren alles Tatsachen, die mich nervös machten.

Mittlerweile ging ich jeden Abend gegen zehn Uhr nochmal raus ins Studio und trainierte für mich allein. Die anderen wussten davon nichts. Ich wurde zwar besser, aber sobald wir in einer Gruppe sangen und tanzten, passierten mir die gleichen Fehler. Würde das unser Chef mitbekommen, konnte ich meinen Traum gleich vergessen. Ich musste mich besser konzentrieren, aber es gelang mir eben nie.

Ich bekam immer weniger Schlaf ab, aber nicht nur das. Für all meine Fehler ritzte ich mich und niemand bekam es mit. Unter meinen Augen waren dunkle Ringe erschienen, die aber nie einer zu Gesicht bekam, da ich dies recht früh mit Schminke bedeckte. Abnehmen tat ich auch in rasender Geschwindigkeit. Selbst Obst und Gemüse bekam ich kaum noch runter. Ich wurde auch blasser, nur sah dies niemand durch die Schminke. Es sollte auch niemand sehen. Ich wurde immer unbeliebter und ich weiß leider nie, wie lange ich dies noch so verheimlichen kann, wenn mir beim Training kurzzeitig schwarz vor Augen wurde. Es ist aber immer nur für einen Moment. Dann ging es auch schon wieder und ich konnte so tun, als ob nie etwas gewesen war.

Ich war echt froh, dass niemand so wirklich mitbekam, wie ich mich gehen ließ. Wozu noch hübsch sein, wenn es nichts mehr brachte? Wahrscheinlich kam auch langsam das Ende, wenn auch sehr schleichend. Das musste ich langsam einsehen, ob ich wollte oder eben nicht.

Ich wurde mit einem Mal von Yoongi's Stimme aus meinen Gedankengang gerissen. "Namjoon, hast du eigentlich das neue Lied soweit fertig?" Er nickte nur. "Klar, wir können es heute ausprobieren." Yoongi nickte bloß und aß weiter. Es war wie vorher. Es hatte sich nichts groß geändert, außer das Yoongi vielleicht etwas nachdenklicher wurde, aber das war ja nichts neues. Manchmal fragte ich mich, worüber er bloß soviel nachdachte.

Nach und nach werden auch alle fertig und ich räumte den Tisch ab. "Zieht euch schon mal warm an." gab ich den anderen Bescheid, die alle geschwind aus der Küche verschwunden waren, nur einer blieb hier. Verwirrt drehte ich mich zu Yoongi um. "Yoongi, was ist?" fragte ich schließlich, da er mir in diesen Moment etwas Angst machte. "Jin, was ist los? Du isst nichts mehr." Moment mal! Er hatte es herausgefunden? Bedrückt sah ich zu Boden, aber drehte mich dann weg. "Willst du nicht darüber reden?" Ich wollte niemanden Sorgen machen, doch offensichtlich hatte Yoongi sich die ganze Zeit Gedanken um mich gemacht. "Keine Sorge! Mir gehts gut! Jetzt geh und zieh dich an!" Für mich war dieses Thema nun gegessen und ich machte weiter mit dem Abwasch. Ich hörte ihn nur Seufzen, bis dann die Tür auf und wieder zu ging. Ich war wieder allein und nun war es um mich geschehen und mir rollten einige Tränen aus meinen Augen.

Yoongi's Sicht:
Irgendwas hat er doch. Er aß nichts mehr, macht ständig Fehler, wirkt gereizt, ist vollkommen übermüdet und noch ruhiger als normalerweise. Das passt einfach alles nicht mehr zu ihn. Ob das auch noch jemand anderes mitbekommen hatte?

Meine Augen fingen durch die aufkommenden Tränen langsam zu brennen an. Ich wischte mir nur nochmal kurz über die Augen, bis dieses Gefühl wegging. Ich wollte keine Schwäche zeigen. Die anderen hatten mich noch nie weinen sehen. Ich weinte nur, wenn ich alleine war.

"Yoongi, pass auf!" Ich sah wieder auf, doch da war es schon zu spät. Ich war mit voller Wucht in jemanden gelaufen, woraufhin wir beide auf den Boden landeten. Er unter mir und ich auf ihn.

Die ganze Zeit hatte ich die Augen geschlossen, doch jetzt öffnete ich sie wieder langsam. Ich sah sofort in die wunderschönsten Augen dieses Planeten. Und dann auch noch dieses Lächeln...! Wer könnte nicht sagen, dass er perfekt ist? Er war und blieb für mich das wundervollste Wesen auf diesem Planeten.

"KÜSST EUCH ENDLICH!!!" Wir schreckten sofort auseinander, als Taehyung und Jungkook dies synchron gerufen hatten. Wir beide erröteten, aber sahen dafür die beiden Jüngsten an. "Habt ihr sie noch alle?" fragte ich empört, während ich aufpasste Jimin nicht zu nahe zukommen. "Och, man! Ihr hattet es doch fast." gab Jungkook etwas deprimiert von sich, woraufhin ich ihn einen giftigen Blick zuwarf. "VERSCHWINDET JETZT!!!" Lachend verschwanden sie wieder nach unten.

Jimin war währenddessen schon mal mit hochrotem Kopf aufgestanden, was ich ihn gleich tat. Mein Gesicht sah bestimmt nicht besser aus. "Chim, ich..." "Sch-Schon okay, wirklich! Es...ist ja nichts...passiert." Ich nickte nur langsam und wandte mich an ihn vorbei. "Bis gleich." sagte ich schnell und verschwand in Jungkook's und mein Zimmer. Hoffentlich werden die nächsten Situationen nicht komisch werden. Ich muss das ganz schnell wieder vergessen.

Ich zog mich schnell fertig um und bemerkte auch schon, dass der Rest schon auf mich wartete. Kurz striffen sich Jimin's und meine Blicke, doch ich beachtete ihn nicht mehr weiter und stieg ins Auto. Die anderen taten es mir nach und leider musste sich Jimin auch noch neben mich setzen.

Wir fuhren langsam los und unkontrolliert fing meine Hand etwas zu zittern an. Noch peinlicher konnte diese Situation doch nicht mehr werden, oder? Hoffentlich sieht er es nicht und stellte noch irgendwelche dummen Fragen, doch es kam alles irgendwie anders.

Ich sah langsam auf meine Hand hinunter, die Jimin in seiner warmen Hand genommen hatte. Überrascht sah ich zu ihn hoch, doch ich bekam nur das Lächeln eines Engels. Ich gab es ihn langsam zurück und überraschender Weise hatte mein zittern aufgehört. Seine Nähe beruhigte mich allmählich und schon driftete ich ab ins Land der Träume. Ich merkte nur noch, wie ich mit meinem Kopf auf Jimin's Schulter landete, aber das wars auch schon. Er strahlte etwas beruhigendes aus. Außerdem war er sehr bequem. Wie konnte man Jimin denn nicht lieben?

I Need Your Love, Before I Fall || NamjinWhere stories live. Discover now