46. Kapitel

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...Ich hielt mir die Ohren zu. Er redete schon seit zwei Stunden ununterbrochen! Er trieb mich wirklich allmählich in den Wahnsinn! Und ich konnte langsam nicht mehr! "Und dann habe ich mir gedacht, das wir tanzen, aber nicht zu irgendeiner typischen Bruno Mars 'Mary you', Musik sondern eher zu..." Ich lehnte mich vor und kniff meine Augen zu. 'Halt die Klappe, halt die Klappe, halt die Klappe!' "Ich werde um den Altar weiße Vorhänge spannen lassen und drumherum werden ganz viele weiße und roserne Rosen sein. Weißt du, das passt dann alles zusammen, auch mit deinem Kleid, der Torte und..."

"Sei endlich still!", schrie ich. Wie konnte man so viel reden?! Er schaute mich stumm an. Das erste mal sagte er nichts, weil er wusste das er gewonnen hatte. "Ich halt das nicht mehr aus! Du treibst mich in den Wahnsinn!", sagte ich und stand auf. "Ich mach es! Lass mich danach einfach nur essen und schlafen!"

Er schaute mich amüsiert an. "Komm her, Honey..."

'Komm her, Honey!', äffte ich ihn in Gedanken nach und lief zu ihm. Was war das für ein Kosename bitte?! Er packte mich plötzlich und zog mich auf sich. Ich schaute ihn erschrocken an. "Deal war nur ein Kuss!" Er umfing mit seinen Händen mein Gesicht und zog mich langsam zu sich runter. "Ja, aber du kennst mich. Ich habe nicht gesagt wie..."

Ich schluckte schwer. "Trickser!" Er streifte meine Lippen und grinste. "Du magst es doch von mir in den Wahnsinn getrieben zu werden...", sagte er und küsste mich. Genervt schnaubte ich. "Wi ang noch?", fragte ich, weil seine Lippen immer noch auf meinen waren. "NBisschen", grinste er.

Als mein Magen knurrte, ließ er mich endlich los und schaute mich verwirrt an. "Darf ich jetzt gehen?", fragte ich.

"So einen Hunger?" "Ja!", sagte ich böse. Er stand auf und zog mich mit hoch. Er öffnete die Tür und lief plötzlich mit mir. Was sollte das jetzt?!
"Wohin gehst du?!"

Er kraulte seinen Bauch. "Ich hab irgendwie auch Hunger... Ich mach uns was!"

"Du?... Willst was zu essen machen?... Du schaffst es nicht mal dein Fleisch ohne Erik in Stücke zu schneiden". "Lass dich überraschen, Honey", sagte er und lief in die Küche. "Willst du was bestimmtes?"

Ich setzte mich auf den Barhocker und Stütze mein Kinn auf der Hand. "Nein!" Er fing an, einpaar Sachen auszuräumen. Was mich anging war er wirklich fürsorglich. Ich hörte ein tapsen. "Hallo, Mika! Haben wir dich geweckt?", fragte ich und nahm sich auf meinen Schoß. "Meinst du Erik hat ihr was gegeben?" "Sicherlich", sagte er.

"Okay". Solange er eins auf Chefkoch machte, spielte ich mit Mika.

Nach zwanzig Minuten, legte er den fertigen Teller auf den kleinen Tisch.

Ich richtete mich verwirrt auf. "Hast du das jetzt wirklich gerade gekocht? Oder war das schon fertig?"

"Früher habe ich immer selbst gekocht. Vor allem als Erik mal lange Zeit krank war". "Hmm...", sagte ich nachdenklich und betrachtete die Nudeln, mit irgendwelchen angebratenen Gemüse und einer Soße drauf. "Ist da Gift drin?"

Er lachte. "Traust du dich zu probieren? Finde es selbst raus".

Ich nahm mir die Gabel und führte skeptisch eine Nudel mit Soße zu meinem Mund. Kurz kaute ich und schluckte es runter. "...Das ist echt gut", sagte ich.

"Kannst du kochen?", fragte er und setzte sich mit seinem Teller gegenüber von mir hin.

Das war mir jetzt echt peinlich. Sogar Psycho James konnte kochen. "Gerade noch so ein Spiegelei..."

Er lachte amüsiert. "Keine Sorge, in Zukunft brauchst du das ja eh nicht zu machen. Das mach dann entweder ich, oder Erik für dich".

'Zukunft', dachte ich. 'Was für ein Wort...' Ich aß schnell leer und stand auf, um ein weiteres Gespräch zu umgehen. "Ich geh schonmal", sagte ich leise und lief mit schnellen Schritten raus.

Sie rannte regelrecht aus der Küche. Amüsiert räumte ich auf und lief ihr hinterher. Ging sie mir jetzt ernsthaft aus dem Weg, weil sie nicht kochen konnte? Als ich im Zimmer ankam, war das Licht schon aus und sie tat so als ob sie schon schlief. Ich zog mein Oberteil aus und legte mich gähnend neben sie. "Gute Nacht", sagte ich und kuschelte mich näher an sie heran. Da sie so tat als ob sie schlief, musste sie es zu lassen!...

Ich bemerkte eine Bewegung neben mir und packte sie sofort an der Hose. "Wohin willst du?", fragte ich müde und öffnete meine Augen.

"Auf Toilette, lass mich los!", sagte sie mürrisch.

Ich ließ sie los und setzte mich gähnend auf. Es war schon zehn. "Zieh dich an, ich warte unten".

"Wieso?", fragte sie verwirrt und lief in Richtung Bad.

Ich schnappte mir meine Hose und zog sie an. "Sag ich dir wenn du unten bist".

Ich kam aus dem Bad und schaute mich um. Wie schnell hatte er sich angezogen?! Ich nahm mir einpaar Sachen raus und zog mich an. Anscheinend war es 'wichtig', aber dann hätte er sich doch einen Wecker gestellt, oder?
Ich lief die Treppen runter und da stand er schon mit seinem Handy in der Hand und wartete auf mich. Komischerweise war er auch total gut angezogen. Hatte ich was verpasst? Neben ihm war ich total Underdressed, mit der normalen blauen Jeans und dem weißen t-Shirt. Ich blieb vor ihm stehen. "Wieso bist du so schick angezogen?"

Er nahm einfach meine Hand und zog mich hinter sich her. Sogar seine Haare hatte er gemacht. "Lass dich überraschen".

"Ich vertrau dir nur, weil die letzte Überraschung was gutes war", sagte ich dennoch skeptisch...

W-B Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt