13. Kapitel

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...Ich lag in meinem Bett und lauschte dem leisen zwitschern der Vögel. Meine Hände waren hinter meinem Kopf verschränkt und meine Beine übereinander gelegt. Es gab so viel Inspiration draußen und bei diesem schönen Wetter, hatte ich eine Riesen Auswahl!
Eigentlich ließ ich mir Frauen immer liefern, aber manchmal suchte ich mir auch gern mal eine selber aus. So wie Chloe! Meine neue Schönheit.
Aber ich liebte Frauen aus anderen Ländern auch sehr! Sie waren so vielseitig und so anders als die Frauen von hier. Ob Spanierin, Engländerin, Französin, oder Brasilianerin, ich wollte sie einfach alle haben! Aber das war nur ein Wunsch.

"Hoppel hoppel Reiter, wenn er fällt, dann schreit er...", sang ich grinsend und wackelte mit den Zehen. Jedes meiner Werke war einzigartig und schön. Sie waren zwar ein Risiko für mich, falls die Polizei mal aufmerksam auf mich wurde, aber das ging ich gerne ein. Außer Erik hatte ich nichts zu verlieren. Geld war so gut wie nichts für mich. Ich hatte es halt und es befriedigte meine Bedürfnisse. Meine Autos machten mir Spaß und meine Firma war ein kleiner Zeitvertreib, falls mir langweilig wurde.
Doch den Durst den ich tagtäglich verspürte, konnte nur Blut stillen. Es war wie eine Droge für mich. Ich hatte einmal angefangen und konnte nicht mehr damit aufhören. Es war das Adrenalin, das schnellere Herz klopfen, das Gefühl von macht, das mich jedes Mal Antrieb es wieder zu tun. Diesen Moment wollte ich immer spüren!
Die Tür öffnete sich und mein kleiner Engel kam rein. "Blöde Schuhe...!" fluchte sie leise und kam auf mich zu.

Ich schaute mit hochgezogener Augenbraue zu ihr und verkniff mir ein Grinsen bei dem Anblick, wie sie durch die gegen torkelte.  "Fällt sie in die Hecke, fressen sie die Schnecken...", sang ich leise weiter und beobachtete sie.

Wütend zog ich die Schuhe aus und lief mit schnellen Schritten auf ihn zu. Ich wollte das einfach schnell hinter mich bringen und verschwinden! Diesen ganzen Hausmädchenkram, hatte ich einfach nicht drauf und ich wollte auch nicht seine Sklavin spielen! Ich brauchte endlich mal einen Plan, der nicht nach hinten los ging.

Er fuhr sich durchs Haar und setzte sich an den Bettrand. Gott sei dank hatte er eine Trainingshose an, ich dachte schon er hatte blank gezogen. Ich stellte das Tablett auf dem Nachttisch ab und drehte mich zum gehen um. "Warte", sagte er knapp, daraufhin blieb ich stehen und schaute ihn fragend an. Er nahm das Tablett auf seinen Schoß und fing an zu essen. "Es ist unhöflich jemanden beim Essen alleine zu lassen".

Meine Geduld war am Ende, aber ich war es leid mit einem Psychopathen zu diskutieren. Man konnte nicht mit ihnen reden, das würde mir langsam bewusst. Ich setzte mich stumm neben ihn und starrte genervt in die Luft. Ernährte sich der Teufel gerade ernsthaft von menschlichem essen? Eigentlich brauchte er doch Seelen, um zu überleben.
Er schaute zu mir rüber. "Was? Keine Gegenwehr?..." Ich ignorierte seine Provokation einfach und dachte weiter darüber nach, wovon sich dunkle Wesen ernährten. Das ich antwortete, wollte er doch und das würde ich ihm nicht liefern. Er stellte das Glas ab und schaute mich verwirrt an. "Wirklich nichts?"

Ich vergrub meine Nägel in meinen Oberschenkel und starrte weiter angespannt in die Luft. Ginge es nach mir, säße er schon längst im Knast! Doch dieses Wunsch denken, behielt ich für mich. Wieso frühstückte er nicht einfach und ließ mich danach in Ruhe?
Er legte das Tablett weg und wischte sich seine Hände an seiner Hose ab. Er war nicht nur verrückt, er war auch noch ein Schwein!

Plötzlich packte er mich am Handgelenk und drückte mich gewaltsam aufs Bett runter. "Lass mich verdammt nochmal los!", sagte ich und versuchte weg zu kriechen, doch mit Leichtigkeit hielt er mich fest und grinste mich an. "Fällt sie in den Graben, fressen sie die Raben...", sang er und kam meinem Gesicht immer näher. "W-Was soll das?!", fragte ich nervös und zappelte hin und her. "Hör auf damit!"

"Ganz ruhig! Ganz ruhig, meine schöne..." Seine Lippen berührten meine Haut und arbeiteten sich langsam meinen Hals entlang. "Bitte!...", flüsterte ich und kniff meine Augen zu. "Hör auf!"

Er hörte zu meiner Verwunderung, wirklich auf. "Gestern hast du doch angefangen?", fragte er leicht verwirrt und hob den Kopf. "Du hast mich geküsst und wir haben nur nicht weiter gemacht, weil ich arbeiten musste". Ich öffnete meine Augen und schaute ihn stumm an. "Hm... Jetzt bin etwas enttäuscht. Ich habe mich so sehr auf heute gefreut und nun verweigerst du mir den Spaß. Irgendwie komme ich damit nicht klar..."
Er spielte mir seine Enttäuschung nur vor. Ich konnte ganz klar die Belustigung in seiner Stimme raushören. "Lass uns doch spielen. Es ist eine fünfzig, fünfzig Chance und du darfst selbst entscheiden".

"Was soll das für ein Spiel sein?", fragte ich leise.

Er grinste. "Verbring die Nacht mit mir... Und dafür verspreche ich, das ich ein Leben verschone, aber nur eines!"

'Wieso will er das?' Klar wollte ich mich weigern, aber dafür konnte ich jemand anderes das Leben retten. 'Aber was ist, wenn er mich belügt und trotzdem jemanden tötet?'
"Fällt sie in die Hecken, fressen sie die Schnecken", sang er leise vor sich hin und kicherte einpaar mal. Ich ignorierte ihn und versuchte die ganze Situation einzuschätzen. Konnte ich ihn wirklich trauen? 'Nein'.
"Fällt sie in das grüne Grass, macht sie sich die Hose nass..."
Er hatte seine Bedürfnisse und wenn ich es nicht tat, würde er dann eine andere... Ich schluckte schwer. "Gut". "Wie bitte?", fragte er. "Ich habe es nicht richtig verstanden".

"Ich verbringe die heutige Nacht mit dir!", sagte ich wütend und gleichzeitig verzweifelt. "Aber nein Honey, du musst nicht weinen. Ich verspreche, das es für uns beide angenehm wird, okay? Wir werden beide Spaß haben".

"Und jetzt, darfst du gehen", sagte ich und ging von ihr runter. Sie sprang sofort auf und rannte zur Tür. Ich warf mich ins Bett zurück und legte meine Hände hinter den Kopf. "Fällt sie in den Sumpf, macht meine kleine, Chloe, Plumps!"

Ein breites grinsen bildete sich in meinem Gesicht. Sie tat wirklich alles um jeden vor mir zu beschützen, aber was brachte es ihr, ihr Leben für ein anderes zu riskieren, das ich mir eh nehmen würde? Zwar nicht heute, aber dafür in einpaar Tagen oder einpaar Wochen. Langsam zweifelte ich doch an ihn. Sie ließ sich zu schnell von ihren Gefühlen beeinflussen. Sie musste lernen sie abzuschalten und einfach Entscheidungen treffen, die zu ihrem Vorteil waren...

W-B Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt