38. Kapitel

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...Er schaute kurz hin. "Nur ein Kratzer, Honey".

"Das ist doch kein Kratzer", sagte ich geschockt und betrachtete sein Hemd. Es war schon Blutgetränkt. "Du musst mich sofort runterlassen!"

Er seufzte genervt. "Schau mal Schatz, wir sind jetzt doch gleich zuhause, halt einfach still und mach es mir nicht noch schwerer".

Ich schaute mich verwirrt um. Wir waren wir wirklich da. "Wie zum... Wir waren ja garnicht so weit entfernt".

"Am Anfang hast du auch über eine Stunde geschlafen, deswegen kam dir der Weg nicht so weit vor", sagte er. "Glaub mir, es war ein ganzes Stück".

"Ich habe nicht geschlafen, ich war Ohnmächtig!" sagte ich jetzt genervt.

Er zog einen Schlüssel aus seiner Hosentasche und öffnete das Tor. "Ich musste dich trotzdem tragen. Sogar jetzt".

Ich verschränkte meine Arme. "Ja, weil du auf die super Idee kamst, mich durch den Wald zu jagen!"

"Du hast uns versucht umzubringen!", sagte er erschöpft, aber trotzdem böse.

"Ja, hab ich und jetzt?!" Er rollte genervt mit den Augen. "Du hattest gerade die Chance, die ganze Zeit mit mir zu diskutieren, hast es aber nicht getan. Jetzt sind wir zuhause und du fängst ernsthaft an zu nerven?"

Er öffnete die Haustür und lief rein. Wieso sah er mich immer nur als sein Objekt an? Ich war ein Mensch und hatte verdammt noch mal Gefühle! "Ich nerve dich? Ja? Dann lass mich gehen! Dann kann ich damit aufhören!"

Meine Sicht verschwamm kurz und ich musste sie los lassen. Hoch würde ich nicht mehr kommen. Angestrengt knallte ich an die Wand und rutschte langsam runter. 'Scheisse', dachte ich. 'Zum unpassendsten Moment!' Angestrengt schaute ich auf den Metallsplitter, der tief unter meinem Schlüsselbein steckte. Jetzt war ich schwach und schutzlos.

Sie verschränkte ihre Arme und schaute mich wütend an. "Was machst du da?!"

Ich lachte angestrengt. Sie wollte immer noch streiten. "Es sieht nicht gut für mich aus, Honey..."

"Aber, du hast doch gesagt das es nicht so schlimm ist?", fragte sie verwirrt.

Ich atmete langsam aus. "Das war gelogen, Chloe. Manchmal bist du echt naiv".

Sie starrte mich lange an, sagte jedoch nichts. Ich wusste genau was ihr durch den Kopf ging. "So schnell kann sich das Blatt wenden, nicht wahr?" Ich grinste und hielt mir die Wunde. "Jetzt wird es spannend, was machst du, Honey? Bringst du mich um, oder holst du die Polizei und sperrst mich lebenslang in den Knast? Willst du Rache oder Vergeltung?"

"Hör auf James, ich will nicht...", sagte sie verwirrt und versuchte nachzudenken.

Ich ließ meinen Kopf zurück fallen. Allein schon ihn oben zuhalten, strengte mich zu sehr an. "Du kannst alles mit mir machen, was du willst... Ich bin schwach, zu nichts mehr fähig, nicht einmal Erik ist hier! Du hast freie Bahn, niemand wird dich jemals Verdächtigen. Du kannst ganz normal weiterleben".

Sie legte ihre Händen an den Kopf. "Bitte hör auf zu reden! Und lass mich nachdenken!"

Ich lachte leise, doch das wurde kurz darauf ein Husten. Sie war unsicher, aber wenn sie wirklich meinen Tod wollte, sollte es auch so sein. Ich musste wissen was sie wollte, zwar würde ich es auf einer ungewöhnlichen Art und weise herausfinden, wo ich nur eine fünfzig prozentige Lebenschance hatte, aber das war es mir wert. "In der Schublade hinter dir, ist ein Messer. Nimm es und komm her", sagte ich und schloss kurz, vor Erschöpfung,!die Augen. Sie kam mit dem Messer zurück und kniete sich mit schmerzverzerrtem Gesicht vor mich. "W-Was soll ich damit? Soll ich dir das Metallstück rausholen?"

'Stell dich nicht so dumm', dachte ich und grinste breit. "Weißt m du noch wie es sich angefühlt hat jemanden zu töten? Dein Herz schlägt schneller, deine Finger kribbeln, du siehst wie das leuchten in ihren Augen verschwindet... Für einen Moment kannst du Gott spielen, entscheiden über Leben und Tod, machen was du willst! Wenn man einmal Blut leckt, kann man bekanntlich nicht mehr damit aufhören, weißt du noch, Schatz? Den solltest du dir merken, der ist echt gut...", flüsterte ich letzteres. Ich nahm ihre Hand mit dem Messer und setzte es an meiner Brust an. Sie schaute mich erschrocken an. "Das ist unsere Natur, liebe Chloe! Wir haben uns schon immer gegenseitig getötet. Nur heute ist es in unser Gesellschaft nicht mehr akzeptabel! Aber jetzt hast du die Chance, alles zu beenden. Du kannst mir alles zurückzahlen!" Ich reizte sie weiter. "Das hast du dir doch schon tausendmal vorgestellt, wie du mich langsam tötest. Also tu es auch!"

"W-Wieso sagst du so etwas?! Du weißt doch gar nichts über mich!", sagte sie wütend.

Ja, Wut! "Ich weiß genug über dich um zu wissen, was du jetzt tust". Ich grinste. "Los, Chloe! Ich werde weiter foltern und töten! Das weißt du! Bring mich endlich... Um..." Mir wurde schwarz vor Augen und ich verlor das Bewusstsein...

W-B Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt