Vor ihr schwamm ein majestätischer Schwan, mit einem Schnabel so tiefrot wie der Himmel bei einem Sonnenuntergang an den wolkenlosesten Tagen und Augen so schwarz, als trugen sie den Sternenhimmel in sich. Seine Augen wurden untermalt von einem schwarzen Höcker der mit dem Schnabel darunter wirkte wie der Einbruch der Nacht.

Sein Federkleid leuchtete so rein, dass die Wellen die sein Körper auf dem Wasser erzeugte, ebenfalls hell erleuchtet waren, bis sie sich wieder in Dunkelheit verloren.

"Mh, du scheinst überrascht." stellte die Stimme—ein er—erheitert fest.

"A-A-Ich—" Kohana blinzelte. Rieb sich die Augen. Blinzelte erneut.

Doch das Bild verschwand nicht, und der Schwan schien nur noch amüsierter.

"Es ist in Ordnung Kleines." bestand er, seine Stimme so weich wie Seide. Eine Träne tropfte aus seinen unendlich scheinenden Augen auf die Oberfläche des Sees; und Kohanas Herz krampfte sich bei dem Anblick in Horror zusammen, als wäre sein Leid ihr eigenes. Ein Stein nach dem nächsten sammelte sich ihrem Bauch, ein erstickter Laut ihre Kehle verschließend.

Wieso reagierte sie so sehr auf den Schwan? Teilten sie eine Verbindung? Sollte sie ihn kennen?

Ihre Fragen blieben unbeantwortet, als plötzlich Wellen die Wasseroberfläche bedeckten und jegliches Spiegelbild zerrissen. Doch sie sah dennoch wie sich etwas in der Wasserreflexion des Schwanes veränderte. Sein Bild zog sich länger, als würde er endlos in die Tiefen des Sees hineinreichen, und dann, als hätte sie nichts mehr als geblinzelt, stand vor ihr Anstelle des Schwanes ein hochgewachsener Mann—seine Reflexion im nun glasklaren Teich die des majestätischen Tieres.

Es ließ nur eine Erklärung offen. Und Kohana wusste es, doch es war so plötzlich geschehen, dass sie schlichtweg nicht anders konnte, als ihn mit offenem Mund anzustarren.

Der Mann war groß, größer als jede Person, die sie in Konoha jemals gesehen hatte. Aber es wirkte nicht seltsam, eher als würde es seine majestätische Aura nur unterstreichen.

Sein Haar war lang, reichte ihm ohne Probleme bis zur Hüfte, die in einen weißen Kimono gehüllt war

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Sein Haar war lang, reichte ihm ohne Probleme bis zur Hüfte, die in einen weißen Kimono gehüllt war. Unter dem Kimono lugte ein schwarzes Unterkleid heraus, sein Kragen mit den mysteriösesten Mustern verziert. Doch all das verblasste vor seinen Augen.

Augen so dunkel...so...dunkel...

"Mah, ich dachte wenn du eine vertraute Figur siehst würdest du dich beruhigen, aber es scheint, als würde meine menschliche Form dir noch mehr Probleme bereiten." stellte der Mann lachend fest und ließ sich ohne Zurückhaltung in das endlose Lilienfeld fallen. Mit Beinen unter sich im Schneidersitz verschränkt, stützte er einen seiner Ellenbogen auf seinem Knie ab und lehnte sein Kinn auf seine Handfläche.

Selbst im Sitzen war Kohana nur einige Zentimeter größer als er, doch jetzt, wo er nicht mehr über sie ragte wie ein wütender—wenn auch recht zahm erscheinender—Gott, fiel ihr das Atmen ein wenig leichter. Und die Tränen versiegten.

Eyes of Death [Naruto Fanfiktion]Where stories live. Discover now