Kapitel 11

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"Bericht."

Eine tiefe Stimme hallte durch den grauen, leblosen Raum. Man konnte kaum etwas erkennen, das flackernde Licht tauchte die Umgebung in eine unheimliche Atmosphäre, und ließ ab und zu die Silhouette eines in schwarz gekleideten Mannes aufleuchten. Nur ein breiter Tisch, einige karge Schränke und ein Stuhl umringten die Figur und die schattige Person die vor dem Mann kniete.

"Wir waren nicht in der Lage nahe genug an das Zielobjekt heranzukommen, Meister." Erklärte die Person emotionslos, der Blick geübt auf den Boden gerichtet. Die Augen des Mannes verengten sich. "Was willst du damit sagen, von mir zur Perfektion ausgebildete Shinobi sind nicht dazu in der Lage sich an eine kaum 2 Jahre alte Göre zu schleichen?" Seine Stimme war ruhig, doch nur ein Narr hätte den spitzen Unterton in seinen Worten überhört.

"Das Zielobjekt scheint sich darüber bewusst zu sein, dass es verfolgt wird, Meister. Und sie ist konstant umringt von Shinobi des Dorfes." Rechtfertigte er sich. Ein genervtes Seufzen entkam dem Mann. Wozu hatte er all diese Kinder aus ihrem Leben gerissen und sie nach seinem Willen gebeugt und gebrochen, wenn sie nun doch zu nichts zu gebrauchen waren? Sie war ein Kind, in Himmelherrgotts Namen. Ein kluges Kind, das gestand er ihr zu, aber dennoch nur ein Kind. Ein Kind, dass schon vor eineinhalb Jahren hätte vernichtet werden sollen. Das Knirschen seiner Zähne klang durch den Raum, als sein angespannter Kiefer aus seinem Gesicht in der kargen Beleuchtung hervorstach. Und doch war sie nun hier und er konnte nicht erahnen ob sie die tödliche Macht ihres Clans vererbt hatte oder nicht. Wenn ja, dann stellte sie eine noch größere Gefahr dar, als er es vorhergesagt hatte. Doch solange er keine Informationen beschaffen konnte, waren alle Vermutungen nur reinste Zeitvergeudung.

"Woher weiß sie, dass ihr sie verfolgt? Ich verlange eine gute Erklärung, oder ich werde dich von dieser Mission abziehen und zurück in die Ausbildung schicken. Es scheint, als würden meine Einheiten nachlassen." Sagte er schließlich, diesmal sein Ärger deutlich präsent. Die Aura um die beiden Personen wurde augenblicklich dunkel, schwer. Material für die Albträume eines jeden, der nicht an die Persönlichkeit und Macht des 'Meisters' gewohnt waren. Doch seine Shinobi wurden dazu ausgebildet keine Emotionen mehr zu zeigen. Keine Emotionen mehr zu besitzen. Ihr einziger Zweck war zu dienen, sie waren nichts weiter als Werkzeuge in der Hand derjenigen die die Zügel der Welt in ihrer Hand hielten.

"Bei allem Respekt, Sir, ich fürchte auch die mir überlegenen Einheiten werden ihnen keine besseren Ergebnisse liefern können. Sobald wir Bezug genommen haben in versteckten Positionen, selbst wenn wir unser Chakra perfekt verdecken, wirft sie nach mindestens 10 Sekunden einen Blick in unsere Richtung. Zu jedem von uns. Ihre Begleiter bemerken es nicht, doch sie weiß wo wir uns befinden. Immer. Einer unserer Shinobi hat ihr Chakra-System überprüft, wir dachten sie würde uns durch Chakrawellen aufspüren, doch es scheint der Fall zu sein, dass ihr Chakra-System noch nicht einmal angerührt wurde. Das einzige was wir mit Sicherheit sagen können ist, dass sie eine erhöhte Chakrakapazität aufweist." Als seine letzten Worte verklangen, legte sich erneut eine angespannte Stille über den kahlen Raum. Der kalkulierende Blick des Mannes schweifte einige Minuten durch das Zimmer, ehe er auf seinem Fußsoldaten landete.

"Ihr bleibt an ihr dran, nutzt alle Mittel die ihr habt um mir diese Informationen zu beschaffen. Und diesmal will ich Erfolge sehen, wenn nicht..." Die Person nickte. "Du bist entlassen."

"Sehr wohl, Meister." Und mit diesen Worten verschwand er ins Nichts. Zurück blieb nur der Mann, eine wütende Spannung um ihn schwebend. "Diese Göre." Zischte er zwischen zusammengepressten Lippen hervor und schlug auf seinen Tisch.

"Wenn sie sich meinen Plänen in den Weg stellt, gnade ihr Gott."

...

Zwei auf dem Dach neben ihnen, einer auf dem Haus gegenüber und einer verkleidet als Zivilperson im Restaurant, hinterste linke Ecke, Hörreichweite. Ihre Augen verengten sich. Sie spürte die Furcht erneut in ihr aufkochen, doch dann blickte sie sich um. Sie war umringt von Genin und Kakashi. Ihr würde nichts geschehen. Auch wenn sie selbst nicht verleugnen konnte, dass intensiveres Training wohl bald unabdinglich werden würde. Zuerst hatten nur drei Personen sie verfolgt, nun waren es schon vier.

Eyes of Death [Naruto Fanfiktion]Where stories live. Discover now