01 𝐩𝐚𝐫𝐢𝐬, 𝐟𝐫𝐚𝐧𝐜𝐞

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*lol sie fährt wie eine Verrückte*

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*lol sie fährt wie eine Verrückte*





»Nie wieder fahre ich mit dir auf einem Roller durch Paris! Der Verkehr ist der Horror und du die schlechteste Beifahrerin, die ich je hatte!«, ließ Aaliyah all ihren Frust heraus und nahm ihren Helm von ihrem Kopf, um mich hinterher mit bösen Blicken strafen zu können. »Das nächste Mal fährst du.«, betonte sie und zeigte mit dem Finger auf mich, was ich nur mit einem Lachen kommentierte. »Das ist wirklich mein Ernst.«

»Ist mir klar.«, nickte ich mit dem Kopf und versuchte nun das Lachen für mich zu behalten, während ich den großen Helm unter meinem Arm einklemmte und mir mit der anderen Hand durch die Haare fuhr. »Aber wenn ich in Deutschland noch nicht einmal Roller fahre, warum dann hier? Ich will mich nicht umbringen!«, konterte ich und sah ihr nicht direkt ins Gesicht, um das Lachen weiterhin zu verhindern.

So standen nun zwei Mädchen mitten im Dunkeln auf einem Pariser Parkplatz und diskutierten auf einer Deutsch, wer von uns beiden nachher nach Hause fahren würde. Und obwohl sie uns schon beinah umgebracht hatte, unabsichtlich über rot fuhr und vielleicht sogar noch über eine tote Taube fuhr, fand ich sie als Fahrerin optional. Die Diskussion ließen wir nach fünf Minuten offen und liefen in das Restaurant, in dem schon unsere Familien auf uns warteten. Das Restaurant schaute schon aus, als hätte es einen hohen Rang hier in der Gegend, was sich anhand der Kleidung der eintreffenden Gäste bestätigte.

»Es hat uns niemand erzählt, dass der Laden hier eine Kleiderordnung hat.«, murmelte Aaliyah und sah an sich herunter. Das Outfit mit dem schwarzen Kleid, schwarzen Strumpfhosen und dem weißen Hemd sah an ihr wirklich unglaublich. Ihre Haare, die sie sich von unserer experimentellen Cousine Zoë zu Box Braids flechten ließ, machten mit dem goldenen Schmuck um ihren Hals wirklich alles aus. Die Plateau Stiefel und die
North Face Pufferjacke passten vielleicht nicht in ihre Kleiderordnung, dennoch vervollständigte es ihren Look. »Meinst du, die lassen uns so in das Restaurant?«, stellte sie die Frage und sah nun am mir herunter.

Statt einem Kleid trug ich eine Shorts aus Kunstleder, ein weißes Shirt mit kurzen Ärmeln und ebenfalls eine Pufferjacke. In der Jahreszeit vielleicht nicht die beste Idee, dennoch reichten sie für die kühlen Temperaturen aus. Ebenso wie Aaliyah, hatte ich Plateau Stiefel an und ließ mein Outfit mit sehr viel Schmuck an meinen Fingern, Ohren und Hals elegant wirken. Um meinem Hals und meinen Fingern zierte der Schmuck, den Mason mir zum letzten Geburtstag geschenkt hatte und neuerdings auch eine Kette mit seinem Namen, die er mir an unserem letzten Abend in Korfu beim Abendessen schenkte – Hauptsächlich bestand mein Schmuck nur noch aus seinen Geschenken, was mich schon schlecht fühlen ließ.

»Unsere Schuhe schießen es wahrscheinlich übers Ziel hinaus.«, zuckte ich mit meinen Schultern und drehte mich zum Eingang. »Wenn sie uns nicht ins Restaurant lassen, fahren wir halt nach McDonalds.«, überlegte ich mir auch schon einen Plan B und gab ihr ein Zeichen, dass wir nun langsam ins Restaurant laufen sollten.

»Hallöchen!«, rief Aaliyah glücklich in die Richtung, in der unsere Familie am Tisch saßen und uns mit ungeduldigen Blicken erwarteten. »Es tut uns unglaublich leid, aber der Verkehr hier ist wirklich grauenhaft!«, entschuldigte sie sich für uns bei allen und drückte ihre Lippen auf die Wangen meiner Eltern, unseren Tanten und Onkeln. Auch ich tat es ihr nach, ließ dabei meine Eltern aus und ließ mich anschließend neben Antoine auf den Stuhl fallen. 

»Ebenfalls ist Aaliyah eine sehr schlechte Fahrerin.«, neckte ich sie vor allen Anwesenden und schenkte ihr ein freches Grinsen, dass sie mit einem kurzen Blick zu mir erwiderte. »Was haben wir verpasst?«, warf ich die Frage in die Runde.

»Tonton Rafaël hat uns gerade erzählt, wie er damals mit jemandem befreundet war, dessen Sohn heute zu den berühmtesten Menschen auf der Welt gehört.«, beantwortete Noah, der Bruder von Aaliyah, meine Frage und schenkte unserem Onkel einen ungläubigen Blick. »Und diesen hat er heute eingeladen. Aber sein Freund und seine Familie lassen sich sehr viel Zeit. Wo bleiben sie denn, Tonton Rafaël?«, fragte er ihn und ließ sich seine Skepsis in seiner Stimme anmerken.

Noah war nicht der Einzige, der der Geschichte keinen Glauben schenkte. Auch mein Bruder Antoine, Zöe und ihre Schwester Anaïs glaubten ihm nicht, während sich auf den Gesichtern der Gläubigen - sprich meine Eltern, Aaliyah's und den Söhnen unseres Onkels - ein Grinsen bemerkbar wurde. Die Geschichte hörte sich im ersten Moment tatsächlich ungläubig an, weshalb ich ihr keinen Glauben schenkte. Erst als ich meinen Onkel die Geschichte erzählen hörte, glaubte ich der Sache. Aaliyah hingegen stellte sich auf die Seite ihres Bruders und belegte ihre Entscheidung mit der Frage: »Wo bleibt er denn, wenn er echt ist?«

»Die Frage, die du dir stellen solltest ist, warum sollten sie alle lügen? Warum sind hier noch ein paar freie Stühle?«, entgegnete ich und gab ihr einen Grund, warum die Geschichte wahr sein konnte.

Und tatsächlich ließen uns die Erwachsenen am Tisch untereinander diskutieren bis sich ein Mann plötzlich an unseren Tisch stellte und sich für die Verspätung entschuldigte. Anhand Antoine und Noah's Reaktion erkannte ich, dass sie den Mann erkannten. Aber ein Licht bei den Anderen und mir ging erst auf, als wir ihn sahen. Wie hoch war die Wahrscheinlichkeit, ihm einmal über den Weg zu laufen und gleichzeitig zu erfahren, dass meine Mutter und ihre Geschwister seinen Vater aus alten Zeiten kannte?

Nicht sehr hoch, oder?

»Mais, c'est Kylian Mbappé!«, hörte ich Antoine neben mir Zischen und ich bekam das Gefühl nicht los, dass er bald das Bewusstsein verlieren würde. Ich wusste, dass Antoine Cristiano Ronaldo und Sergio Ramos idolisierte, aber Kylian Mbappé? »Kannst du mich bitte zwick– Au!«, rief er laut auf, als ich ihm in die Seite zwickte und ihm seine Bitte erfüllte. »Was sollte das?«

»Du wolltest, dass ich dich zwicke!«, redete ich mich heraus und lächelte nur. So wie wir es immer aus Respekt gegenüber anderen Leuten taten, standen wir auf und begrüßten sie auf die typische französische Art – Küsschen links, Küsschen rechts. Während Kylian kurz Antoine's Hand hielt, schien er sich kein Millimeter mehr zu rühren. Erst als wir wieder saßen und er auf die Frage »Ça va?« keine Antwort gab, stupste ich ihn mit dem Ellenbogen an. »Er spricht mit dir!«, zischte ich ihm zu und lehnte mich ein Stück nach hinten, damit er ihn besser angucken konnte. »Er ist nur ein bisschen in Schock.«, lachte ich leicht und versuchte somit meine eigene Nervosität zu verstecken.

»Oh.«, lachte er nur neben mir und widmete sich den Anderen, die seine Erscheinung ebenfalls nicht glauben konnten. Auch seine Brüder waren dabei und schienen sich insgeheim lustig über uns zu machen, was ich ebenfalls getan hätte.

darling ❤️;
du bist jetzt wahrscheinlich überall, aber
nur nicht an deinem Handy. ABER du
glaubst mir nicht, wer gerade neben mir
sitzt !!!!

𝐘𝐎𝐔𝐍𝐆 & 𝐅𝐀𝐌𝐎𝐔𝐒 ▸ 𝑚.𝑚𝑜𝑢𝑛𝑡 Where stories live. Discover now