|K A P I T E L E I N S|

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E N D L I C H   erklang die Schulglocke

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E N D L I C H   erklang die Schulglocke. Ich hatte den ganzen Tag sehnsüchtig auf dieses Geräusch gewartet. Es war viel zu warm. So konnte kein Mensch sich auf den Unterricht konzentrieren. Die meisten Schüler hingen schwitzend auf ihren Stühlen und warteten, bis diese Qual endlich ein Ende nahm. Ich verständlicherweise auch. Als wäre die Wärme nicht schon so schlimm genug, hatte ich heute Morgen auch noch das schwarze Träger-Top und nicht das weiße angezogen, so war es natürlich noch heißer. Schrecklich.

Thea packte hektisch ihr Zeug zusammen. Meine beste Freundin. Sie hieß eigentlich Dorothea, was aber selbst mir manchmal entfiel. Selbst die meisten Lehrer nannten sie Thea. Wenn einer sie doch mal Dorothea nannte, fiel mir erst wieder ein, dass Thea nicht ihr richtiger Name war.

»Wow ganz langsam.« Normal war ich diejenigen, die zuerst fertig war, mit einpacken. Gelegentlich fing ich auch schon zehn Minuten vor dem Klingeln an, mit dem einpacken. Dann musste ich meistens trotzdem noch zehn Minuten auf meine blonde, nervige Freundin warten. Aber heute stand sie schon mit gepacktem Rucksack vor mir, während ich gerade mal meine Stifte zusammensammelte.

»Mach schon, sonst verpass ich Loris.«
Ich verdrehte die Augen. Als hätte sie den heute nicht schon lange genug gesehen. Außerdem ging der doch auch zum Spiel. Da sahen sie sich ja spätestens im Bus wieder. Aber ich konnte dazu ja gar nichts sagen, ich hatte ja absolut keine Ahnung, wie es war verliebt zu sein. Dafür, dass sie die beiden seit Thea und meinem letzten Middleschool Jahr - Loris erstem Highschool Jahr- zusammen waren, war diese Verliebtheit echt noch groß.

Ich zog den Reißverschluss meines Rucksacks zu und stand auf. »Na dann mal los. Nicht, dass du dich nicht von deinem Schatz verabschieden kannst.«
Thea verdrehte daraufhin nur die Augen und bahnte sich einen Weg durch die anderen Schüler. Diese packten in aller Ruhe ihr Zeug zusammen und unterhielten sich. Das Fußballspiel Inter Miami gegen die NYC Red Bulls war natürlich großes Gesprächsthema. Die meisten Fußball Mannschaften in Melbourne gingen zusammen mit dem Vereinsbus. Auch andere Vereine waren in großer Zahl an Karten für das Spiel und Hotelzimmer gekommen. Die Leute, die dann noch keine Möglichkeit hatten, gingen eben mit der Familie. Wahrscheinlich würden also mindestens 90 % der Schüler, allein von der Melbourne High, beim Spiel sein. Ich war momentan in keinem Verein. Die Cheerleading Mannschaft fuhr im Vereinsbus der Jungen-Fußball-Mannschaft mit. Ich hatte vor knapp 3 Monaten nach fast 6 Jahren mit Cheerleading aufgehört. Wegen Rückenbeschwerden. Langsam wurden die zwar wieder weniger, aber Motivation wieder anzufangen hatte ich nicht wirklich. Ich hatte mir stattdessen überlegt, mit Fußball oder Basketball anzufangen. Fußball hatte ich schon mal gespielt. Zwar nur ein halbes Jahr, als ich sechs oder sieben war, aber immerhin. Nur hatte ich niemand, der es mit mir machen wollte. Thea war zu beschäftigt - als Cheerleaderin - Loris anzufeuern und alle anderen meiner Freundinnen spielten entweder Volleyball oder waren ebenfalls Cheerleaderinnen. Zum allein irgendeinem Verein beitreten war ich sozial zu dumm. Und außerdem hatte ich keine Ahnung wo es hier Mädchen Fußball oder Basketball Vereine gab, welche infrage kommen würden. Tja also lag ich im Moment jeden Nachmittag faul auf dem Sofa herum, während andere in meinem Alter, irgendeine Sportart trainierten. Oder sich zumindest mit Freunden trafen. Aber das konnte ich ja auch nicht, weil die alle mit ihren Hobbys beschäftigt waren. Aber wenn es mal ganz gut lief, ging ich sogar mal allein schwimmen oder Joggen.

Mein Idiot | 𝔇𝔯𝔢𝔞𝔪𝔰 Where stories live. Discover now