Zwiespalt

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Die nächsten Tage kamen und gingen, so normal wie meine Tage lange nicht mehr waren. Am Abend von Tag drei begann ich, mir Sorgen zu machen. Stefan und Damon kamen nach Mitternacht nach Hause und verließen das Haus schon vor Sonnenaufgang, ich war nicht dumm, sie gingen mir aus dem Weg. Sowohl Bonnie als auch Caroline hatten sich ebenfalls nicht gemeldet, Elena hatte mir nur eine Naricht geschrieben, als sie mit Stefan wieder zurück in Mystic Falls angekommen war. Zählte ich also Eins und Eins zusammen wurde mir klar, dass sie allesamt etwas vor mir zu verbergen hatte, schließlich schienen alle außer mir selbst eingeweiht zu sein. Mir reichte es, ich hatte mir das Ganze jetzt über drei Tage angesehen, dass musste reichen. Ich tippte eine Naricht in mein Handy, während ich die Treppen von meinem Zimmer hinunter in den Eingangsbereich hinunter lief, gesendet wurde sie an die beiden Brüder:

In 15 Minuten zu Hause

- K

Mehr hielt ich nicht für notwendig, sie würden ganz genau wissen was ich wollte! Ich lehnte mich gegen eins der Bücherregale und schloss kurz meine Augen. Es waren nicht nur meine Freunde, die mich in den letzten Tagen ignoriert hatten, auch von Elijah hatte ich seit dem Abend, an dem er Damon gerettet hatte, nichts mehr gehört. Keine Naricht, kein Anruf...etwas sagte mir, dass dies nicht seine Art war, obwohl ich ihn kaum kannte war ich mir sicher, dass etwas nicht stimmte, er würde mich nicht so hängen lassen.

Es klopfte an der Tür, sie wurde aufgestoßen und vor mir standen Stefan und Damon. „Lasst uns sofort zum Punkt kommen!", bestimmte ich, sonst würden sie mit Sicherheit einen Weg finden, sich aus allem heraus zu winden. „Kaya, wir..." „Stopp!", unterbrach ich Stefan harsch, „Eure Entschuldigungen und Ausreden könnt ihr euch sparen! Was geht hier vor?" Gerade heraus, so würde ich sofort erkennen können, ob sie logen oder die Wahrheit sagten. Die Beiden tauschten Blicke aus, Damon nickte leicht. „Versprich uns, nicht aus zu rasten..." Das war ein toller Anfang, wenn sie mich darum schon bitten mussten war klar, dass es mich definitiv nicht erfreuen würde. Ich zuckte nur mit den Schultern und verschränkte die Arme vor der Brust. „Vor drei Tagen hatten Damon und ich eine Idee", begann Stefan, „Die Idee war...Elijah umzubringen..." Innerlich begann ich gleichzeitig zu lachen und zu weinen. Mein Bedürfnis danach, die beiden an zu schreien wuchs mit jedem Moment, aber ich riss mich zusammen, ich würde sie ausreden lassen! „Wir erfuhren über ein magisches Messer welches, getunkt in die Asche eines besonderen Baumes, einen Original töten könnte. Ein paar Komplikationen später konnten wir Elijah erfolgreich erdolchen und jetzt ist er für den Moment außer Gefecht gesetzt", fuhr Stefan ruhig fort. „Elijah ist aber nicht wirklich tot, er befindet sich in einer Art Schlafzustand. Solange das Messer in seiner Brust stecken bleibt, kann er nicht aufwachen, zieht man es heraus ist er nur für wenige Minuten außer Gefecht gesetzt und danach mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auf dem Weg, dich umzubringen", beendete Damon die Geschichte. Ich brauchte einige Momente zu verstehen, was die beiden mir da gerade erzählt hatten, bevor ich meine Worte wieder fand. „Ihr wollt mir erzählen, dass ihr Elijah vor DREI TAGEN erdolcht habt und ich JETZT davon erfahre?!" „Wir wussten, dass du so reagieren würdest! Was auch immer das zwischen dir und ihm ist, es hätte uns nur im Weg gestanden und wir..." „Nein, Damon! Er hat dir verdammt nochmal dein Leben gerettet. Er hat euer beider Leben gerettet! Ohne ihn würdet ihr beide jetzt gerade nicht vor mir stehen! Wir hatten einen Deal: wir kommen ihm nicht in die Quere und er beschützt uns...diesen Deal habt ihr gebrochen, als ihr ihm ein Messer durch die Brust gestoßen habt! Herzlichen Glückwunsch, ihr habt unsere EINZIGE Chance auf Sicherheit vernichtet!" Beide Brüder sahen mir in die Augen und ich konnte das schlechte Gewissen sehen, dass in ihnen hoch kroch, weil sie mich angelogen hatten. „Es tut uns leid, aber wir hatten keine andere Wahl, wusstest du, dass er von Anfang an geplant hatte, Elena zu töten?" Ich hatte mich schon darauf vorbereitet, die beiden weiter an zu schreien, da stockte ich bei Damons Worten. „Es tut uns leid, wir wissen, dass du ihn magst, aber wir konnten Elenas Leben nicht riskieren!" Ich nickte, eine einsame Träne rollte mir die Wange hinunter. „Also kämpfen wir jetzt alle für uns selbst, nehmen keine Rücksicht mehr auf die Anderen? Elena wusste von dem Deal und sie hat ihm trotzdem zugestimmt, genau wie ihr beide auch!" „Dir geht es doch aber nicht nur darum, du magst ihn!", erhob Damon die Stimme und sah mich vorwurfsvoll an. „Ja, Damon, ich mag ihn. Was willst du, dass ich sage? Aber das war nicht meine Intention, als ich dem Deal zugestimmt habe. Ich wollte euch sicher wissen, in guten Händen, auch wenn das heißt, dass wir einem Original trauen müssen." Ich strich mir die Tränen vom Gesicht. „Vielleicht sprecht ihr das nächste Mal einfach mit mir, bevor ihr auf neue dumme Ideen kommt!"

An Epic LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt