Kapitel 10

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• Kapitel X •


   Nachdem deine Erklärung geendet hatte, sahen dich Caitlyn und Vi mit großen Augen an. Eigentlich hätte Caitlyn dir das nicht geglaubt, nur wusste sie, dass du nicht gut genug lügen konntest, um das mit grader Miene rüberzubringen.

   Sie holte tief Luft, um etwas zu sagen, kam aber nicht weit, da in diesem Moment Jinx zu euch hoch auf den Laufsteg huschte, sich von dir verabschiedete, sich an deiner Schulter festhielt, und dir noch etwas ins Ohr flüsterte:

   ,,Morgen kommste wieder, oke?"

   Du bejahtest, leicht errötend, da Caitlyn und Vi zusehen konnten.

   Eigentlich hattest du erwartet, dass Jinx wie üblich abzischen würde, jedoch war sie mit deiner Antwort noch nicht zufrieden.

   ,,Versprich es.", säuselte sie in dein Ohr.

   Du versprachst es, woraufhin du einen vergnügten Laut von Jinx hörtest, und merktest, wie sie, sich auf deine Schulter stützend, aufstand.

   Bevor sie sich aber endgültig zum Gehen wandte, spürtest du noch kurz, wie sich ihre Lippen für einen Moment auf deinen Hals drückten.

   Das Gefühl war himmlisch.

   Wie sie wegging merktest du garnicht mehr, da du nur noch eine zusammengefaltete Tomate warst, die, den verdutzten Blicken von Caitlyn und Vi ausgesetzt, fast eine Herzattacke bekam.

   ,,Du wirst mir noch viel mehr zu erklären haben, wenn wir dich wieder nach Piltover gebracht haben.", stellte Caitlyn fest.

   Als du dein Redevermögen wiedererlangt hattest, wiest du sie darauf hin, dass die Vollstrecker an der Brücke, wie du ihr eben eigentlich schon erzählt hattest, versucht hatten, dich festzunehmen, oder wer weiß was mit dir zu tun.

   Das eben geschehene versuchtest du so gut wie möglich zu zu ignorieren, bis du Zeit hättest, ordentlich darüber nachzudenken.

   ,,Ach so die Vollstrecker.", erinnerte sich Caitlyn unbeeindruckt, ,,Wenn alles so war wie in deiner Erzählung, und du wirklich nichts schlimmes gemacht hast, außer etwas mit einer Terro-" sie unterbrach sich, sah kurz in Vis Richtung, dachte nach, und sprach langsamer weiter ,,jungen Dame aus Zhaun rumzulaufen, dann kriegen wir dich wieder nach Hause. Ich denke, dass ich meine Mutter dazu überreden kann, du bist ja  a n  s i c h  ein Vorzeigeexemplar an bravem Bürger." Letzteres sagte sie mit einem Unterton, den du nicht deuten konntest.

   Natürlich überflutetest du sie sofort mit Bedankungen aller Art, denn nach diesem Tag war der Gedanke, wieder in deine Wohnung mit neu reparierten Schloss zu kommen, wie eine Einladung ins Paradies.

   Auch, wenn es nur bis morgen war.
   Morgen war auch garnicht mehr so lange entfernt, wie du feststelltest, es war schon ziemlich dunkel.

   Noch durftest du allerdings nicht den Heimweg antreten, erst musste Caitlyn zurück nach Piltover, um zu ihrer Mutter zu gehen, und dort dafür sorgen, dass diese dafür sorgte, dass die dafür zuständige Behörde dafür sorgte, dass du nicht mehr auf der Verhandungsiste der Vollstrecker standest.

   Langsam schwand deine Hoffnung auf dein weiches Bett.

   Aber wenn alles noch diese Nacht von statten ging, würdest du trotzdem rübergehen, allein, um dich bei Caitlyns Mutter zu bedanken, und vielleicht eine Stunde schlafen zu können.

   Wenn es überhaupt klappte.

   Fürs erste saßt du hier erstmal mit einer, wie du es aufgefasst hattest, rosahaarigen Schlägerin fest, während du auf Caitlyn wartetest. Perfekt, was wünschte man sich mehr?

   Zuersteinmal sah es jedenfalls danach aus, als ob hier eine unangenehme Stille entstehen würde, aber man wusste ja nie, vielleicht würdet ihr euch ja blendend unterhalten?

   Gut vier Stunden und etwa dreißig Sitzpositionen später stelltest du fest, dass du mit deiner ersten Vermutung richtig gelegen hattest.

   Wenigstens war Caitlyns Mission geglückt, sodass sie dich, diesmal ohne große Kontrollen, über die Brücke zurück nach Piltover bringen konnte.

   Das Gespräch mit Caitlyns Mutter verlief ganz gut, bis zu einem Satz, den sie eher beiläufig sagte: ,,Natürlich müssen, damit Sie auch weiterhin nicht ins Visier der Vollstrecker geraten, weitere solcher… Besuche ausbleiben."

   Bis zum Ende des Gespräches warst du wie benebelt.

   Auch als du dich nocheinmal bei Caitlyn bedanktest, und den Heimweg antratst, wusstest du nicht, wie du dich fühlen solltest.

   Es war wahrscheinlich das beste, sagtest du dir auf dem Heimweg.

   Das alles war doch sowieso zu gefährlich. Du hattest eben ein paar vorübergehende Gefühle für Jinx, das standest du dir ein, aber das war sicher nur etwas oberflächliches.

   Du kanntest sie ja nicht einmal richtig. Es war wahrscheinlich nur ihr Aussehen und die aufbrausende Art, die dich eben irgendwie ansprach.

   Aber die ganzen Schwierigkeiten war das dir nicht wert. Du durftest nicht vergessen, dass sie hochgefährlich war, wenn du Pech hattest würde sie dich einfach umlegen.

   Nein, das war dir alles zu heikel.

   Du entschiedst, das alles einfach zu vergessen.

   Das konntest du nicht.

   Deine Tür funktionierte wieder. Fast hattest du gehofft, dass sie wieder aufgeschossen gewesen wäre, und Jinx drinnen warten würde.

   Auch der Fleck auf deinem Gemälde erinnerte dich an ihren Brief.

   Das, was dir aber am meisten zu schaffen machte, war dein Versprechen.

   Du hattest versprochen, morgen, mittlerweile wahrscheinlich schon heute, zu ihr nach Zhaun zu kommen, und du brachst keine Versprechen.

   Doch ein Ratsmitglied persönlich hatte dir verboten, nach Zhaun zu gehen.

   War ein Gesetz aus Piltover wirklich wichtiger als ein Versprechen?

   Ja, das war es.

< • ◇ • >

   Wahrlich wahrlich, Gesetze und Regeln sind etwas schönes, nicht? :D

   Anyways ich klnnte zufriedener sein, aber es ist ein Kapitel also freut euch 👁👄👁

   Habt noch einen schönen Tag :))
-Seetang

Arbeitstitel - Jinx x readerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt