Arbeitstitel - Jinx x reader

Kapitel 5

• Kapitel V •

   Der Barkeeper sah verwirrt zwischen Jinx und dir hin und her. Er schien den Gedanken, dass Jinx die Person war, mit der sich ein nicht-alkoholischer Bürger aus Piltover, der nichts böses vorhatte, treffen wollte, für unmöglich zu halten.

   Seine letzten Zweifel wurden jedoch von dir beseitigt, indem du Jinx auch begrüßtest, und ihr ein mehr oder weniger zuversichtliches Lächeln, das deine Sorge jedoch nicht komplett verdecken konnte, zuwarfst.

   Der Barkeeper trat ein paar Schritte zurück und begann Gläser zu spülen, um sich der Situation zu entziehen. Hier hielt er sich raus.

   Du legtest genug Geld auf den Tresen, um deine Getränke zu bezahlen, und drehtest dich zu Jinx um.

   Diese war allerdings schon neben dich gehuscht, und tastete deine Kleidung ab.

   Das versuchtest du so gut wie möglich zu ignorieren, und begannst euer Gespräch mit einer Frage: ,,Also, was genau wolltest du besprechen?"

   Sie zögerte nicht lange mit einer Antwort: ,,Du bist komisch. Jedenfalls ist irgendwas an dir anders, und wir werden rausfinden was!"

   Sie klang ziemlich motiviert, du wusstest nicht wirklich, was du davon halten solltest.

   Ein bisschen verwirrt erkundigtest du dich, was denn an dir komisch sei. In deinen Augen warst du voll normaaal.*

   Sarkastisch antwortete sie, während sie dir einen abschätzenden Blick zuwarf: ,,Komisch an dir ist zum Beispiel, dass du in deinen reichen Klamotten unbewaffnet hier nach Zhaun kommst. Du kannst von Glück reden, dass du nicht umgebracht wurdest."

   Als du erstmal nichts entgegnetest, nutzte sie den Moment, um ihre Position zu verdeutlichen: ,,Hätte ich dich nicht herbestellt, hätte ich dich überfallen."

   Auf deinen schon etwas schockierten Gesichtsausdruck fügte sie rechtfertigend hinzu: ,,Du siehst aus als hättest du ne Menge Sachen dabei, die viel Geld bringen."

   Schon im Umdrehen meinte sie noch: ,,Komm, wir gehen wo hin, wo man besser reden kann.", und zog dich mit einer, für ihre Statur überraschenden Stärke, mit zum Ausgang.

   Eigentlich fandest du, dass man hier ganz gut reden konnte, hier gab es jedenfalls Stühle… du warst dir nicht sicher über deine Ansichten von Zhaun, aber deinen bisherigen Erlebnissen nach zu urteilen war das hier nicht überall der Fall.

   Ohne, dass du dich vom Barkeeper hättest verabschieden können, zog sie dich also durch die Straßen Zhauns.

   Wohin wusstest du nicht, aber du würdest es ja bald erfahren.

   Auf dem Weg redete dich Jinx unermüdlich über alle möglichen Dinge voll, die sie hier erlebt hatte; hier hatte sie mal ne Bombe hochgehen lassen, dort waren ihr mal Vollstrecker in die Quere gekommen, alles mögliche.

   Ihr schien es richtig Spaß zu machen dich damit vollureden, du konntest dir auch vorstellen, dass sie nicht gerade viele Leute hatte, die ihr bei soetwas zuhörten.

   Auf einmal tat sie dir irgendwie leid, und es freute dich fast, dass sie bei dir fröhlich sein konnte, ohne irgendwelches Chaos zu verursachen.

   Endlich bliebt ihr vor einem großen, verlassenen Industriekomplex stehen, den Jinx wohl als angenehmeren Aufenthaltsort empfand, als die Kneipe.

   Der Platz hatte Atmosphäre, sicher, aber gemütlich war es nicht grade.

   Das Innere des Gebäudes war noch gefüllt mit alten Maschinen, die, bis auf den Rost, sogar noch einigermaßen funktionstüchtig aussahen.